Velodyne Acoustics Deep Waves 10 im Test:Ausstattung und Technik
Mit einem Preis von rund 1.700 Euro ist der Deep Waves 10 dem Einsteigersegment entwachsen und hat mit Blick auf seine Ausstattung und die Technologie einiges zu bieten. Da wären zunächst Anschlüsse für alle denkbaren Szenarien: Ein LFE-Eingang stellt Kontakt zu einem AV-Receiver her und ein Stereo-Hochpegeleingang ermöglicht die Verbindung mit klassischen integrierten Amps und Vorstufen. Speaker-Level-Eingänge ermöglichen darüber hinaus, den Deep Waves mit Vollverstärkern zu verbinden, die keinen Vorstufenausgang haben.
Als kleineres Modell der Serie verfügt er über einen 10“-Treiber und reiht sich damit in den Reigen »erwachsener« Subwoofer ein, bleibt aber mit 38 Zentimetern Breite, 40 Zentimetern Höhe und 32 Zentimetern Tiefe innerhalb wohnraumverträglicher Maße. Eine schwarze Textilbespannung gehört zum Lieferumfang, das Gehäuse des Deep Waves ist ausschließlich in der Farbausführung »Schwarz matt« zu haben. Dieser Umstand ist nicht etwa dem Rotstift anzurechnen, vielmehr richtet man sich damit konsequent auf die Bedürfnisse im Heimkino aus: Fernseher oder Projektoren führen schnell zu Reflexionen auf glänzenden Oberflächen, doch der Deep Waves scheidet dank seiner nicht reflektierenden Lackierung hierbei als Störquelle aus.
Der aktive 250-mm-Treiber des Deep Waves 10 verfügt über einen zweifach belüfteten, strömungsoptimierten Chassiskorb, der im Aluminium-Druckguss-Verfahren hergestellt wird. Seine Membran besteht aus einem Papier-Verbundstoff, der abschließend beschichtet wird, um Partialschwingungen weiter zu minimieren. Obgleich die in einer breiten Nitrilgummi-Sicke aufgehängte Membran verhältnismäßig leicht ist, kommt hier ein kräftiger Antrieb mit einem Doppel-Ferrit-Magnetsystem zum Einsatz. Die große 63-mm-Schwingspule hat eine vierlagige Wicklung und trägt dazu bei, dass sich der langhubige Treiber auch bei großen Auslenkungen taumelfrei bewegt. Ein 10“-Chassis ist schon eine ernst zu nehmende Sache, doch der Deep Waves ist nach dem Vorbild anderer Velodyne-Modelle, wie beispielsweise dem MicroVee X, mit zusätzlichen Passivradiatoren ausgestattet, die sich genau gegenüberliegend positioniert an den Seiten befinden und ebenfalls 250 Millimeter groß sind. Diese auch Passivmembrane genannten Chassis werden nicht direkt elektrisch angesteuert, sondern durch den vom Hub des aktiven Treibers erzeugten Luftstrom im Gehäuse mitbewegt.
Kraft will gebändigt sein
Das Verstärkerteil des Deep Waves 10 ist in Class D-Topologie konzipiert, wobei vier 40-Ampere-MOSFETs in der Endstufe großzügige Stromreserven bereitstellen. Sie ermöglichen zusammen mit dem Netzteil eine beachtliche Ausgangsleistung von 350 Watt, für kurze Impulse werden sogar bis zu 600 Watt mobilisiert - mehr als genug für alle Lebenslagen. So viel Leistung und Hubraum wollen freilich erst einmal unter Kontrolle gebracht werden, damit sie am Ende des Tages ihre klanglichen Vorteile ausspielen können. Klangabträgliche Resonanzen zu vermeiden, ist allerdings angesichts der hier wirkenden Kräfte gar nicht so einfach, besonders im Falle eines geschlossenen Volumens. Auch an dieser Stelle haben die Ingenieure aus ihrem Erfahrungsschatz geschöpft und das MDF-Gehäuse des Deep Waves mit einer Wandstärke von 22 Millimetern ausgeführt. Zusätzlich machen massive interne Verstrebungen das Gehäuse resistent gegen Vibrationen. Außer den mechanischen Aspekten kommt bei der Resonanzoptimierung auch die digitale Signalverarbeitung ins Spiel: Der rechenstarke DSP bearbeitet nicht nur das Eingangssignal den eingestellten Parametern entsprechend, er gewährleistet zugleich in Echtzeit eine verzerrungsfreie Wiedergabe und vermeidet Resonanzen aktiv. Darüber hinaus schützt der DSP die Elektronik und den Treiber unter allen Betriebsbedingungen vor Überlastung.