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JVC war der erste Hersteller von 3-Chip-Projektoren, der eine elektronische Konvergenzkorrektur in seine Geräte integrierte. Die beiden großen Modelle der X-Serie beherrschen nun eine erweiterte Konvergenzkorrektur mittels Scaler, während bislang nur pixelweise die Ansteuerung der D-ILA-Panels verschoben werden konnte. Das ermöglichte einen Konvergenzfehler von schlimmstenfalls 0,5 Pixeln. Mittels Korrektur via Scaler lässt sich die Präzision nun auf de facto nicht mehr sichtbare ein-sechzehntel Pixel mindern und dass nicht nur wie bislang global, sondern per Feineinstellung in 121 Zonen des Bildes. Da die drei Bild-erzeugenden Panels im dreidimensionalen Raum zueinander angeordnet sind, kann es sich nämlich auch ergeben, dass die Konvergenz beispielsweise an einer Seite oder zu einer Ecke hin verschlechtert. Auch das ist nun perfekt zur Deckung zu bringen. Das ist super.
In vielen Ländern ist die Verwendung von CinemaScope-Leinwänden im Gegensatz zu Deutschland längst eine Selbstverständlichkeit - im richtigen Kino sowieso. Die Lösung der Profis ist die Verwendung einer entsprechenden Vorsatzoptik wie sie beispielsweise Schneider Kreuznach oder Panamorph anbieten. Mit der entsprechenden Mechanik, um den Anamorphoten für CinemaScope-Filme vor das Objektiv zu bewegen, kostet das schnell noch einmal soviel wie der Projektor. Doch der JVC-Projektor verwaltet das von selbst, mittels entsprechend programmiertem Scaler und Schaltspannung. Das lässt sich leicht handhaben. Preiswerter ist die Möglichkeit bei ausreichendem Zoom, wie im Falle JVC , den Bereich mal für 16:9 oder 21:9 aufzuzoomen. Das ging bisher auch schon, nur musste man eben per Fernbedienung manuell Zoom und Shift verstellt werden. Das erledigt nun komfortabel das Lens Memory, das bis zu drei Positionen wiederholgenau wiederfindet. Das klappte in den paar Tagen des Tests und einige dutzend Mal sehr gut.
Zur Verbesserung der Bewegungsdarstellung dient bei JVC das Clear Motion Drive. Es bietet sechs Einstellungen mit drei verschiedenen Algorithmen. In den Stufen 1 und 2 fügt der Projektor schwarze Zwischenbilder in die originale Abfolge der Filmbilder ein, genau, wie dies die Flügelblende eines analogen Filmprojektors macht. Folge: Durch die zeitliche Trennung der Bilder für das Auge nimmt man schnelle Bewegungen schärfer wahr und das ohne sichtbare Artefakte, denn die originalen Filmbilder bleiben unverändert. Nachteil: Ein leichtes Flackern, wie von einem alten Röhrenfernseher oder eben einem Filmprojektor. Bei 50 und 60 Hertz Video fällt das kaum auf, bei 24Hz von Blu-ray allerdings flackert es bei großen Flächen schon recht auffällig. Die Stufen 3 und 4 berechnen neue Zwischenbilder per Interpolation und fügen diese zwischen die originalen Filmbilder. Folge: Sehr fließende, scharfe Bewegungen. Nachteil: Schnell entsteht, insbesondere in Stufe 4, ein recht artifizieller Eindruck und der Filmlook geht verloren. Irrgendwie sieht Hollywood dann wie ein Computerspiel aus. Dazu kommen, abhängig von der Szene, mehr oder weniger deutliche Interpolationsartefakte. Geschmacksache. Für Sammler von DVDs aus aller Welt ist der letzte Modus des C.M.D.-Menüs interessant, wandelt er doch nativ zugespielte NTSC-DVDs mit Filmen vom unregelmäßigen 2:3-Pulldown mit 60 Hertz in ruckelfreies 1080p mit 24 Hertz um.