Velodyne MicroVee X im Test:Design & Technik
Das Gehäuse des neuen MicroVee entspricht dem des MicroVee MKII, folglich hat auch der »X-Würfel« eine Kantenlänge von 23 Zentimetern - das ist kaum mehr als die Breite eines DIN A4-Blattes. Im Verhältnis zur Größe der Treiber weist das Gehäuse des MicroVee X daher wenig Innenvolumen auf, und dieser Umstand verlangt besonderes Augenmerk, obwohl das Gehäuse keine Reflexabstimmung hat: Innerhalb einer geschlossenen Konstruktion kann die bewegte Luft ohnehin nicht entweichen, ein kleines Gehäuse wird jedoch leichter zu Schwingungen angeregt. Die Treiberbestückung und -anordnung des MicroVee X trägt ihren Teil dazu bei, Kompressionseffekte und Vibrationen des Gehäuses zu vermeiden, doch dazu gleich mehr. Das A und O im Falle eines geschlossenen Subwoofers bleibt ein stabiles Gehäuse, deshalb setzen die Ingenieure an dieser Stelle weiterhin auf die äußerst robuste Konstruktion, die sich bereits beim Vorgänger bewährt hat.
Sie beinhaltet ein umlaufendes Aluminiumprofil und eine Aluminium-Schallwand, wobei alle Teile in hoher Wandstärke ausgeführt sind. Das rückseitige Anschlussterminal wird ebenfalls aus Aluminium hergestellt; auch hier gewährleistet die Materialstärke besonders hohe Verwindungssteifigkeit. Resonanzen zu vermeiden ist jedoch nur die halbe Miete: Das Gehäuse muss hermetisch abgedichtet sein, damit definierte Druckverhältnisse herrschen. Um dies zu erreichen, werden das Anschlussfeld und die Chassis exakt eingepasst; anschließend werden die Fugen an den Innenseiten versiegelt. Das charakteristische Wellenmuster auf den Gehäuseoberflächen setzt einen reizvollen Design-Akzent, dient allerdings auch dazu, das Gehäuse zusätzlich zu versteifen.
Signalverarbeitung
Die digitale Signalverarbeitung übernimmt ein DSP von Analog Devices; er realisiert alle einstellbaren Parameter und bietet zudem Schutz vor Übersteuerung. Dabei vollzieht der Algorithmus eine sanfte Limitierung des Pegels, um abrupte »Löcher« zu vermeiden. Während beim Vorgänger ein Class-D-Modul zum Einsatz kam, ist die Verstärkungsstufe des MicroVee X diskret in Class-A/B-Topologie aufgebaut: Vier 180-Volt-MOSFET-Leistungstransistoren stellen hier beachtliche 34 Ampere Strom bereit und ermöglichen eine souveräne Ausgangsleistung von 300 Watt - bei Impulsspitzen kann die Endstufe bis zu 800 Watt Leistung freisetzen. Die hierbei in Vorleistung gehende Stromversorgung ist entsprechend großzügig dimensioniert und wird von einem schnellen Schaltnetzteil gespeist, dessen Schaltung zwei 650-Volt-MOSFETs mit 17 Ampere Stromlieferfähigkeit beinhaltet.
Für die Kraftentfaltung ist ein aktiver 6,5“-Treiber zuständig; sein Antriebssystem ist mit einem starken Doppel-Ferritmagneten ausgestattet. Bei der Membran findet sich das zweite wesentliche Kennzeichen der aktuellen Evolutionsstufe: Anstelle der bis dato verwendeten Aluminium-Membran hat das neue Chassis eine Membran aus Karbonfasergeflecht, die besonders resistent gegenüber Partialschwingungen ist. Die vom aktiven Treiber bewegte Luft regt zwei seitlich positionierte 6,5“-Passivradiatoren an, deren Membrane ebenfalls aus Karbonfasergeflecht hergestellt werden. Sie vergrößern in erster Linie die effektiv schallabstrahlende Fläche erheblich, entlasten aber darüber hinaus durch ihre Bewegung auch das Gehäuse.