Prägnant
Um ideale Testbedingungen zu gewährleisten hatten wir auch den Lautsprecherständer LS 70 zur Verfügung, der akustisch bestens mit der BS 243 harmoniert und in den entsprechenden Ausführungen ihre Eleganz unterstreicht. Die robuste, einfach zu montierende Aluminiumkonstruktion mit einer Bodenplatte aus Gusseisen kann zusätzlich per Sandbefüllung der Profilkammern beschwert werden und lässt bei der Ankopplung an den Boden die Wahl zwischen Gummifüßen und Spikes. Für die Verbindung zwischen Top-Platte und Lautsprecher sind Spikes vorgesehen, wobei kleine Plättchen das Furnier vor Kratzern schützen. Was die Frage nach einer würdigen Behandlung der BS 243 angeht lässt sich kurz und bündig nur eine eindringliche Empfehlung aussprechen: Sofern die große Kleine nicht elf Quadratmeter mit Leben füllt, bitte den LS 70 für rund 320 Euro dazukaufen.
Nach den eingangs erwähnten prägenden Erfahrungen mit der 330.3 JET war natürlich die Erwartung an die BS 243 recht hoch, immerhin besitzt sie den gleichen Hochtöner und beeindruckt insgesamt - besonders zu diesem Preis - mit ebenso hochwertigen wie sorgsam durchdachten Lösungen. Zum Warmlaufen während der Aufstellung spielt die Elac an der hier in Kürze vorgestellten Carat-Elektronik und offenbart bereits nebenbei ihr Potenzial und die Familienähnlichkeit: Es bedarf gar nicht des konzentrierten Hörens mit bestimmter Musik oder einer designierten Position im Raum um zu merken, dass hier vieles richtig läuft. Sehr vieles sogar, die Kombination aus Carat und BS 243 wäre einfach glatt eine dicke Empfehlung hinsichtlich einer preisgünstigen und vor allem designerisch exzellenten Anlage wert, die auch anspruchsvollere Hörer für sich gewinnen kann. Dito im Falle der Kopplung mit dem 840er CD-Spieler und Verstärker von Cambridge, im Vorbeigehen wird das hervorragende Auflösungsvermögen und die Schnelligkeit des JET-Hochtöners deutlich, Klaviermusik wird so zum reinsten Vergnügen.
So genügsam die Elac BS 243 bei der Positionierung und ihren Spielpartnern ist, so deutlich belohnt sie die sorgfältige Aufstellung mit Ständer, recht frei und leicht auf den Hörplatz eingewinkelt. Und die Versorgung mit Elektronik der oberen Güteklasse. Denn eins wird fast genauso schnell klar wie die betörende Ausgewogenheit, Spielfreude und Transparenz der Elac: Dieses Lautsprecherchen ist alles andere als klanglich harmlos. Selbst Unterschiede zwischen Komponenten wie Leema Acoustics und Audionet zeigt sie mühelos auf, übertrifft mittlerweile die an sie gestellten Erwartungen bei weitem.
Was macht die BS 243 am Audionet ART G2 und der Vor-Mono-Endkombi PRE G2/MAX nebst EPS? Das glauben Sie nicht, wenn Sie es nicht selbst gehört haben. Statt sich die Blöße zu geben in tiefen Registern überanstrengt heiße Luft zu schaufeln, steigt sie einfach sauber aus und bleibt bei den ihr eigenen Talenten, die sie nun noch weiter entfalten kann. Sie projeziert in Tiefe, Breite und Höhe weitläufige Bühnen in den Hörraum, fokussiert Instrumente sowie Stimmen messerscharf und wahrt realistische Proportionen zwischen einzelnen Schallereignissen. Selbst opulente, tieftongewaltige Kompositionen von Dadawa vermittelt die BS 243 noch einigermaßen glaubhaft, trotz ihrer naturgemäßen Beschränkung auf den Übertragungsbereich oberhalb von Tiefbässen. Nach intensivem, teils sehr lautstarken Musikgenuss haben wir uns darüber unterhalten, was die BS 243 ohne Berücksichtigung ihrer Bauart und ihres Preises nicht kann und was erheblich teurere und größere Lautsprecher besser können. Zu unmittelbar einsichtig sind nämlich die gänzlich ihrer Preisklasse überlegenen Qualitäten, als dass sich darüber viele Worte lohnen - es war eine geile Zeit! Die BS 243 vermag mit ihren ausgeprägten klanglichen Fähigkeiten sowohl auf Anhieb zu überzeugen als auch nachhaltig zu beeindrucken. In der Summe ihrer Eigenschaften ist sie zur Zeit konkurrenzlos, Elac liefert hiermit ein Exempel für ein Produkt, dass einer Branche ihre Ehre retten kann.