Anwendung und Praxis im Test
Warum am Karton der Endstufe vier solide Griffe angebracht sind, ist sofort klar, wenn man versucht, den Brocken alleine zu manövrieren. Das funktioniert nicht, denn immerhin befinden sich rund 50 Kilogramm Leistungselektronik in der Box. Also bedarf es eines Kollegen, um die feine Elektronik in den AV-Magazin-Testraum zu bringen. Dort angelangt gehen Aufbau und Installation dann freilich leicht von der Hand. Unbedingt sollte man darauf achten, eine schwingungsarme Unterlage einzusetzten. Das hat zwar nur kleine, dafür aber feine akustische Auswirkungen.
Wir entscheiden uns dafür, Prozessor und Endstufe asymmetrisch über HMS-Sestetto-Cinchleitungen zu verbinden. Lautsprecherkabel nimmt die Endstufe sowohl als Bananen- oder Kabelschuh auf. Das Festziehen blanker Litzenenden funktioniert zwar auch, ist aber aus Kontaktwiderstandsgründen nicht empfehlenswert. Sowohl Lichtleiter als auch koaxiale Verbindung legen wir für die Übertragung der Digitalsignale vom DVD-Spieler zum Myryad-Prozessor. Viele Möglichkeiten soll man nutzen, also schließen wir Sony-Playstation und digitalen Sat-Receiver gleich auch mit an. Bei der Bildausgabe entscheiden wir uns für einen Panasonic-Projektor, der auf eine Leinwand mit 3,3 Meter Diagonale strahlt. Für die Verbindung zum Beamer legen wir nur das Komponentenkabel, denn immerhin hat der MXD7000 ja ein Konvertierer eingebaut, der dafür sorgt, dass wir permanent mit Komponente arbeiten können.
Installation im Doppelpack
Von Vorteil ist es, wenn man bei der Installation zu zweit ist. Erstens geht es schneller, zweitens lassen sich Schwierigkeiten leichter aus dem Weg räumen, denn bei der Komplexität übersieht man schneller etwas als beispielsweise bei der Verkabelung eines Röhrenverstärkers mir mit zwei Lautsprechern.
Nach Aktivierung des On-Screen-Menüs, das in englischer Sprache zur Verfügung steht, kann man sich Schritt für Schritt durch das Gerät hangeln. Zunächst programmieren wir die Eingänge. Neben der Möglichkeit, den Namen zu ändern, kann der Digital- und Bildeingang zugeordnet werden. Auch lässt sich das vom Nutzer bevorzugte Tonformat abspeichern. Logisch ist auch die Konfiguration des Lautsprecher-Set-ups, in dem natürlich Zahl und Größe der angeschlossenen Lautsprecher ebenso wie die Entfernung zum Hörplatz angegeben werden können. Um später akustische Überraschungen negativer Art zu vermeiden, sollten die Abstände der Lautsprecher zur Hörzone besonders genau gemessen werden. Wer hier Fehler macht, ordnet mangelhafte Klangerlebnisse sonst fälschlicherweise Elektronik oder Schallwandlern zu.
Zur Einstellung der korrekten Pegelgleichheit messen wir mit Rauschen jede Box bezogen auf den Hörplatz. Beim Myryad MXD7000 gelingt die Justage präzise und ohne nervige Zwischenfälle. Bei dem ein oder anderen Prozessor springen Signale zwischen den Lautsprechern schon mal unvermittelt, oder bei einer zweiten Kontrolle weichen die Ergebnisse ab, weil der Testtongenerator nicht einwandfrei funktioniert.
Genauigkeit als Fundament
Je sorgfältiger bei der Auf- und Einstellung gearbeitet wird, desto besser klingt es hinterher. Mit einer Test-DVD prüfen wir schließlich noch einmal, ob alles korrekt angeschlossen ist, der Subwoofer das richtige Signal bekommt und die Eingänge korrekt programmiert sind. Bei den ersten Probefilmstücken fällt uns auf, dass die Lippenbewegungen, die wir sehen, nicht zusammenpassen, mit dem was wir hören. Dafür gibt es die Lip-Synch-Funktion mit der die Tonausgabe bei Bedarf bis zu 150 Millisekunden verzögert werden kann. In unserer Testanlage liegt der optimale Wert bei 30 Millisekunden. Nachdem auch diese Einstellung gemacht ist, steht dem Heimkino Spaß nichts mehr im Wege.