Bildeindruck und Praxis
Als die Tester nach all den messtechnische Pflichten den ersten Film einlegten konnte der DLA-X3 schnell belegen, dass er seine durch die guten Messwerte verhießenen Qualitäten auch umzusetzen versteht. Ein strahlend helles, ausgewogenes Bild von stoischer Ruhe und angenehmer plastischer Tiefenwirkung entstand da im Kino. Satte Farben ohne Übertreibung und tiefes Schwarz mit guter Durchzeichnung dunkler Bildpartien ließen Kinoherzen höher schlagen. Und mit strahlender Helligkeit bei tiefem Schwarz drängen sich Weltraumaufnahmen beinahe auf, egal ob Star Wars oder NASA.
Nativ zugespielte Signale unterschiedlicher Auflösung vom Sat-Receiver und von DVD konnten den Projektor nicht aus der Ruhe bringen. Einzig ein Hauch an Chromabandbreite hätte die DVD vertragen, aber das ist Meckern auf Luxusniveau. Das mittlerweile wichtige De-Interlacing von 1080i-High-Definition-Signalen für HDTV und Blu-rays, beispielsweise bei Konzertaufnahmen, meisterte die Signalverarbeitung perfekt, die Aufnahmen und Testsignale waren praktisch nicht von progressivem 1080p zu unterscheiden.
Dann kam natürlich auch der spannende Augenblick, in dem sich die mit Shutterbrille bewaffneten AV-Magazin-Tester an 3D-Material wagten. Und, ja, genau so hatten sie „Avatar“ aus dem Kino in Erinnerung mit seiner verblüffenden Tiefenwirkung und der schieren Detailabbildung mutierte die Leinwand zu einem glasklaren Fenster in den Dschungel von Pandora. Auch andere Videos bestätigten den guten ersten Eindruck. Auch der Imax-Film über den Grand Canyon machte Lust auf Abenteuer-Urlaub. Und der Imax-Streifen beinhaltet einige tückische Bildkompositionen für 3D-Displays, mit harten Kontrasten bei Objekten mit deutlicher Parallaxe, was das gute Übersprechen des X3 auf eine harte Probe stellte. Aber nur die Ahnung eines Geisterbilds konnten die Tester erkennen – besser sah das im echten Imax-Kino auch nicht aus. Perfekt. Einzig die durch das Dithering der Panelansteuerung entstehende leichte Unruhe und gelegentlichen False-Contur-Effekte könnte man der Darstellung ankreiden. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.