Elac Varro RS 700-SB im Test:Einrichtung und Hörtest
An der Rückseite des Subwoofers findet sich außer den Eingängen und einer für Servicezwecke gedachten Ethernet-Schnittstelle lediglich ein feinstufig ausgelegter Pegelregler, sämtliche anderen Parameter werden mit der App Elac SubControl 3.0 gesteuert. Sie ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich, die Verbindung zwischen Varro RS 700 und Smartphone erfolgt über WLAN; alternativ ist auch eine Bluetooth-Kopplung möglich. In unserem Fall hat die App den Subwoofer sofort im Netzwerk gefunden, sodass die gesamte Einrichtung des Varro RS 700 nur wenige Minuten in Anspruch genommen hat. Elac SubControl 3.0 bietet umfassenden Funktionsumfang, neben einer Dezibel-genauen Einstellung der Subwoofer-Lautstärke stehen eine Phaseneinstellung, die Einstellung der Grenzfrequenz und Delay zur Verfügung. Des Weiteren kann zwischen den Presets »Movie«, »Flat« und »Night« gewählt sowie die Helligkeit der LED neunstufig geregelt werden. Außerdem steht ein parametrischer Equalizer zur Verfügung, mit dem sich beispielsweise Raummoden manuell kompensieren lassen - unser Rat lautet an dieser Stelle wie immer, dies dem Fachhändler zu überlassen, wenn man sich nicht sehr genau auskennt.
Einrichtung des Elac Varro RS 700-SB
Zu guter Letzt bietet die Elac-App auch die Möglichkeit einer automatischen Raumeinmessung, die in der Regel optimale Ergebnisse mit minimalem Aufwand ermöglicht. Vor der Messung sollte ein mittlerer Subwoofer-Pegel eingestellt und als einziger weiterer Parameter die Grenzfrequenz definiert werden; wir haben zu den Vela FS 407 passend 60 Kilohertz gewählt. Dann kann’s auch schon losgehen, wie immer sollte man vor der Messung für Ruhe in der Umgebung sorgen. Als erste Messung erfolgt die Nahfeldmessung, bei der man das Smartphone etwa einen Meter vom Subwoofer entfernt hält. Danach findet die Messung am Hörplatz statt, ungefähr auf Höhe der Ohren. Bei den Wellenlängen eines Subwoofers spielt die exakte Positionierung keine Rolle, jedoch sollte trotzdem darauf geachtet werden, das Smartphone nicht boden- oder deckennah zu platzieren. Bis beide Messreihen komplettiert sind, dauert es kaum drei Minuten, danach wird die Korrekturkurve an den DSP des Varro RS 700 übermittelt.
- Der per WLAN ins Netzwerk eingebundene Varro RS 700 wird sofort erkannt - natürlich müssen Subwoofer und Smartphone im selben Netz eingeloggt sein (1). Der Subwoofer-Pegel lässt sich in 1-dB-Schritten einstellen (2). Die untere Grenzfrequenz kann in 1-kHz-Schritten definiert werden (3). Drei Presets stehen zur Verfügung; die von der neutralen Voreinstellung abweichenden »Movie« und »Night« haben sich für ihre Zwecke bestens geeignet erwiesen (4) (Screenshots: AV-Magazin)
- Die Phasenlage ist variabel, in der Regel kann sie jedoch bei null Grad belassen werden (1. Die Einstellung eines Delays wird nur selten benötigt, hierzu sollte man Experten konsultieren (2). Sogar die Helligkeit der LED kann neunstufig an unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse angepasst werden, für das ambitionierte Heimkino ist die LED auch abschaltbar (3). Ein parametrischer Equalizer ermöglicht versierten Anwendern, sehr genau Einfluss auf einzelne Frequenzbereiche zu nehmen, um zum Beispiel Raummoden manuell auszugleichen (4) (Screenshots: AV-Magazin)
