Technics SA-C600:Funktionalität
Legt man allerdings besonderen Wert auf eine unkomplizierte, kompakte Anlage, empfehlen sich die aufwendig konstruierten SB-C600, zumal diese im vergangenen November eingeführten Kompaktlautsprecher ohne klangliche Bedenken im Regal oder auf dem Sideboard platzieren werden können. Und diese »Schuhkartons« sollte man klanglich nicht unterschätzen, so viel sei vorweggenommen. Das SA-C600 kann sich unabhängig von den verwendeten Lautsprechern in mehrerlei Weise auf unterschiedliche Aufstellungsvarianten einstellen, um ein bestmögliches Klangerlebnis zu gewährleisten: Vier Voreinstellungen (»Frei«, »Wand«, »Ecke«, »Regal«) optimieren das Ausgangssignal für die jeweiligen Lautsprecher-Positionen. Zudem können die Einstellungen für jeden Lautsprecher separat vorgenommen werden. Diese Anpassungen lassen sich mithilfe der zum Lieferumfang gehörenden Fernbedienung über das »Setup«-Menü bewerkstelligen. An selber Stelle findet sich im Untermenü »Ton« auch eine Möglichkeit, die Balance zu justieren sowie Höhen und Bässe im Pegel zu regeln. Die nur für iOS-Geräte verfügbare App »Technics Audio Center« ermöglicht darüber hinaus eine Einmessung zur Korrektur der Raumakustik. Während dieser Prozedur gibt das SA-C600 eine Abfolge von Testtönen aus, die mit dem Mikrofon des iPhone aufgezeichnet werden. Um nach der Messung die Raumantwort an die lineare Referenzkurve anzunähern, ist lediglich eine entsprechende Bestätigung nötig. Obwohl unser mit Absorbern ausgestatteter Testraum bereits eine günstige Akustik aufweist, machte sich das Ergebnis der Korrektur in Form einer noch präziseren, agileren Basswiedergabe und mehr Transparenz in mittleren Lagen bemerkbar.
Außerdem kann die App genutzt werden, um die Wiedergabe von Musikdiensten zu steuern, die im Startbildschirm in der Quellenansicht übersichtlich zusammengefasst und von lokalen Quellen abgegrenzt dargestellt sind.
Seitens klassischer Tonquellen bringt das SA-C600 einen Funktionsumfang mit, der den Bedarf der allermeisten Hörer vollauf decken dürfte. Da wäre zunächst der integrierte CD-Player, der auch Scheiben in den Disc-Formaten CD-R und CD-RW abspielen kann. Er hat, wie bei Technics-Systemen üblich, ein bequem zugängliches Toplader-Laufwerk, das geöffnet wird, indem man den Deckel einfach zur Seite schiebt - diesen präzise gängigen Mechanismus zu bedienen, macht immer wieder Freude.
- (Bild1) Die App Technics Audio Center bietet die Presets an, die sich auch am Gerät einstellen lassen. (Bild 2) Darüber hinaus ermöglicht sie eine Anpassung des Ausgangssignals an die Raumakustik - unabhängig von den verwendeten Lautsprechern. Die Testtöne werden dabei vom Mikrofon des iPhone aufgezeichnet. (Bild 3) Vor Beginn der Einmessung dreht sich die Darstellung der App - so kann man nicht vergessen, das Mikrofon des iPhone in Richtung der Lautsprecher auszurichten (die weiteren Bilder haben wir gewendet, damit der Anleitungstext hier lesbar ist).
- (Bild 1) Nach der Messung wird die Abweichung der Raumantwort von einem linearen Frequenzgang angezeigt. (Bild 2) Anschließend wird eine Korrektur vorgeschlagen, die man nur bestätigen muss, um sie für das SA-C600 zu speichern.
- Zusätzlich zu den Wireless-Optionen hält der SA-C600 zwei Digital-Eingänge, einen Analog-Eingang und sogar einen Phono-Eingang bereit (Foto: Technics)
Für den Musikgenuss jenseits physischer Tonträger steht ein DLNA-kompatibler Streaming-Client zur Verfügung, mit dem sich auf Musik zugreifen lässt, die auf Computern und auf NAS gespeichert ist. Außerdem beinhaltet das SA-C600 einen Tuner, der neben konventionellem FM-Empfang auch die Nutzung des digitalen Rundfunks DAB und DAB+ ermöglicht. Überdies steht mit dem SA-C600 die Tür offen zum reichhaltigen Angebot tausender Internet-Radiostationen und Podcasts. Die für das DLNA-Streaming notwendige Einbindung in das heimische Netzwerk und die für Internetradio sowie für Musikdienste benötigte Internet-Verbindung kann sowohl kabellos über WLAN als auch über Ethernet eingerichtet werden.
