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Perlisten A3m im Test:
Aufstellung und Hörtest

Die aufgesetzte Schallwand ist 25 Millimeter dick. Vier Lochaufnahmen ermöglichen zusammen mit der optionalen Halterung die Montage an der Wand oder Decke (Bild: Perlisten)

Obwohl es sich beim A3m der Bauform nach um einen Kompaktlautsprecher handelt, sind seine Abmessungen unter Umständen bei der Aufstellung relevant: Mit einer Breite von 28 Zentimetern, einer Tiefe von 35 Zentimetern und einer Höhe von rund 67 Zentimetern ist der A3m ein stattliches Exemplar seiner Gattung - einige kleine Standlautsprecher haben weniger Gehäusevolumen. Dass Perlisten für die Frontkanäle keine Schuhkartons im Programm hat, ist von den Monitoren der S- und der R-Serie bekannt; verantwortlich dafür ist der Anspruch, auch mit Kompaktlautsprechern ein solides Bassfundament zu legen. Optionale Stative werden in diesem Fall nicht angeboten, doch auf der Rückseite des Lautsprechers finden sich Aufnahmen für die hauseigene Schwenkhalterung. Sie gestattet bei einer Wand- oder Deckenmontage, die Neigung optimal zu justieren - diese Variante ist sicherlich primär Kino-affin.

Die klassische Positionierung auf passenden Stativen oder auf einem stabilen Sideboard dürfte den meisten Interessenten im Falle stereophoner Systeme sympathischer sein; wir haben den A3m dementsprechend auf Stativen gehört. Trotz seiner vergleichsweise ausladenden Physis und beachtlichen Schallleistung erweist sich der A3m als sehr flexibel bei der Aufstellung, denn wegen des geschlossenen Gehäuses darf der Abstand zur Rückwand minimal ausfallen; vor allem erleichtert jedoch sein ausgesprochen gutmütiges Abstrahlverhalten die Platzierung. Ob man die Lautsprecher einwinkelt oder nicht, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen; allein um die Fokussierung der Abbildung zu optimieren, sollte man sie auf den Hörplatz eindrehen. Die tonale Balance und die Plastizität der raumfüllenden Darstellung bleiben in beiden Fällen deutlich außerhalb der Achsen und des Sweet Spot erhalten, sodass man nicht an der Spitze des Stereo-Dreiecks still sitzen muss.

Hörtest

Saskia Giorgini spielt Werke von Liszt, in gewohnter Manier technisch hoch versiert und höchst einfühlsam. Der A3m macht dieses Album mit den gleichen Qualitäten zu einem wahren Hörgenuss

Den Anfang macht das damalige Debüt des Singer-Songwriter-Duos Carolin No, das auf dem gleichnamigen Album noch eine ganz andere Soundästhetik pflegte als heute. 2009 zusammen mit Michael Hanf produziert, enthalten die Songs klassische Pop-Elemente, runde Synthesizer-Rhythmen tragen die sanfte Stimme der Sängerin. Die wurde hier allerdings nicht wie inzwischen gewohnt weitgehend pur belassen, vielmehr sorgen zahlreiche, ineinander verschachtelte Hallspuren für eine verträumte Stimmung. Der A3m macht zu Beginn des Openers »Crystal Ball« sofort auf sich aufmerksam, indem er den elektronischen Beat erdig federn lässt und aufzeigt, wie voluminös die Bassline abgemischt ist. Sobald der Gesang einsetzt, zeigt der A3m in Gänze seine Natur: Ich sitze hinterm Mischpult und betrachte das Gebilde von Tonspuren, werde schmunzelnd zum Zeitzeugen jener glitzernden Klangästhetik, die den Pop der Neunziger und Nullerjahre prägte. Fein säuberlich arrangiert fügt sich eine Vokalspur neben die andere, Hall geht in Hall über, und die Stimme von Carolin Obieglo klingt glockenklar, zuweilen fast zuckersüß.

Nur ein Jahr später zeichnete das Duo mit dem Live-Mitschnitt »Open Secret Concert« einen Gegenentwurf: Rein akustisch instrumentiert, die Stimme direkt eingefangen und moderat mit Nachhall aufgefüllt. Dabei wird vollends klar: Der A3m steht ganz in der Tradition von Perlisten und verbindet ausgeprägte Monitorcharakteristik mit der emotionalen Komponente, er lässt die großartige Atmosphäre dieses intimen Konzerts sofort voll überspringen, ich bekomme Gänsehaut, als das Publikum bei Cyndi Laupers Klassiker »Time After Time« mitsingt. Zeit, den A3m richtig zu fordern, mit einer ausgezeichnet produzierten Einspielung von Stücken für solo Klavier: Die italienische Pianistin Saskia Giorgini widmet sich Werken von Liszt (Album »Liszt Consolations«), sie spielt jetzt die Tröstungen. Die sechs kurzen Stücke gelten als vergleichsweise einfach zu spielen, doch das technische Niveau der Künstlerin, verbunden mit ihrer ausgesprochen einfühlsamen Spielweise, rückt sie zweifelsohne ins beste Licht. Der A3m kann hier nahtlos anknüpfen, er stellt den Konzertflügel scharf umrissen, zum Greifen plastisch auf eine glaubhaft dimensionierte Bühne. Den dynamischen Umfang des Instruments bildet er, auch bei lebhafteren Werken wie dem Klavierkonzert Nr. 2 in C-Moll von Rachmaninow (Album »Hélène Grimaud Plays Rachmaninov«), mühelos authentisch ab - etwas, das vielen Standlautsprechern nicht gelingt.

Diesbezüglich spielt es kaum eine Rolle, ob man in Zimmerlautstärke hört oder sich Konzertpegeln nähert: Der A3m wahrt die dynamischen Relationen im Binnenverhältnis und hat jede Menge Reserven. Ebenso unerschöpflich wirkt sein tonaler Spielraum, der A3m präsentiert einen haarfein aufgefächerten Reichtum an Klangfarben, von dunkel holzigen Oktaven bis zu kristallklar perlenden Noten - eine reife Darbietung, die unter die Haut geht.

 

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