Perlisten R5m im TestHigh-End-Kompaktmonitor mit einzigartiger Technik und THX Dominus-Siegel
Perlisten hat derzeit vier Kompaktboxen im Angebot, die sich auf die Referenzserie Signature und die direkt darunter positionierte R-Serie verteilen. Wir haben dieses Mal den R5m zum Test geordert, der als größter Kompaktlautsprecher dieser Linie höchste Ansprüche zu einem vergleichsweise moderaten Preis bedienen will.
Testbericht von Marius Donadello12. Juli 2024, Fotos: Perlisten
Genau genommen handelt es sich bei den vier Kompaktlautsprechern nur um jene, die für stereophone Systeme beziehungsweise für die Frontkanäle konzipiert sind. Erwähnenswert ist das insofern, als Perlisten auch in Sachen Heimkino bestens aufgestellt ist und in jüngster Zeit mehr mit Surround-Installationen der Superlative von sich reden gemacht hat als mit klassischen audiophilen Projekten - man denke nur an das auf der diesjährigen HIGH END-Messe in einem separaten Demo-Raum des deutschen Vertriebs Audio Reference aufgefahrene Setup. Dort konnten Besucher vor allem die schiere Kraft von insgesamt nicht weniger als acht mächtigen Subwoofern buchstäblich am eigenen Leib erfahren, wobei die vier hinteren allein ultimative Präzision gewährleisten sollen: Perlisten demonstrierte dort erstmalig die Früchte seiner Kooperation mit dem Waveforming-Spezialisten Trinnov Audio. Deren ausgeklügelte Software steuerte die hinten positionierten Subwoofer so, dass eine gegenphasige Zylinderwelle im Raum entsteht, die Reflexionen der vorderen Subwoofer kompensiert. Perlisten hatte bereits vom Start weg ein recht umfangreiches Portfolio, dass cineastische Anwendungen einbezieht, aktuell hat der erst seit drei Jahren auf dem Markt agierende Hersteller neben zahlreichen Subwoofern sowie drei Centern zwei Surround-Lautsprecher im Programm - die Modelle für den Wandeinbau nicht mitgerechnet.
Eingedenk der beruflichen Historie des Firmengründers Daniel Roemer, der zuvor für zahlreiche namhafte Lautsprecherhersteller als Ingenieur und Berater tätig war, und seines Partners Lars Johansen, der für Perlisten seine leitende Position bei M&K Sound aufgab, ließe sich ohnehin mutmaßen, dass die Ambitionen der beiden vorwiegend im mehrkanaligen Segment liegen. Nun, das ist sicherlich nicht ganz verkehrt, doch der aus audiophiler Warte heraus schnell gezogene Schluss, die Perlisten-Lautsprecher wären deshalb für höchste stereophone Weihen keine optimale Wahl gilt hier - wie in vielen Fällen - nicht. Zum einen ist ein bestimmter grundsätzlicher Fokus nach eigenem Bekunden gar nicht die Intention bei der Entwicklung, und zum anderen verweisen Daniel Roemer und Lars Johansen an dieser Stelle zu Recht gern auf die THX-Gütesiegel, die ja schließlich sehr viel mehr Kriterien als einen maximalen Schalldruckpegel einschließen. Überdies gibt es auch aus jüngerer Zeit Beispiele für die perfektionistische Leidenschaft der Verantwortlichen außerhalb des Heimkino: Der Standlautsprecher S7t wurde in seiner Limited Edition ästhetisch und technisch für die Bedürfnisse audiophiler Klientel mit allerhöchsten Ansprüchen optimiert.
Der hier getestete Kompaktlautsprecher R5m ist zweifelsohne für beide Welten geradezu prädestiniert, optionale Stative auf der einen und Lochaufnahmen für Wandhalterungen auf der anderen Seite zeugen bereits von seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Während der zuvor von uns getestete Kompaktmonitor S4b problemlos als Regallautsprecher verwendet werden kann, nimmt sich der R5m für ein lauschiges Plätzchen auf einem Möbel dagegen doch vielleicht etwas zu voluminös aus. Die jeweiligen Typenbezeichnungen geben schon einen entscheidenden Hinweis: Das kleine »b« hinten weist die Modelle als Regallautsprecher (»Bookshelf«) aus, das kleine »m« steht für »Monitor«.