Technik: Netzwerk
Für die breitbandige Wiedergabe zeichnet sich eine 2,5-Wege-Netzwerkschaltung verantwortlich. Die passive Frequenzweiche im Inneren des Lautsprechers teilt das vom Verstärker kommende Breitbandsignal also in zweieinhalb Frequenzbereiche auf. Soll heißen: Weg 1 ist der Hochtonzweig, der die Kalotte mit kurzwelligen Signalen versorgt. Weg 2 ist der obere Konus-Mitteltöner, der Tief- und Mittelton bis 2.200 Hertz wandelt. Der zusätzliche Halbweg ist der untere Tiefmitteltöner, der im Gegensatz zum mittleren Konus bereits bei 500 Hertz im Pegel abfällt. Während im Bass- und Grundtonsektor beide Konusse noch zusammenarbeiten, wird das untere Chassis im oberen Grundtonbereich bereits ausgeblendet. Durch diese Schaltung minimiert Elac die akustischen Nachteile, die auftreten, wenn zwei baugleiche Chassis dasselbe Signal zur gleichen Zeit abstrahlen. Je kürzer die Wellenlänge und höher der Ton, desto anfälliger wird das Klangbild für sogenannte Interferenzerscheinungen. Durch die Überlagerung der Amplituden entstehen richtungsabhängige Pegel-Senken und -Spitzen. Da die Laufzeit zwischen Zuhörer und den beiden Chassis unterschiedlich lang sind, wird die Tonalität im kritischen Mitteltonbereich negativ beeinträchtigt.
Wie man es nicht machen sollte, beweisen zahlreiche Centerlautsprecher mit typischer 2-Wege-Bestückung. Während der pegelabhängige Frequenzverlauf auf Achse (also frontal) noch perfekt ist, zeigen sich unter seitlichen Abhörwinkeln teils extreme Pegelsenken. Diese Schallauslöschungen umgeht Elac mit einer 2,5-Wege-Schaltung. So wird eine ausdrucksstarke, weitwinklige Schallverteilung im Mitteltonbereich (wichtig für die Stimmwiedergabe) erreicht.
Technik: Chassis
Als Treiber kommen ausschließlich selbst entwickelte und produzierte Chassis zum Einsatz. Elac ist einer der wenigen Hersteller, die ihre Töner von Grund auf in Eigenregie produzieren. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Je nach Lautsprecherserie und Anspruch können elektrisch und klanglich perfekt abgestimmte Chassis gebaut werden. Nicht unerwähnt sollte die 100-prozentige Qualitätskontrolle während des gesamten Produktionsprozesses bleiben. Auch hier gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Ein Highlight stellen zweifelsohne die doppelschichtigen Konuschassis dar. Die für den Tief- und Mitteltonbereich konstruierten Töner verfügen über eine Sandwich-Membran, die aus zwei unterschiedlichen Werkstoffen besteht. Als Membranträger kommt ein Papierfasergemisch zum Einsatz. In einem weiteren Arbeitsschritt wird dann eine 0,2 Millimeter dünne Aluminiummembran direkt auf den Papierkonus geklebt. Der mechanische Materialverbund zwischen Zellstoff und Metall soll eine optimale Formsteife bei moderatem Eigengewicht bieten. Durch die konkave, durchgehende Alu-Membran entfällt die für Konusse oft typische Staubschutzkalotte.
Mit einem Durchmesser von nur 140 Millimetern sollen beide Tiefmitteltöner ausreichend Luft in Wallung bringen, um eine souveräne Wiedergabe zu gewährleisten. Membran und Korb werden von einer perfekt zentrierten und tiefschwarzen Gummisicke verbunden.
Über dem silbernen Chassis-Duo thront der Kalottentöner. Mit einem Dom-Durchmesser von 25 Millimetern ist er für die Schallwandlung höchster Tonlagen zuständig. Die gewölbte Membran ist aus einem Textilgewebe gefertigt. In der Antriebssektion werkelt ein kompakter Neodymmagnet, der in seinem Spalt eine Schwingspule auf Aluminiumträger beherbergt. Um die Belastbarkeit des Tweeters zu erhöhen, spendierten ihm Elacs Entwickler einen speziellen Kühlkörper sowie eine Ferrofluid-Kühlung. Letztere ist zwar ein probates Mittel die Wärmeentwicklung der Schwingspule im Zaum zu halten, dennoch nicht ganz unumstritten. Da sich im Laufe der Zeit die Viskosität der magnetischen Kühlflüssigkeit ändert, wird sich auch das Wiedergabeverhalten zwangsläufig wandeln. Ein professionell konstruierter Elac-Hochtöner spielt aber etliche Jahre ohne Einschränkung, bis ein hörbarer Negativ-Effekt auftritt.
Damit die Lautsprecher in der Nähe von Röhrenbildschirmen positioniert werden können, verfügen alle Linie 60-Komponenten über eine magnetische Schirmung. Farbverzeichnungen treten nicht auf.