Bild- und Tonqualität
Beim Bildtest gibt sich der OLED von LG erwartet souverän. Wir bekommen brillante Farben, und dort wo es nötig ist tiefstes Schwarz, wobei die Einstellung des korrekten Bildmodus natürlich nicht unerheblich ist. Verantwortlich für das hervorragende Bildergebnis ist neben dem OLED evo Panel einmal mehr der neue α9 Prozessor. Neben den Genre orientierten Presets gibt es zudem eine intelligente Anpassung an die eigenen Sehgewohnheiten. Hier vertritt LG mittlerweile einen völlig neuen Ansatz; im intelligenten Bild-Assistenten werden mehrere Kacheln mit unterschiedlicher Farbabstimmung gezeigt, aus denen man die individuell angenehmsten auswählt. Der Prozessor errechnet dann ein individuell angepasstes Gesamtbild.
Der Filmmaker Mode ist davon natürlich weitestgehend ausgenommen, weil hier Parameter, wie Farbtemperatur und Farbraum von vornherein festgelegt sind. Dasselbe gilt für Dolby Vision Inhalte, wenngleich es hier etwas mehr Spielraum gibt und zudem auch die Umgebungshelligkeit in die Berechnung beispielsweise für den Kontrast einbezogen werden kann. Für die Bildbeurteilung lassen wir die individuelle Anpassung allerdings beiseite, unser Hauptaugenmerk liegt auf der Umsetzung von hochkontrastigen HDR- und Dolby Vision Inhalten.
Tiefstes Schwarz und leuchtende Farben
Jetzt kann das OLED-Display des C3 zeigen, wie tief tiefstes Schwarz sein kann und wie hell strahlendstes Weiß. Allerdings zeigt uns der OLED65C37 noch mehr: Perfekt ausgeleuchtete farbige Details vor schwarzem Hintergrund kann jeder, der LG schafft es dagegen sogar, die Farben selbst bei abnehmender Sättigung noch klar und deutlich abzubilden. So bleiben rote und blaue Details auch bei abnehmender Sättigung noch als Rot und Blau erkennbar und verschwimmen nicht etwa in Richtung bräunliches Grau. Ganz gleich, ob diese Detailverliebtheit nun dem Panel oder der überabeiteten Bildverarbeitung zuzuschreiben ist, Fakt ist, dass bei LG eben nachts nicht alle Katzen grau erscheinen.
Die Bewegungserkennung funktioniert nach wie vor prächtig, neben der Deaktivierung und den dreistufigen Voreinstellungen gibt es auch die Möglichkeit, den individuellen Kompromiss zwischen Schärfen und Entruckeln in den Nutzereinstellungen festzulegen. Beim Abspielen unserer anspruchsvollen Lieblingsszenen sind uns jedenfalls in keiner der Voreinstellungen Klötzchen oder andere Artefakte aufgefallen. Im Gaming Mode verwöhnt der LG mit einem extrem geringen Input Lag, also der Zeit, die das Signal vom HDMI-Eingang bis zum Bildschirm benötigt. Da diese Verzögerung Spielentscheidend ist, glänzt der LG mit einer Verzögerung um 10 Millisekunden, bei Games mit einer Bildwechselfrequenz von 120 Hz ist diese sogar noch geringer. Gaming optimierte Monitore sind zwar noch schneller, erreichen allerdings nicht hervorragende Bildqualität eines OLEDC3 von LG. Im Gaming Mode wird zudem das Game Dashboard deingeblendet, mit dem sowohl Bild als auch Ton differenziert an die Erfordernisse der unterschiedlichsten Spiele angepasst werden kann.
Fernsehton pur
Auch wenn wir in der glücklichen Situation waren, den Fernseher zusammmen mit der Soundbar SC9 testen zu können, waren wir erstmal gespannt, was denn die insgesamt vier Lautsprecher, die im OLED65C37 für den Ton verantwortlich zeichnen, zu leisten vermögen. Das ist in der Tat nicht wenig, denn gerade der 65-Zöller und seine größeren Geschwister verfügen trotz der schlanken Bauweise für so viel Volumen, dass die Lautsprecher mehr oder weniger aus dem Vollen schöpfen können. Den Rest besorgen dann die Leistungsstufen und deren pfiffige Ansteuerung. Wie in den oberen Preisklassen lässt sich auch die Audiowiedergabe des C37 an die Raumakustik anpassen. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie weiter unten in diesem Test. Wichtig ist nur, dass es funktioniert, und der Fernseher bereits ohne externe Unterstützung ein beachtliches Soundvolumen realisiert. Dank pfiffiger elektroakustischer Tricks wird dabei auch die dritte Klangdimension zumindest ansatzweise umgesetzt. Wer mehr Sound will, setzt direkt auf eine externe Lösung, wie die Soundbar SC9, die wir dann auch unter den Bildschirm schraubten.