Velodyne Acoustics SPL-X 10 im Test:Technologie und Ausstattung
Das hat gute Gründe, obgleich es Herausforderungen mit sich bringt: Ventilationsgeräusche können nicht auftreten, wo kein Port ist. Zudem ist es immer von Vorteil, die Anzahl der Variablen im System zu minimieren. Resonanzkontrolle ist hier das entscheidende Stichwort, wobei grundsätzlich gilt, dass geschlossene Gehäuse ein präziseres Impulsverhalten ermöglichen. Im Gegenzug müssen die enormen Kräfte, die im Inneren eines Subwoofers wirken, gebändigt werden, und diese Maßgabe wird umso wichtiger, wenn nicht ein Teil der Schallenergie durch einen Port entweichen kann. Produktmanager Thomas Wolff formuliert es anschaulich: »Jedes bisschen Energie, das nicht den Treiber, das Gehäuse oder Schrauben bewegt, setzt sich direkt in präzisere Impulswiedergabe um.« Damit sich das Gehäuse des SPL-X wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung verhält, werden Boden, Deckel und Seitenteile aus hochdichtem Faserholz (HDF) in einer Wandstärke von 25 Millimetern gefertigt.
- Ein Blick in das Gehäuse ohne Rückwand und stützende Kreuzstrebe offenbart das gewaltige Magnetsystem (Bild: AV-Magazin)
Die Schallwand besteht aus dem gleichen Material und ist in einer Dicke von 35 Millimetern ausgeführt, wobei vorne ein Frontrahmen weitere 15 Millimeter Materialstärke aufträgt. Dieser mit der Schallwand verbundene Rahmen fixiert den Montagering des Treibers; im Inneren des Gehäuses finden sich weitere Versteifungselemente und eine Kreuzverstrebung, die das überaus üppig dimensionierte, rund fünfzehn Kilogramm schwere Magnetsystem des Treibers stützt.
Die Energie liefert eine mit MOSFETs bestückte Endstufe, die in Class-D-Topologie aufgebaut ist und satte 1.200 Watt Ausgangsleistung bereitstellen kann - für Impulsspitzen werden beeindruckende 2.500 Watt freigesetzt! Vierlagige Schwingspulen, die beim 10“- und beim 12“-Modell einen Durchmesser von 76 Millimetern aufweisen, doppelte Zentrierspinnen und dreifach belüftete Antriebseinheiten sollen einen linearen Hub des Kohlefaserkonus und eine akkurate Impulsreaktion selbst bei sehr hohen Pegeln gewährleisten - diese Fähigkeit auszureizen, war die oberste Maßgabe bei der Entwicklung. Um dies zu erreichen, genügt es jedoch nicht, einfach einen besonders starken Antrieb zu verwenden; vielmehr müssen die Dimensionierung der Endstufe, des Treibers, des Magnetsystems und der Schwingspule fein aufeinander abgestimmt werden.
- Fest und leicht: Die Membran der neu entwickelten Treiber wird aus Kohlefaser hergestellt (Bild: Velodyne Acoustics)
Anschlüsse für jede Situation
- Anschlussseitig bleiben keine Wünsche offen, die Hochpegel-Eingänge und -Ausgänge sind auch symmetrisch ausgeführt. Die XLR- und RCA-Buchsen für den linken Kanal können LFE-Signal annehmen und durchschleifen (Bild: Velodyne Acoustics)
Das rückseitige, mit Buchsen vom Essener Spezialisten WBT bestückte Anschlussterminal der SPL-X-Woofer lässt keinerlei Wünsche offen, sei es für klassisch stereophone Anlagen oder für komplexere Heimkino-Systeme. Für Letztere bietet sich vor allem der LFE-Kanal an, der hier per Cinchverbindung und per XLR-Verkabelung über die Hochpegeleingänge angeliefert werden kann. Ausgangsseitig findet sich eine entsprechende Bestückung mit RCA- und XLR-Terminals, die außer dem Stereo-Signal ein LFE-Signal ausgeben können. Sie ermöglichen, mehrere Subwoofer in Reihe zu schalten. Wenn in minimalistisch gehaltenen Stereo-Anlagen Vollverstärker ohne Vorstufen- oder Subwoofer-Ausgang verwendet werden, stellen die außerdem angebotenen Speaker Level-Eingänge die einzige Option dar, einen Subwoofer in ein Zweikanalsystem einzubinden. Aufgrund seiner Leistung und seines Maximalpegels ist der SPL-X 10 natürlich für Heimkino-Anwendungen prädestiniert; wer ihn für musikalische und für filmische Zwecke einsetzen will, kann ihn entsprechend parallel verkabeln und künftig sogar bequem die Eingänge in der App umschalten - ein diesbezügliches Update ist in Vorbereitung.