Funktionen
JVC war der erste Hersteller von 3-Chip-Projektoren, der eine elektronische Konvergenzkorrektur in seine Geräte integrierte. Unter Konvergenz versteht man die Farbdeckung, denn idealer Weise passen auf der Leinwand alle rund sechs Millionen Pixel trio-weise perfekt zueinander. Das kann nie perfekt gelingen und bedarf bereits eines stabilen mechanischen Chassis und einer mechanischen Ausrichtung im Mikrometer-Bereich. JVC bot als erster Hersteller an, die drei Grundfarben elektronisch pixelweise gegeneinander verschieben zu können. Damit kann man den unvermeidlichen, potentiellen Fehler auf einen unauffälligen Maximalwert von 0,5 Pixeln reduzieren. Wenn Sie glauben, dass sei noch viel: Der Monitor auf dem die diesen Text lesen hat prinzipbedingt einen Fehler von konstant 1,0 Pixel, denn die Farben decken sich nie und werden alle nebeneinander gezeigt – schauen Sie mal mit einer Lupe genauer hin. Die maximalen 0,5 Pixel des JVC sind quasi perfekt.
Die Möglichkeit das Bild für Cinemascope-Anamorphoten stretchen zu können gehört zu den Ehrensachen heutiger Highendprojektoren. Mit aktueller Technik klappt das allerdings nicht im 3D-Modus. Durchaus lobenswert scheint der Mut der Entwickler nur die drei real existierenden Bild-Seitenverhältnisse – 4:3, 16:9 und Zoom (Letterbox) – anzubieten, statt zusätzlicher, unsinnig verzerrter Bildmodi.
Wie in den Vorgänger-Serien zeigen der De-Interlacer und Scaler eine feine Auflösung und ein stabiles Verhalten, das selbst von nativ zugespielten, niedrig aufgelösten Quellen knackscharfe Bilder auf die Leinwand wirft. Außerdem bietet das Processing einen herausragend effizienten und dabei artefaktarmen Rauschfilter und ein ausgefuchstes Nachschärfen analoger Quellen.
Die neueste Generation des Clear Motion Drive getauften Verfahrens zur Verbesserung von Bewegungsdarstellung beherrscht zwei grundsätzlich unterschiedliche Funktionsweisen. In den Stufen 1 und 2 fügt der Projektor schwarze Zwischenbilder in die originale Abfolge der Filmbilder ein, genau wie dies die Flügelblende eines analogen Filmprojektors macht. Folge: Die zeitliche Trennung der Bilder kann das Auge auch während schneller Bewegung schärfer wahrnehmen und das ohne sichtbare Artefakte, denn die originalen Filmbilder bleiben unverändert. Nachteil: Ein leichtes Flackern, wie von einem alten Röhrenfernseher oder eben einem Filmprojektor. Bei 50 und 60 Hertz Video fällt das kaum auf, bei 24Hz von Blu-ray allerdings flackert es bei großen Flächen schon recht auffällig. Die Stufen 3 und 4 berechnen neue Zwischenbilder per Interpolation und fügen diese zwischen die originalen Filmbilder. Folge: Sehr fließende, scharfe Bewegungen. Nachteil: Schnell entsteht, insbesondere in Stufe 4, ein recht artifizieller Eindruck und der Filmlook geht flöten, alles sieht irgendwie nach Computerspiel aus. Hinzu kommen abhängig von der Szene mehr oder weniger deutliche Interpolationsartefakte. Geschmacksache. Für Sammler von DVDs aus aller Welt ist der letzte Modus des CMD-Menüs interessant, wandelt er doch nativ zugespielte NTSC-DVDs mit Filmen vom unregelmäßigen 2:3-Pulldown in ruckelfreies 1080p mit 24 Hertz um.