Technik
Hoher Entwicklungsaufwand steckt im gesamten Konzept dieses Lautsprechers. Beispielhaft dafür ist der 115 Millimeter koaxiale Jet-Hochtöner. Im Gegensatz zu anderen Konstruktionen befinden sich die beiden Chassis nicht nur auf einer Achse, sondern sie liegen auch in einer Ebene. Damit wird das akustische Ideal der Punktschallquelle noch näher erreicht. Was hat der Hörer davon? Konstruktionsbedingt ergibt sich eine homogene Schallverteilung im Raum. Mit anderen Worten verlaufen Phase und Amplitude frequenzunabhängig im vorderen Raumwinkelbereich absolut linear. Dadurch wird die Hörzone eindrucksvoll vergrößert, die bei konventionellen Lautsprechern meist nur an einem einzigen Sitzplatz optimal ist. High End ist ab sofort also auch für mehr als Single-Haushalte geeignet.
Im Kern des Chassis sitzt der Jet-III-Hochtöner, der von einem Flachmembranringstrahler umgeben ist. Rekordverdächtig ist der resultierende Übertragungsbereich, der zwischen 400 und 50.000 Hertz liegt, was immerhin sieben Oktaven bedeutet. Also Motor des Systems fungiert einen extrem starker Neodymmagnet, der eine 78-mm-Schwingspule antreibt. Dadurch, dass die zu bewegende Masse sehr klein ist, hat der Koax-Jet zudem einen hohen Wirkungsgrad. Wie die anderen Chassis wird er bei Elac in Kiel gefertigt. Insofern ist das von Bedeutung, da fast kein Lautsprecherboxenhersteller mehr eigene Chassis fertigt. Bei Elac sieht man natürlich auch die Vorteile fernöstlicher Fertigung, aber derartige Hightechprodukte wie der X-Jet können nur in Deutschland in höchster Qualität produziert werden.
Zur Unterstützung des Koax-Jets dient ein Aluminium-Sandwich-Tieftöner, der über einen Durchmesser von 18 Zentimetern verfügt. Er überträgt Frequenzen von 32 bis 410 Hertz. Mit temperaturfestem Draht ist die 37-mm-Schwingspule auf einen aus Kapton gefertigten Träger gewickelt. Mit zusätzlichem Ferritring sind die Magnete bestückt, um ein möglichst gleichförmiges Magnetfeld zu erzielen. Auch dieses Chassis wird von Elac selber gefertigt und seine Kennwerte sind so ausgezeichnet, dass er idealer Partner für den X-Jet ist.
Ohne Gehäuse ist alles nichts, da können Chassis noch so gut sein, wenn das Gehäuse Schwächen hat, klingt der Lautsprecher nicht. Deshalb ist der Korpus der BS 602 X-Jet aus einem Materialmix gefertigt. Verwendet werden Aluminiumstrangpressprofile, Aluminiumdruckguss und MDF. Besondere Bedeutung für die Vermeidung von Resonanzen haben interne Verstrebungen, die sowohl über MDF-Bauteile als auch über massive Zugstreben realisiert worden sind. Mit besonderer Sorgfalt wir die Oberfläche wahlweise in Silver Shadow oder Titan Shadow lackiert. Ist es das jetzt gewesen? Nein, die Liste guter Zutaten geht weiter. Bei der Innenverkabelung ist auf Leitungen des holländischen Klangpapstes Aalt Jouk van den Hul zurückgegriffen worden und die Terminals stammen vom Essener Kontaktspezialisten WBT. Kabelquerschnitte bis 16 qmm sind somit anschließbar. Neben der Standardbrücke liegen aber auch noch Van-den-Hul-Kabelbrücken bei - High End wohin man schaut. Sollte die BS 602 X-Jet nur in einer Raumecke oder wandnah aufgestellt werden können, wird der Pegel im Tieftonbereich zu hoch. Zur akustischen Anpassung liegen zwei Schaumstoffpropfen bei, mit deren Hilfe die Bassreflexöffnungen einfach verschlossen werden.
In der Summe zeigt sich, dass die BS 602 X-Jet aus vielen durchdachten Einzelteilen konstruiert ist. Jetzt sind wir schon auf die akustische Performance sehr gespannt.