Bildeindrücke und Messungen
Ab Werk erreicht der ViewSonic PX701-4K eine Lichtausbeute von 1.900 Lumen im Bildmodus „Standard“. Die Farbtemperatur von 7.500 Kelvin sorgt für etwas kühlere Abbildungen, die allerdings vielen Nutzern durchaus gefallen dürften, weil Schnee nicht eierschalenfarbig aussieht, sondern gewohnt weißer. Besser gefällt uns hingegen der Bildmodus „Film“, da dieser präzise Farben nahe der HDTV-Norm ausgibt. Die Maximalhelligkeit beträgt sehr gute 1.800 Lumen. Das reicht aus, um Bildbreiten bis 4,60 Meter strahlend hell auszuleuchten - oder entsprechend kleinere Leinwände mit zunehmendem Fremdlicht im Raum. Der On/Off-Kontrast (580:1) schwächelt, liegt aber in einem Bereich, den zahlreiche XPR-4K-Beamer der Einstiegsklasse mit 0,47 Zoll Chip aktuell darzustellen vermögen.
HDR Filme erzielen nach der Korrektur satte 2.350 Lumen, was vor allem der Farbbrillanz zugutekommt.
Wer eine noch höhere Lichtausbeute benötigt, erhält im Bildmodus „Max. Helligkeit“ 2.700 Lumen. Ein unschöner Grünfarbstich ist in diesem Modus übrigens nicht vorhanden. Damit bietet dieser Modus einen willkommenen Kompromiss aus Helligkeit und Farbpräzision, um auch mit kontrolliertem Restlicht zu zocken.
Die Schärfe ist exzellent und gehört zum Besten, was wir in der Preisklasse bis 2.000 Euro bislang gesehen haben. Daraus resultiert eine hervorragende Feindarstellung, weil alle Elemente klar abgegrenzt werden. Das schlägt sich nicht nur auf unseren Testbildern nieder, sondern ist auch in Spielfilmen zu sehen. Als Lara Croft in „Tomb Raider“ zur Vertragsunterzeichnung am Tisch sitzt, ist jede einzelne Haarsträhne von ihr zu erkennen (siehe Foto unten). Feine Applikationen auf ihrer schwarzen Lederjacke werden herausgeschält. Von der exzellenten Schärfe profitieren Full-HD- und UHD-Content gleichermaßen. Helle Spitzlichter auf Metalloberflächen und Sterne am Himmel verschmieren nicht, sondern werden in ihrer ganzen Pracht glasklar abgebildet.
Aufgrund der XPR-Shift-Technologie und der damit einhergehenden sequentiellen Bilddarstellung ruckelt das Bild ganz leicht. Minimal mehr als mit nativer 24-Hz-Darstellung gewohnt. Eine Zwischenbildberechnung (FI) ist nicht vorhanden, um die Bewegungsschärfe zu verbessern. Als Lara Croft durch den Dschungel vor ihren Verfolgern flüchtet und von einem Baumstamm in die Tiefe stürzt, sind alle Bäume bis zum Horizont detailliert abgebildet. Die Farben sehen weitgehend natürlich aus. Allenfalls ein leichter Limetten-Farbton liegt auf dem Grün der Vegetation, der seine Ursache im limitierten Grünspektrum des Beamers hat. In Nachtaufnahmen und dunklen Szenen, wie in der Höhle, sieht Schwarz anthrazitfarbig aus. Außerdem liegt ein leichter Grauschleier auf dem Bild. Die Ursache dafür liegt im verbesserungswürdigen Kontrast. Doch sobald helle Elemente hinzukommen, wie das Leuchten einer Fackel, ändert sich der Eindruck schlagartig zum Positiven. Die Spitzlichter strahlen überaus hell und farbenfroh. Je heller die Szenen werden, desto mehr macht sich die hohe Lichtausbeute bezahlt. Die 2.350 Lumen im HDR-Preset sorgen für eine verblüffende Brillanz. Nicht nur Straßenleuchten in der Dämmerung beeindrucken mit ihrer schieren Leuchtkraft, sondern auch Tageslichtaufnahmen erscheinen überaus realistisch.
Im Eco-Modus ist der Beamer flüsterleise. Im hohen Lampenmodus ist er durchaus zu hören mit 29 Dezibel. Als störend empfinden wir das Betriebsgeräusch allerdings nicht. Darüber hinaus ist der Regenbogen-Effekt (RBE) angenehm gering, so dass auch diesbezüglich empfindliche Gemüter einen Blick riskieren dürfen.