Die Bildqualität
Das verwendete OLED Panel sorgt zusammen mit der Bildverarbeitung im Novatek NT72671D-Prozessor für hohe Farbtreue bei gleichzeitig perfekten Kontrastwerten. Messtechnisch fiel uns auf, dass der Loewe die mögliche Spitzenhelligkeit des Panels nicht komplett ausreizt. Was im normalen Betrieb eher selten augenfällig wird, weil man ja nicht ständig ein Messgerät zur Hand hat und sich nicht nur die passenden Testsequenzen anschaut, hat laut Hersteller den Vorteil einer längeren Lebensdauer. Dass sich diese Maßnahme direkt auf den Stromkonsum auswirkt, konnten wir dagegen sogar sofort messen, der Loewe liegt mit seinem Verbrauch nämlich leicht unterhalb des Klassendurchschnitts.
Interessant ist zudem, dass diese Maßnahme so gut wie keine Auswirkung auf die sichtbare Bildqualität hat, der bild i.77 dr+ beherrscht mit HDR, HLG und Dolby Vision die wichtigsten HDR-Standards, und setzt diese hervorragend um. Die Bildpresets für die individuelle Anpassung lassen sich auf Tastendruck von unten ins Bild einblenden, und zwar jeweils für HDR- und SDR-Inhalte angepasst.
Auch die Bewegungserkennung, die zusammen mit der effizienten Zwischenbildberechnung je nach Genre für den guten Bildeindruck sorgt, arbeitet beim i.77 sehr zuverlässig, denn gerade große Bildschirme profitieren in entsprechenden Szenen von der enormen Bildruhe. Die Unschärfe und der sogenannte Judder, also das bei manchen Kinofreunden so beliebte Bildruckeln lassen sich in der Benutzereinstellung in jeweils fünf Stufen an die Vorlieben oder den jeweiligen Kontent anpassen.
Ein Spielemodus mit besonders niedriger Latenz, sowie die bei einigen Games genutzte variable Bildwiederholfrequenz (VRR) stehen ebenfalls zur Verfügung. Das Bild steht dann zwar "nur" in Full-HD-Auflösung zur Verfügung, das stört jedoch nur Hardcore-Gamer, die ohnehin nicht am Fernsehgerät spielen.
Soundqualität mit Erweiterungspotential
Das unsichtbar nach hinten unten strahlende Loewe invisible sound System besteht aus je zwei Zweiwege-Systemen, die mit 2 x 20 Watt angesteuert werden. Damit ist eine Virtual-Dolby-Atmos mit beachtlichem Volumen möglich. Das mag für´s Erste und für den normalen Fernsehabend durchaus reichen, wer mehr will, kann das Wohnzimmerkino aber auch problemlos, sukzessiv oder auf einen Schlag mit den aktiven Soundbars Loewe klang bar3 mr, Loewe klang bar5 mr oder dem Loewe home.cinema set 531 oder set 553 erweitern.
Wie es der Zufall wollte, hatten wir außer dem bild i.77 dr+ noch einige Sound-Komponenten aus einem anderen Test in der Redaktion. Neben den aktiven Funklautsprechern klang mr5 und klang mr3, fand sich noch die Soundbar klang bar5 mr und der Subwoofer klang sub5 im Testraum ein. Ebenso wie mit dem bild i.48 dr+, lassen sich diese Komponenten auch mit dem großen bild i.77 dr+ kombinieren, natürlich auch drahtlos. Die Steuerung der kompletten Soundanlage erfolgt über das bewährte WDAL-2.0-Protokoll (Loewe wireless digital audiolink), welches auch die internen Lautsprecher in das gesamte Soundkonzept mit einbindet. Zusätzlich lässt sich dieses 5.1.2-Set Dank Play Fi Kompatibilität in ein größeres Multiroom-System einbinden.
Zusammen mit dem bild i.77 dr+ werden für dieses Heimkino-Ensemble gut 10.000,- Euro fällig. Das ist zugegebenermaßen kein Pappenstiel, allerdings muss sich die Kombi klanglich keinesfalls vor der Kombination mit einer gleichwertigen Surroundanlage verstecken. Sie bietet außerdem einen weitaus höheren Bedienkomfort bei geringerem Installationsaufwand.