Bild und Ton
Warum ausgerechnet eines der Panasonic-Spitzenmodelle weniger gut klingt als Vorgänger aus niedrigeren Preisklassen, bleibt wohl japanisches Geheimnis. Jedenfalls tönt der TX-P50VT20 zwar durchaus kräftig, doch die Höhen könnten sich gleichfalls ein wenig stärker und feiner einbringen. Auch die Stereobasis wirkt trotz des breiten Schirms etwas schmal, weswegen sich der Sound nicht ganz wie gewünscht im Raum verteilt.
Wenngleich der Panasonic in puncto Klang ein wenig Kritik einfährt, scheint das Bild fast über jeden Zweifel erhaben. Zu den wenigen Schwachpunkten zählt, dass der Großbild-Plasma bei analoger Zuspielung zuckende Motivkanten und Abstufungen darin serviert. Schuld ist das im Hause Panasonic traditionell schlechte De-Interlacing in TVs. Wer noch mit analogem Kabelanschluss und Scart-Zuspielern hantiert, bekommt diesen Bildfehler deutlich zu sehen. Auch bei der Schärfedarstellung hapert’s dann deutlich.
Wer dagegen in der digitalen High-Definition-Welt angekommen ist, kann sich entspannt zurücklehnen und eines der besten Bilder der Welt genießen. Der High End-Plasma überwältigt mit gigantischem Kontrast, der in behutsam feinen Schritten von tiefstem Schwarz bis zu strahlendem Weiß reicht. Die maximalen Möglichkeiten des 3D-Stars offenbaren sich besonders in dunklen Szenerien, die von Lichtspielen durchbrochen werden. Blitze, Sterne oder Scheinwerfer wirken dann so lebendig, dass sie sogar weniger dramatischen Handlungssträngen Spannung verleihen. Glänzende Lippen, schillerndes Wasser, funkelnde Augen, auch hier darf sich der Plasma austoben und den Bildern zu Hochglanz-Optik verhelfen. Überzeichnungen hat der Panasonic dank seiner darstellerischen Fähigkeiten dabei in keiner Weise nötig.
Kein Wunder balanciert er auch die Farben der Bilder feinfühlig aus und zaubert mitten ins Wohnzimmer Landschaften, die man bei einem direktem Blick darauf kaum anders wahrnehmen würde. Dasselbe gilt für Hauttöne und den sanften Schattierungen darin.
Ein wenig überrascht, dass beim TX-P50VT20 gerade in Gesichtern ein längst vergessener Plasma-Effekt wieder auftaucht. Sehr leichte False-Contour-Linien tauchen in seltenen Fällen auf, wenn sich der Kopf entsprechend bewegt. Störend ist dies allerdings kaum.
Vielleicht ist der Effekt der tollen Schärfe zuzuschreiben. Der Plasma löst Motivkanten selbst in schnellen Actionfilmen während spektakulären Kamerafahrten hoch auf, sodass sie detailliert abgebildet werden. Zeigen solche Szenen zudem hohe Kontraste, wird die Kontrolle der schnell pulsierenden Pixel immer schwerer. Das Bilderlebnis gleicht jedoch etwaige Ausrutscher reichlich aus. Auch der Film-Dejudder macht bei der Zwischenbildberechnung hier und da kleine Fehler. Wer die originäre 24p-Wiedergabe aktiviert, umgeht diesen Effekt elegant.
Die herausragende Bildharmonie des 3D-Plasma kommt zu guter Letzt auch beim Abspielen des Fotoarchivs zur Geltung. Selten sahen die AV-Magazin-Redakteure so scharf und zugleich harmonisch wiedergegebene Kameraaufnahmen. Da sich die Darstellung en détail beeinflussen lässt, kann jeder seine Schnappschüsse perfekt optimieren. So hat das gute alte Familienalbum endgültig ausgedient.