Für den Anschluss externer Quellgeräte bietet das Musiksystem einen analogen, mit RCA-Buchsen ausgeführten Hochpegeleingang an. Ein zweites RCA-Buchsenpaar ermöglicht sogar, direkt einen Plattenspieler anzuschließen, wobei sich das integrierte Phono-Modul des SA-C600 für Moving-Magnet-Tonabnehmersysteme eignet. Auf digitaler Seite steht ein koaxialer Eingang parat, um den Ton von Blu-ray-Playern, Musikservern oder Spielekonsolen wiedergeben zu können. Des Weiteren verfügt das SA-C600 über eine TosLink-Schnittstelle, deren Eingangsplatine erkennt, ob ein Signal anliegt und den optischen Eingang dann automatisch aktiviert - das ist praktisch, wenn ein Fernseher angeschlossen ist. Nicht nur für Heimkino-Zwecke interessant ist außerdem der Subwoofer-Ausgang des SA-C600, mit dem sich die platzsparende Anlage im Handumdrehen zu einem 2.1-System erweitern lässt, um so Kompaktboxen im Bass unter die Arme zu greifen.
Technics SA-C600:
Wireless und Music On Demand
- Immer wieder ein Vergnügen: Der Deckel des Toplader-Laufwerks wird manuell zur Seite geschoben, um ihn zu öffnen (Foto: Technics)
Eine unkomplizierte und stabile Verbindung zu mobilen Endgeräten hat natürlich größte Bedeutung, wenn man Musik vom Smartphone oder Tablet abspielen und über die lokalen Quellen hinausgehend Musikdienste nutzen möchte. Zu diesem Zweck kann über AirPlay2 und über Bluetooth eine Verbindung zum Gerät hergestellt werden, wobei das SA-C600 die Bluetooth-Codecs SBC und AAC unterstützt. Darüber hinaus verfügt das SA-C600 über Chromecast built-in, das sich anbietet, wenn mit Smart Speakern, wie beispielsweise den SC-C30, andere Räume bespielt werden sollen. Hierzu wird das SA-C600 über Google Home in ein Multiroom-Szenario eingebunden. Alternativ lässt sich das auch mit Apple Home bewerkstelligen. Chromecast built-in ermöglicht auch, von mobilen Endgeräten aus diverse Musikdienste wie etwa Tidal, Spotify connect und Amazon Music zu nutzen, ohne eine Verbindung über Bluetooth oder AirPlay zum SA-C600 herzustellen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, das SA-C600 mithilfe eines mobilen Endgerätes mit Google Home, das übrigens auch für iOS erhältlich ist, zu verbinden. Für all jene, die nicht knietief im Thema stecken, noch ein grundsätzlicher Hinweis: Generell müssen im Falle einer Nutzung von Chromecast built-in die jeweiligen Apps der Musikdienste auf dem mobilen Endgerät installiert sein. Dennoch bietet diese Streaming-Variante außer der Unabhängigkeit von AirPlay oder Bluetooth zwei weitere Vorteile: Zum einen stehen einige Dienste wie beispielsweise YouTube Music bereit, die selten direkt von Komponenten unterstützt werden. Zum anderen ermöglicht das Technics Audio Center hierbei, sich innerhalb der App in einem übersichtlichen Streaming-Kosmos zu bewegen.
- (Bild1) Das SA-C600 kann über Google Home und über Apple Home in Multiroom-Szenarien eingebunden werden. (Bild 2) Die Home-App erkennt den Technics Netzerk-Receiver und bietet an, das Gerät im Netzwerk frei zu benennen. (Bild 3) Wenn man den Namen übernommen oder einen anderen eingegeben hat, muss man nur das Hinzufügen bestätigen. Danach kann in Apple Home ein Vorschlag für die Benennung der Zone ausgewählt oder ein eigener Name für die Zone, wie zum Beispiel »Hörraum«, eingegeben werden.
- (Bild 1) Wenn eine Verbindung über Bluetooth oder AirPlay zwischen iPhone und dem SA-C600 besteht, kann man die Wiedergabe auch mit Siri steuern. (Bild 2) Die App Technics Audio Center liefert eine gute Übersicht über alle Tonquellen, sortiert nach Streaming-Angeboten, internen Quellen und Netzwerk-Ressourcen. (Bild 3) Die Navigation und Wiedergabesteuerung ist übersichtlich gestaltet. Titel und Alben können als Favoriten markiert werden. (Bild 4) Das Einstellungsmenü der Technics-App bietet zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten, darunter eine klassische Klangregelung.