sonoro Avaton im Test:Technologie und Ausstattung
Im Inneren arbeitet ein 2.1-Layout mit zwei 19-Millimeter-Kalottenhochtönern, zwei 75-Millimeter-Mitteltönern und einem nach unten abstrahlenden Subwoofer mit ordentlichem Hub. Jeder Treiber hat seine eigene Class-D-Endstufe, die über einen digitalen Soundprozessor koordiniert wird. Der DSP kümmert sich nicht nur um die sinnvolle Aufteilung des Frequenzbandes, sondern stellt auch die klanglichen Werkzeuge bereit, die im Alltag tatsächlich genutzt werden (sollten): ein Höhen- und Bass-EQ mit feinfühliger Wirkung, eine Dynamic-Bass-Schaltung, die bei niedrigen Pegeln für Fundament sorgt, und die 3D-Sound-Funktion, die die Bühne verbreitert und nach oben öffnet. Verzichten müssen Avaton-Nutzer auf die automatische Raumeinmessung per "Room Correction"-App, die das Meisterstück Gen. 2 bietet. Die Downfiring-Bauweise des Tieftöners verteilt die Energie gleichmäßiger im Raum und reagiert weniger allergisch auf eine wandnahe Aufstellung als ein seitlich oder nach hinten abstrahlender Woofer.
An welche Kundengruppe sich der Avaton (ebenso wie das Meisterstück) richtet, wird schon anhand des Umstands klar, dass es nirgendwo auf der sonoro-Webseite oder in der Bedienungsanleitung Hinweise auf schnöde technische Details wie die Leistung der verbauten Endstufen oder den Frequenzgang des Geräts zu finden gibt. Stattdessen dominieren Funktionen: Wecker, Sleeptimer und eben eine einfache Integration der Streamingdienste.
Setup, Bedienung & App

- Für die alltagliche Bedienung liegt beim Avaton auch eine klassische Fernbedienung dabei (Bild: sonoro)
Der Avaton kann am Gerät, mit der Fernbedienung oder via sonoro-App gesteuert werden, die ich im Alltag für unerlässlich halte. Die Menüführung ist logisch, die Wege sind kurz, und das Display erleichtert die Suche, indem es Cover und Listen klar, wenn auch manchmal klein, anzeigt. Häufig wird direkt via AirPlay oder Cast gestreamt, was reibungslos funktioniert. Für Feineinstellungen sind die EQ-Regler in der App schnell zugänglich. Mit der »FAV«-Taste lässt sich schnell auf die wichtigsten Quellen zugreifen. Insgesamt stehen 99 Speicherplätze für Radiosender, Alben und Titel zur Verfügung, die quellenübergreifend gespeichert werden können. Bei Streaming-Alben oder -Titeln kann man zudem entscheiden, ob man den Favoriten lokal auf dem Gerät oder beim Anbieter speichern möchte. Das macht die Verwaltung sehr praktisch, da man sich keine Sorgen machen muss, ob der Titel im lokalen Netzwerk, bei einem Streaming-Dienst oder im Internetradio liegt. Ein großes Lob geht an die Macher der Bedienungsanleitung. Ich habe selten eine so detaillierte, verständliche und lückenlose Dokumentation beiliegend gesehen. Chapeau!

- Das Setup und die Einbindung ins heimische Netzwerk ist unkompliziert, auch die diversen Einstellungen sind intuitiv zu erledigen (Screenshots: AV-Magazin)

- Je nach Vorliebe und räumlichen Gegebenheiten lasen sich Display-Helligkeit, Soundcharakter und Streamingqualität individuell einstellen (Screenshots: AV-Magazin)
Aufstellung & Praxis
Die Downfiring-Konstruktion hat Vorteile für die Raumanregung, stellt jedoch eine klare Anforderung an das Möbel: Der Avaton gehört auf eine stabile, möglichst schwingungsarme Fläche. Dünnwandige Hohlmöbel, wackelige Regalbretter oder Glasplatten laden Vibrationen geradezu ein. Wenn das Sideboard satt steht und der Oberboden nicht als Trommelfell dient, verteilt sich der Tiefton sauber und wirkt nicht schwammig. Eine massive Platte unter dem Gerät oder kleine Absorberfüße helfen in zweifelhaften Fällen sofort. Wandnähe ist erlaubt und oft sogar nützlich; die raumseitige Unterstützung verleiht dem Tiefton Substanz, ohne ihn zu verwaschen. Wer viel TV schaut, profitiert zusätzlich von der unkomplizierten HDMI-Anbindung. Der Fernseher schickt den Ton, die Bedienlogik bleibt konsistent, und der Wechsel zurück zur Musikquelle geht schnell genug, dass man nicht darüber nachdenkt.

