Volumio Integro im Test:Funktionalität
Mit den Volumio-Komponenten erlebt man diese ganz andere Seite der Plattform, eine die sich an technisch nicht versierte Musikliebhaber richtet und den Plug-and-Play-Gedanken konsequent aufgreift. Glücklicherweise versucht Volumio kein Zielgruppenspagat, vielmehr lautet die primäre Maßgabe, eine unkomplizierte Einrichtung sicherzustellen. Während der Integro auch über ein Webinterface konfiguriert und bedient werden kann, sobald er mit dem Netzwerk verbunden ist, lässt sich die Prozedur der Ersteinrichtung ebenso gut ohne einen Computer beziehungsweise einen Browser bewerkstelligen: Die für iOS und Android kostenfrei erhältliche Volumio-App erledigt den Job.
Einrichtung und Bedienung
Das kann man tatsächlich wörtlich nehmen, einzig der bei geschützten Netzwerken unumgängliche Schritt der Passwort-Eingabe ist gewissermaßen händisch zu tätigen, den Rest übernimmt die Einrichtungsroutine der Volumio-App. In unserem Fall brauchte es vom Moment des Auspackens bis zum spielbereiten Gerät nur wenige Minuten, konkret lief das folgendermaßen ab: Wir haben die Lautsprecherkabel an den Integro angeschlossen, sein 24-Volt-Schaltnetzteil mit der HMS-Leiste verbunden und das Gerät eingeschaltet. Anschließend haben wir die App auf dem Smartphone installiert und sind den vier verständlich dargestellten Einrichtungsschritten gefolgt: Nach der Eingabe des Netzwerk-Passwortes wird zuerst der automatisch im Netzwerk gefundene Integro als Gerät ausgewählt, der sich blitzschnell mit dem in der App spezifizierten WLAN verbunden hatte. Anschließend kann man besagtes MyVolumio-Konto einrichten, danach lässt sich ein Name für den Integro vergeben: Falls mehrere Geräte ins Netzwerk eingebunden sind, die unterschiedliche Zonen bespielen, empfiehlt es sich natürlich, hier eindeutige Bezeichnungen wie beispielsweise »Wohnzimmer« zu wählen. Abschließend besteht die Möglichkeit, sich bei einem oder mehreren der drei Hires-Streaming-Dienste anzumelden - fertig.
Mit den beiden recht großen, farbenfrohen Drehreglern auf dem Frontpaneel des Integro lässt sich das Gerät ein- und ausschalten sowie die Quelle umschalten respektive die Lautstärke regeln und stummschalten. Diese aus Aluminium gedrehten Bedienelemente fühlen sich wirklich gut an, sie drehen butterweich und steuern rein elektrisch die nachgeschalteten Baugruppen an. Das mittig positionierte OLED-Display stellt kurz die gewählte Quelle als Symbol dar und zeigt permanent die eingestellte Lautstärke an.
Anschlüsse und Funktionen
Seitens digitaler Eingänge präsentiert sich der Integro mit zwei S/PDIF-Schnittstellen (koaxial RCA und optisch TosLink) gut aufgestellt, zumal die beim Rivo verbaute AES/EBU-Buchse nach wie vor bei vergleichsweise wenigen preiswerten Wandlern und Quellen vorhanden ist. Zudem bietet der Volumio-Renderer die Möglichkeit, PCM-Datenströme auf 32 Bit/768 kHz hochrechnen zu lassen. DSD-Dateien werden per DoP mit bis zu 128 MHz verarbeitet. Für analoge Tonquellen steht ein RCA-Eingang bereit, dessen Eingangssignale vor ihrer Verstärkung digitalisiert werden.
Darüberhinaus verfügt der Integro über einen Subwoofer-Ausgang, der über eine RCA-Buchse das LFE-Signal ausgibt. An dieser Stelle wurde beachtlicher Aufwand getrieben: Neben dem DAC-Chip PCM5121 von Texas Instruments kommt hier eine mit Operationsverstärkern aufgebaute Schaltung für den Mono-Downmix zum Einsatz. Mit Blick auf lokale Tonquellen sind auch die zwei USB-A-Ports interessant: Der eine (USB 3.0) ist als Schnittstelle für schnelle USB-Speicher wie beispielsweisen einen NAS oder für CD-Laufwerke mit USB-Schnittstelle gedacht. Von einem an diesen Port angeschlossenen Laufwerk aus kann die CD über den Integro abgespielt und auf dessen internen Speicher gerippt werden, wobei der mit einer nominalen Kapazität von 16 GB nicht allzu viel Platz für eine CD-Sammlung einräumt. Der andere USB-Port (USB 2.0) ist in erster Linie vorgesehen, um dort Sticks und Computerzubehör wie etwa Tastaturen anzuschließen. Last, but not least findet sich an der Rückseite des Gerätes eine HDMI 2.1-Schnittstelle, die HDCP 2.2 und 4K mit 60 fps unterstützt. Sie ermöglicht zum einen, die Benutzeroberfläche von Volumio OS namens »Manifest« auf einem TV oder auf einem Computer darzustellen. Eine charmante Idee ist in diesem Zusammenhang, an den HDMI-Port einen Touch-Bildschirm anzuschließen und den Integro über diesen zu bedienen. Wer ausschließlich die interne Festplatte oder direkt angeschlossene Quellen nutzt, kann dann auch auf eine Netzwerkanbindung verzichten. Zum anderen - und das ist mit dem Integro neu eingeführt worden -, gestattet die HDMI-Schnittstelle auch, den Ton vom TV oder vom Computer über das Volumio-Gerät abzuspielen, sodass der kompakte Streamer-Amp für eine Aufwertung des Tons bei TV- und Filmgenuss geradezu prädestiniert ist.