Teufel STEREO L 2 im Test:Ausstattung und Technologie
Im Vergleich zum Vorgänger wurden auch Detailoptimierungen vorgenommen, so konnte beispielsweise die akustische Durchlässigkeit der Textilbespannungen verbessert werden. An dieser Stelle zeigt sich noch ein weiterer Aspekt, der insbesondere mit Blick auf den Preispunkt der Lautsprecher Beachtung verdient: Teufel geht hier das Thema Nachhaltigkeit an und fertigt den Stoff der Abdeckungen aus recycelte Fasern. Darüber hinaus wird für den Korpus ausschließlich FSC-zertifiziertes Holz verwendet - bravo!
Multiroom-Szenarien und kabellose Anwendungen betreffend präsentiert sich die »Teufel Home«-Serie, zu der neben dem STEREO L 2 der Kompaktlautsprecher »STEREO M 2« und das portable All-In-One-Streamingsystem »Motiv Home« gehören, als eigenständiger Kosmos, der nicht mit Produkten der Raumfeld-Serie oder der Raumfeld-App kompatibel ist. Gleichzeitig ist die Plattform durch die Implementierung des schon angesprochenen Chromecast built-in sowie AirPlay 2 systemoffen und ermöglicht in Verbindung mit der Teufel Home-App eine intuitive Bedienung aller Belange. Parallel zur Steuerung über ein mobiles Endgerät bietet der STEREO L 2 an seiner Oberseite ein Touchfeld an, dessen Bedienelemente von einem Annäherungssensor gesteuert beleuchtet werden - sehr edel. Praktisch ist das obendrein, denn bei gemütlichem Raumlicht zu später Stunde stört die Beleuchtung nicht, wenn man sie nicht benötigt; zudem kann ihre Helligkeit in der App feinfühlig geregelt werden.
Über das Touch-Bedienfeld lassen sich die Lautsprecher ein- und ausschalten, die Lautstärke regeln und die Wiedergabe steuern. Außerdem gestattet es die Umschaltung zwischen den Eingängen und die Stummschaltung. Des Weiteren finden sich dort drei Preset-Tasten, mit denen sich zuvor in der App definierte Lieblings-Internetradio-Sender, Podcasts, Playlists oder Titel direkt aufrufen lassen. Die App wird lediglich benötigt, um erweiterte Einstellungen vornehmen, die sich auf diesem Weg ohnehin bequemer erledigen lassen - klasse gemacht, zumal sich App- und Touchfeld-Bedienung nicht gegenseitig »behaken«. So kann man mal im Vorbeigehen einen Titel vorspringen und, solange man weiterhin dasselbe Programm hören will, das Smartphone oder das Tablet getrost beiseitelegen, was zuweilen auch sehr angenehm ist.
Koaxialtreiber und DSP-Power
Im Inneren jedes Lautsprechers arbeitet ein rechenstarker DSP, der die einzelnen Chassis optimal ansteuert und so für eine höhere Belastbarkeit sowie eine noch präzisere Wiedergabe sorgt. Selbst entwickelte, in effizienter Class D-Topologie aufgebaute Endstufen treiben die Chassis mit einer Gesamtleistung von satten 190 Watt an - pro Lautsprecher. Doch um einen hohen Klanganspruch zu erfüllen, muss auch die analoge Seite entsprechend aufgestellt sein, deshalb setzen die Berliner Entwickler ihre besten Chassis ein: Für den Tiefton sind drei 165-mm-»Wok«-Konustreiber zuständig, deren Membrane aus Kevlar hergestellt werden. Dieses Material bringt nur wenig bewegte Masse ein und ist sehr verwindungssteif; in Verbindung mit kräftigen Magnetsystemen und einer optimierten Aufhängung gewährleisten diese Tieftöner auch bei langen Hüben Präzision. Drei solcher Basschassis pro Lautsprecher, mit souveränen Reserven auf Trab gebracht - das ist schon eine Ansage. Dennoch wird dieses Drei-Wege-System im Frequenzkeller durch eine Bassreflex-Abstimmung unterstützt, deren Ventilationsöffnung nach unten gerichtet wirkt.
Für den Hoch- und den Mitteltonbereich kommt ein ebenfalls selbst entwickeltes Koaxialchassis zum Einsatz, das sich aus einer 152-mm-Aluminium-Membran und einer 25-mm-Gewebekalotte zusammensetzt. Dessen Bezeichnung »SCA« verweist als Kurzform für »Synchronized Coaxial Acoustics« auf seinen besonderen Aufbau: Der Mitteltöner hat eine Flachmembran. Diese im High-End-Bereich des Öfteren bevorzugte Bauform hat an dieser Stelle gegenüber einer herkömmlichen Konusmembran den Vorteil, dass die in ihrem Zentrum positionierte Hochton-Kalotte frei abstrahlen kann. So kommen die grundsätzlichen Vorzüge von Koaxialchassis hier voll zum Tragen: Hohe und mittlere Frequenzen treffen praktisch zeitgleich auf das Ohr. Zudem nähern sich Koaxialchassis dem Ideal einer Punktschallquelle an, weil Hochtöner und Mitteltöner auf einer Achse liegen - der Klang kommt wie bei natürlichen Schallereignissen von einem Ort.
Inbetriebnahme und Eingänge
Um ihn ins heimische Netzwerk einzubinden, bietet der STEREO L 2 WLAN sowie LAN an. Wer das Wireless-Konzept konsequent nutzen möchte, kann die beiden Lautsprecher kabellos miteinander verbinden; dazu hält man die Pairing-Taste an der Rückseite des primären Lautsprechers kurz gedrückt und macht anschließend dasselbe am sekundären Lautsprecher. Für eine alternative kabelgebundene Verbindung zwischen den Lautsprechern verfügt der primäre Lautsprecher über einen optischen Digitalausgang, der mit dem optischen Digitaleingang der sekundären Box verbunden wird. Diese Toslink-Verbindung sollte vor allem genutzt werden, wenn die beiden Lautsprecher weit auseinander stehen. Der optische Digitaleingang am primären Lautsprecher empfiehlt sich insbesondere für die Verbindung zum Fernseher oder zu Geräten wie PC, Laptop und Konsole, um eine lippensynchrone Wiedergabe sicherzustellen. Für klassische analoge Quellen wie Plattenspieler oder CD-Player steht ein RCA-Eingang bereit; Desktop-Computer und Laptops können außerdem über einen USB-C-Eingang angeschlossen werden.
Die Teufel Home App
Mit der Teufel Home App kann man den STEREO L 2 bequem vollständig einrichten, Klangeinstellungen vornehmen, Favoriten-Internetradio-Sender, Podcasts und Titel als Preset speichern und natürlich die Wiedergabe steuern. Die Teufel Home App ist kostenfrei für Android und iOS erhältlich; die Darstellung der von uns verwendeten iOS-Version ist sowohl für das iPhone als auch für das iPad optimiert und funktioniert im Hoch- und im Querformat.