Vollkontakt
Die über 15 Kilogramm schwere Endstufe MM7055 besitzt fünf Verstärkerkanäle, womit ein typisches 5.1-Setup betrieben werden kann. Dank eines potenten Netzteils verspricht die Marantz-Endstufe eine Kanalleistung von 140 Watt RMS an acht Ohm. Der Signal-Rauschabstand ist mit 105 Dezibel sehr gut, was eine kristallklare und besonders rauscharme Wiedergabe verspricht.
Eine weitere Besonderheit ist die analoge Signalübertragung zwischen Vor- und Endstufe. Diese geschieht wahlweise über Cinch-Anschlüsse oder symmetrische XLR-Verbindungen. Letztere ist die beste analoge Übertragungsform. Hierbei werden kapazitive und induktive Einstreuungen auf das Kabel durch zwei gegenphasige Signalleiter vermieden. Am Ausgang der Vorstufe AV 7005 befinden sich sogenannte Symmetrierer, die das anliegende Audiosignal auf drei Leiter verteilen. Leiter Eins stellt das Null-Volt-Potenzial zu Verfügung. Leiter Zwei überträgt das spannungsführende Signal unverändert, während Leiter Drei dasselbe Signal um 180 Grad phasenverschoben übermittelt. Streuen auf dem Übertragungsweg Störungen auf das Kabel ein, wird die Spannung auf beiden signalführenden Leitern gleich manipuliert. Am Eingang des Endverstärkers MM7055 dreht der Desymmetrierer das um 180 Grad phasenverschobene Signal wieder auf null Grad. So werden alle auf dem Signalweg eingeflossenen Störspannungen ausgelöscht, während das ursprüngliche Audiosignal unverändert bleibt. Diese Übertragungsvariante findet man dort, wo lange Kabelwege und große Störeinflüsse auf ein Kabel einwirken – zum Beispiel Tonstudios, Rundfunk- und Fernsehanstalten.
Bei der unsymmetrischen Übertragung via Cinchkabel gibt es nur einen spannungsführenden Innenleiter. Das Geflecht unter der Mantelhülle dient als Null-Volt-Potenzial und Schirmung, die nach dem Prinzip des faradayschen Käfigs funktioniert. Durch die galvanische Verbindung von Stromnetz und Signalmasse ist die unsymmetrische Signalübertragung anfällig für induktive und kapazitive Störeinflüsse. In Bezug auf das hier getestete Verstärkerduo ist dies aber zu vernachlässigen, da die Kabelwege zwischen Vor- und Endstufe extrem kurz ausfallen.