Testbericht von Marius Donadello
7. Mai 2025, Fotos: Hersteller, AV-Magazin

Irgendwie kommt es selbst nach vier Jahren noch etwas schwer über die Lippen, von einem Subwoofer-Spezialisten aus Hamburg zu sprechen, wenn von Velodyne Acoustics die Rede ist. Die historische Verwurzelung des Herstellers in den USA, der dort vier Jahrzehnte lang seinen Firmensitz hatte, hat sich in der Assoziationskette verankert, zumal das Entwicklungsteam nach wie vor im kalifornischen Morgan Hill angesiedelt ist. Nach der Übernahme von Velodyne inc. durch Mansour Mamaghani im Jahr 2019, der sich zuvor mit seinem Vertrieb Audio Reference in Deutschland um die Produkte gekümmert hatte, ist so manches Bewährte beim Alten geblieben. Dazu zählt zuvorderst, die traditionellen Firmenwerte im Sinne des Gründers Dave Hall aufrechtzuerhalten, eine möglichst präzise Tieftonwiedergabe allen voran. Allerdings haben sich Innovationskraft und Tempo merklich zugelegt, seit die Geschicke der Firma in der Hansestadt gelenkt werden. Zug um Zug wurden bestehende Serien modernisiert sowie neue Modelle entwickelt, und der bislang bedeutendste Schritt wurde mit der im vergangenen Jahr eingeführten eigenen App gemacht.

Aktuell hatte sich dann der Fokus auf die Wiedergeburt der beliebten SPL Ultra-Serie gerichtet, deren letzte Modelle 2019 vom Band liefen. Das SPL-Line-up knüpfte an die Digital Drive-Serie an, mit der seinerzeit die weltweit erste automatische Raumeinmessung für Subwoofer eingeführt wurde. Die Nachfolge der SPL Ultra-Serie nimmt innerhalb des Portfolios nun eine Stellung in Nähe der Digital Drive Plus-Serie ein und lehnt sich beim Gehäusedesign wiederum an die ursprüngliche DD-Serie an. Diese 2003 eingeführte Produktlinie kam mit recht ausladenden Schwüngen daher, die nun im aktuellen Design der SPL-X-Serie deutlich zurückgenommen und so gestalterisch »entnullert« wurden. Verblieben sind sanfte Bögen an den Gehäuseseiten, die je nach Perspektive erst auf den zweiten Blick auffallen, und ein dezenter Anschliff der Vorderkanten. Technisch gesehen weisen die neu entwickelten Gehäuse allerdings fast keine Gemeinsamkeiten mit den DD-Gehäusen auf, für die SPL-X-Woofer wurden Maßnahmen zur Gehäusestabilisierung auf die Spitze getrieben. Was die Grundkonstruktion des Gehäuses anbelangt, macht Velodyne weiterhin einen weiten Bogen um eine ventilierte Lösung und folgt strikt der eigenen Tradition, ausschließlich geschlossene Gehäuse einzusetzen.