- Die Instruktionen während der automatischen Raumeinmessung sind klar verständlich (1). Das Smartphone sollte allerdings für die Nahfeldmessung nicht so nah am Subwoofer platziert sein, wie in der Grafik dargestellt (2). Die zweite, abschließende Messung findet am Hörplatz statt (3). Nach der zweiten Messreihe wird die Korrekturkurve automatisch an den Varro RS 700 übermittelt. Sie lässt sich später auch abschalten, um einen direkten Vergleich anzustellen (4) (Screenshots: AV-Magazin)
Hörtest
- Christian Balvig hat mit »Music For Humans« ein überaus hörenswertes Werk komponiert, ein Streichertrio und ein Jazz-Klaviertrio treten in fruchtbaren Dialog
Die erste Hörprobe beleuchtet einen Aspekt, der zuweilen noch immer unterschätzt wird, wenn es um den klanglichen Zugewinn beim Musikhören mit einem Subwoofer geht: Das Plus an Atmosphäre. Sicher, Subwoofer können und sollen besonders als Unterstützung für kleine Lautsprecher mehr Substanz ins Spiel bringen, doch sie können darüber hinaus das Gefühl für die Räumlichkeit erweitern, weil sie die dafür wichtigen sehr tieffrequenten Schallanteile abbilden. Das von Cécile McLorin Salvant im vergangenen Jahr veröffentlichte Album »Ghost Song« liefert mit dem in einer Kirche aufgenommenen Cover des großartigen Songs »Wuthering Heights« von Kate Bush (Album »The Kick Inside«) ein Paradebeispiel für diesen Effekt. Zu Beginn des Titels schreitet die Sängerin aus dem Altarbereich kommend auf den Hörer zu, währenddessen vermittelt die Aufnahme einen sehr plastischen Eindruck von den Dimensionen des Gebäudes. Mit den Vela FS 407 wird das bereits zu einem eindrucksvollen Erlebnis, leiseste Geräusche breiten sich im Kirchenschiff aus und hallen lange nach. Doch wenn wir den Varro RS 700 zuschalten, intensiviert sich das Gefühl, vibrierende Luft hören zu können, nochmals deutlich. Die greifbar scharf abgebildete Sängerin und der Nachhall ihrer Stimme sind jetzt noch präziser differenziert, wirken gleichzeitig untrennbar miteinander verbunden.
»Music For Humans« heißt das neue, bemerkenswerte Album von Christian Balvig, der Pianist und Komponist hat für die neun selbst geschriebenen Stücke ein klassisches Streichertrio mit einem Jazz-Klaviertrio vereint. Schon nach einigen Takten des ersten Titels »Body Blankets« fällt auf, dass die schlanken, aber nichtsdestoweniger durchsetzungsfähigen Vela-Standlautsprecher nun tatsächlich noch entspannter aufspielen. Wenn Schlagzeuger Siv Øyunn Kjenstad auf das Pedal der Bassdrum tritt, macht sich das Zutun des Elac-Subwoofers eindrucksvoll bemerkbar, sie hat ordentlich Gewicht und wird zugleich noch plastischer auf die Bühne gestellt. Dann treten die tiefen Streichinstrumente in den Vordergrund, der Varro RS 700 stattet das Cello mit warmen, sämigen Noten aus und verleiht dem Bass knochentrockene Autorität, dabei kann er die unteren Oktaven der beiden Instrumente mühelos voneinander abgrenzen. Als sich die Violine ihnen gegenüberstellt, entsteht ein Dialog voller Klangfarbenpracht. Obendrein setzt der Varro RS 700 rhythmische Wendungen leichtfüßig in Szene, verschmilzt auch dank seiner Agilität völlig mit den Lautsprechern.
Dieses homogene Miteinander des Trios fasziniert bei dem Ambient-Techno-Album »Quattro« von John Digweed auf ganz andere Weise, die filigranen Standlautsprecher platzieren jedes noch so kleine Soundschnipselchen akkurat im Raum, während abgrundtiefe Bassläufe und körperlich spürbare Beats bei hoher Lautstärke für echtes Club-Feeling sorgen - herrlich!