Ausstattung
Eingangsseitig ist der MicroVee MKII mit Speaker-Level-Eingängen ausgestattet, die das Lautsprechersignal durchschleifen und den Anschluss des Woofers an einen Receiver oder Verstärker ermöglichen, der keinen LFE-Ausgang hat. Dabei wird der MicroVee MKII an die Lautsprecherausgänge des Amps angeschlossen und die Lautsprecher an das zweite Paar Lautsprecherklemmen am Subwoofer. Alternativ können die Lautsprecher auch parallel zum Subwoofer an den Verstärker angeschlossen werden, wobei sie dann mit einer Trennfrequenz von 120 Hertz angesteuert werden. In beiden Fällen ist zu berücksichtigen, dass die Klemmen des MicroVee MKII nur blanke Litze aufnehmen können. Darüber hinaus steht ein mit RCA-Buchsen ausgeführter Stereo-Hochpegeleingang zur Verfügung, dessen Buchse für den linken Kanal gleichzeitig als LFE-Eingang dient. Damit in diesem Fall wegen des Bassmanagements im Receiver keine doppelte Filterung stattfindet, kann die Frequenzweiche des MicroVee mithilfe eines kleinen Schalters aus dem Signalweg genommen werden. Außerdem ermöglicht ein Mini-Klinke-Hochpegeleingang, beispielsweise Spielekonsolen oder Computer anzuschließen; eine weitere Mini-Buchse gibt das Signal an Aktiv-Lautsprecher aus. Neben einer stufenlosen Regelung des Subwoofer-Pegels und der oberen Grenzfrequenz (zwischen 50 und 200 Hertz) findet sich ein Phasen-Umkehrschalter sowie ein Kipphebel, der die Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung der Einschaltautomatik gestattet.
Hörtest
In unseren Hörtests konfrontieren wir den MicroVee MKII mit zwei Extremen, zunächst soll er seine Schlagkraft mit elektronischer Musik unter Beweis stellen. Die neue EP »Rave On Time« von Charlotte de Witte kommt da gerade recht, hier gehen die Bassläufe ordentlich in den Frequenzkeller. Was der kleine Velodyne hierbei vollbringt, scheint die Gesetze der Physik geradezu auszuhebeln: Er steigt bis zu den untersten Oktaven herab und entfesselt förmlich die Energie des Techno-Tracks: Die Synthesizer-Sequenzen grummeln und walken immens druckvoll durch den Raum, dabei bleibt die Wiedergabe absolut straff und konturiert. Demgegenüber kann der MicroVee auch den vollmundigen, saftigen Charakter der Beats bei »There’s No One Left To Trust« wunderbar zur Geltung bringen.
Die andere, gleichwohl wesentlich anspruchsvollere Herausforderung ist das neue Album »Lost Ships« von Elina Duni. Diese ECM-Einspielung mit Schlagzeug, Piano, Gitarre, Flügelhorn und einer facettenreichen Stimme gereicht dem MicroVee im Zusammenspiel mit den Elac Vela FS409 zu einer eindrucksvollen Demonstration seines audiophilen Potenzials: Die Darbietung wirkt entspannter, selbstverständlicher und räumlich noch etwas präziser strukturiert - ein gut eingebundener, hochkarätiger Subwoofer macht sich eben besonders in Sachen Atmosphäre bemerkbar. Der MicroVee MKII gibt bei »I’m A Fool To Want You« zudem genauen Aufschluss über die Größe der Drums und die Spannung ihrer Felle. Überdies kann er auch dem Kontrabass bei »The Way Some People Live« aus dem Album »City Of Broken Dreams« vom Giovanni Guidi Trio mehr Leben einhauchen, fördert feinste tonale Schattierungen zutage und verleiht dem Instrument seine charakteristische sonore Autorität. Kompliment: Der MicroVee MKII hat satt Punch und kann auch Stereo-Systeme bereichern.