Velodyne MicroVee X im Test:Ausstattung & Klang
Zum Lieferumfang des MicroVee X gehört eine kleine Fernbedienung, die gut in der Hand liegt und übersichtlich gestaltet ist. Sie ermöglicht, die Phase umzuschalten und die Lautstärke des Subwoofers bequem vom Sofa aus zu regeln. Falls der MicroVee x verdeckt aufgestellt ist, kann man den kabelgebundenen IR-Empfänger an den Subwoofer anschließen, der auch mitgeliefert wird. Dessen Empfänger-Auge sollte sich dann in den meisten Fällen so positionieren lassen, dass eine Sichtverbindung zum Hörplatz besteht. An der Geräterückseite kann die Phasenumkehr mithilfe eines kleinen Tasters ebenfalls geschaltet werden, darüber hinaus kann hier die automatische Abschaltung eingestellt werden.
Ein Drehregler oberhalb des Anschlussfeldes dient dazu, die Einsatzfrequenz stufenlos zwischen 40 und 200 Hz festzulegen, wobei der DSP den Tiefpass mit einer Flankensteilheit von 12 dB pro Oktave vornimmt. Der Pegel kann mithilfe zweier kleiner Taster am Gerät geregelt werden; neben ihnen befinden sich vier Leuchtdioden, die den eingestellten Pegel signalisieren. Tatsächlich ist die Pegeleinstellung jedoch feiner abgestuft: Erst bei der fünften Betätigung einer »Volume«-Taste am Gerät oder auf der Fernbedienung leuchtet respektive verlischt eine weitere LED.
Für Heimkino und Stereo gerüstet
Wenn es daran geht, einen Subwoofer mit unterschiedlichen Komponenten zu verbinden - sei es nun innerhalb eines Surround-Systems oder einer Stereo-Anlage -, limitieren die vorhandenen Anschlüsse mitunter die Möglichkeiten. Mit dem Microvee X gibt es allerdings keinerlei Schwierigkeiten, denn er bringt anschlussseitig die Vollausstattung mit. Für den Einsatz in einem mehrkanaligen System stellt der LFE-Kanal den Königsweg dar, dabei wird der LFE-Ausgang eines AV-Receivers mit dem LFE-Eingang des MicroVee X verbunden. Der Receiver ist in diesem Fall für das Bassmanagement zuständig, abhängig von der internen Schaltung des Subwoofers kann es hierbei jedoch zu einer doppelten Filterung kommen. Um dies zu vermeiden, ermöglicht der Microvee X, mit zwei Tasten an der Rückseite zwischen seiner internen Weiche und dem »Subwoofer Direct«-Modus zu schalten.
Außerdem hält der MicroVee Speaker-Level-Eingänge bereit, die hilfreich sind, wenn der Subwoofer in eine Anlage mit einem puristischen Stereo-Verstärker eingebunden werden soll, der weder über einen Subwoofer- noch über einen Vorstufenausgang verfügt. Bei dieser Variante werden die Lautsprecherkabel von den Ausgängen des Verstärkers ausgehend mit den Speaker-Level-Eingängen des MicroVee X verbunden, wobei ein zweites Paar Lautsprecherkabel wie gehabt zu den Lautsprechern führt. Die Lautsprecherklemmen des Velodyne nehmen nur blanke Litze auf, die sorgfältig verdrillt werden sollte, um einen bestmöglichen Kontakt herzustellen. Im Zusammenspiel mit Verstärkern, die einen Vorstufenausgang haben, sind die RCA-Hochpegeleingänge der bessere Weg: Ein herkömmliches Stereo-Cinchkabel führt vom Vorstufenausgang zu den Hochpegeleingängen des Woofers und seine interne Frequenzweiche übernimmt das Bassmanagement.
Darüber hinaus hat der MicroVee X ein Feature für besonders ambitionierte Anwender parat: Ein Hochpegelausgang ermöglicht, weitere Subwoofer anzuschließen. Während der Vorgänger hierzu nur einen Miniklinken-Ausgang vorhielt, bietet der MicroVee X ein Paar RCA-Buchsen an.
Hörtest
Bei ihrer Aufstellung räumen Subwoofer grundsätzlich große Freiheiten ein, weil tiefe Frequenzen schwer zu orten sind und sich recht ungehindert ausbreiten. Dennoch empfiehlt es sich, ein klein wenig Abstand zwischen den seitlichen Passivmembranen des MicroVee X und Einrichtungsgegenständen oder Wänden zu halten, damit die passiven Treiber sie nicht zu Schwingungen anregen. Ansonsten braucht es nur eine sorgfältige Einstellung der Einsatzfrequenz und des Pegels, damit der Subwoofer nicht über Gebühr hervortritt - mit ein wenig Übung ist das im Falle des neuen Velodyne schnell erledigt. Wir haben für unsere Hörtests die schlanken Standlautsprecher FS 407 von Elac als Spielpartner gewählt, die bereits ein solides Fundament legen und bis zu ihrem unteren Grenzbereich sehr agil und präzise spielen. Schnell zeigt sich, dass es nicht unbedingt eine Raumeinmessung braucht, um einen Subwoofer harmonisch einzubinden: Der MicroVee X verschmilzt bei einer Einsatzfrequenz von 45 Hertz und moderatem Pegel (eine leuchtende LED) vollkommen mit den Lautsprechern und dem Raum.
Am besten lässt sich das mit handgemachter Musik prüfen, die nicht basslastig ist, denn wenn mehr Atmosphäre im Spiel ist, Instrumente mehr Körper haben und immer noch wie aus einem Guss klingen, dann ist der Punkt getroffen. Der MicroVee X liefert bei der aktuellen EP »Frost« der isländischen Pianistin Eydís Evensen ein eindrucksvolles Beispiel dafür: Der Konzertflügel atmet mitsamt seines Korpus’ richtig tief durch und wird mit seinem ganzen Klangvolumen erfahrbar, dabei werden tiefe Oktaven feiner abgestuft. Gleichzeitig bleibt die tonale Balance intakt und der Instrumentenkörper wird noch plastischer gezeichnet - ganz genau so soll es sein. Mit einem opulenten Techno-Track wie »Deeper« aus dem Album »She Sleeps« von Deborah de Luca nimmt es der MicroVee X da allemal ganz locker auf, er sorgt bei abgrundtiefen Bassläufen für den Extrakick und zeichnet sie knochentrocken durch - ein Riesenspaß!