dCS Lina Masterclock im Test:
Hintergrund und Setup
Stichwort große Erwartungen: Häufig profitieren ja suboptimale Lösungen von (nachträglichen) Upgrades besonders stark; von dieser Warte aus betrachtet liegt die Vermutung nahe, dass die Lina Masterclock als Ergänzung für den Lina Network DAC den letzten klanglichen Feinschliff bewirkt. Und eingedenk unserer Erfahrungen mit der überragenden Performance des Network DAC solo erscheint diese Erwartungshaltung erst recht naheliegend. Demgegenüber stehen allerdings einzelne Hörerfahrungen auf Messen und beim deutschen Vertrieb Audio Reference sowie das Wissen um die zentrale Bedeutung von Jitter für die Authentizität digitaler Musikwiedergabe. Es fiel seinerzeit schwer, sich zurückzuhalten und die Masterclock nicht allzu früh einzuschleifen, um ihrer klanglichen Auswirkung auf den Grund zu gehen.
Zweck einer externen Masterclock
An dieser Stelle sei nur kurz angesprochen, warum Jitter, auch bekannt als »Taktflankenzittern«, eine so enorme Bedeutung für das klangliche Ergebnis hat: Der Referenztakt, der als Rechtecksignal ausgegeben wird, entscheidet über die exakten Zeitpunkte, zu denen ein Sample gewandelt wird. Kleinste Ungenauigkeiten im Zusammenspiel von Signalquelle, Referenztakt und DAC summieren sich schnell und schlagen sich besonders im Timing der Wiedergabe, für die das menschliche Gehör besonders sensibel ist, nieder. Zudem wird die Impulsantwort bei Transienten und das Verhalten bei Ausschwingvorgängen von höheren Jitterwerten negativ beeinflusst.
Also profitiert der Lina Network DAC von der externen Lina Masterclock, weil sie einen exakteren Referenztakt zur Verfügung stellt, so könnte man meinen. Das ist auch durchaus richtig, aber die häufig mit dieser Vorstellung einhergehende Annahme, dass die externe Masterclock die interne Clock ersetzt, stimmt nicht. Tatsächlich findet ein permanenter Abgleich zwischen dem Referenztakt der externen Masterclock und dem Takt der Clock im Network DAC statt.
Die Lina Masterclock korrekt einzubinden, geht denkbar einfach vonstatten; sie verfügt über zwei Ausgänge, die jeweils als koaxiale BNC-Buchsen ausgeführt und mit »Wordclock« 1 beziehungsweise »Wordclock 2« bezeichnet sind. Sie werden mit den entsprechenden Eingängen am Lina Network DAC verbunden, wobei die doppelte Ausführung (»Wordclock« 1 und »Wordclock 2«) dazu dient, den Referenztakt für die beiden PCM-Sampleraten 44,1 kHz und 48 kHz sowie die Vielfachen dessen separat zu behandeln. Dabei erkennt das System automatisch die Taktfrequenz des Eingangssignals. Sobald die beiden Komponenten miteinander verbunden und eingeschaltet sind, bleibt nur noch eines zu tun: Den Synchronisationsmodus auf »Auto Wordclock« einzustellen. Werksseitig ist am Lina Network DAC der Modus »Master« eingestellt, der verwendet wird, wenn der Lina Network DAC ohne externe Clock betrieben wird. Diese Einstellung kann mithilfe der Touchbuttons und des Displays am Gerät oder in der App Mosaic vorgenommen werden.