Interview mit den In-Akustik-Produktmanagern Andreas Zandstra und Holger Wachsmann
AV-Magazin: Was hat sich mit der Aufnahme von Densen in das In-Akustik-Vertriebsprogramm verändert und weshalb ist die Entscheidung für den dänischen Spezialisten gefallen?
Andreas Zandstra: Mit der Aufnahme von Densen in unser Vertriebsprogramm können wir jetzt (endlich) ein Komplettsystem anbieten, also vom Sicherungskasten über Steckdose bis zu den Ohren. Wir sind einer der wenigen Vertriebe die nicht nur die Hardware haben, sondern auch die Software dazu. Alles aus einer Hand. Mit Densen haben wir schon seit einigen Jahren lockeren Kontakt. Thomas Sillesen (Gründer und Geschäfstführer von Densen, Anmerkung der Red.) hatte früher in Dänemark den Focal-Vertrieb und da sind wir uns bereits über den Weg gelaufen. Was uns letztendlich zu Densen gebracht hat: Das zeitlos schöne und elegante Aussehen der Komponenten, die piekfeine Fertigung, die lebenslange Garantie die Densen anbietet und auch lebt. Die Philosophie von Densen passt letztendlich auch zu In-Akustik: Kein HiFi sondern Musik hören. Die Technik von Densen ist perfekt, aber die Emotion der Wiedergabe steht dennoch im Vordergrund: „man ist live dabei" und hat nicht das Gefühl eine Musikkonserve zu hören. Gerne bemühe ich einen Vergleich aus der Gastronomie zur Verdeutlichung: Bei Densen wird nichts Vorgekochtes aufgewärmt, hier wird frisch und schmackhaft zubereitet.
AV-Magazin: Die Musikanlage bestehend aus Focal-Lautsprecher, Densen-Elektronik und In-Akustik-Kabeln und Netzverteiler wird von Ihnen als zusammenhängendes System angeboten. Was versprechen Sie sich davon?
Andreas Zandstra: In-Akustik-Kabel stellen wir bereits seit 30 Jahren her, Focal-Lautsprecher haben wir auch schon seit zwölf Jahren im Vertrieb und jetzt ist auch die passende Elektronik vorhanden. Es ist und kann nur ein zusammenhängendes System sein, denn mit den Komponenten allein kommt man nicht weit.
Holger Wachsmann: Mit dem Zusammenspiel von Focal-Lautsprechern und In-Akustik-Kabeln haben wir seit Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht und auch sehr gutes Feedback von unseren Fachhändlern und Endkunden bekommen. Beide Produkte spielen schon seit je her perfekt zusammen. Ebenso perfekt passen die Densen Komponenten zu dieser „Kabel-Lautsprecher-Kette“. Wie Herr Zandstra treffend bemerkt hat: die Kombination aus Densen und In-Akustik-Kabel und Focal klingt frisch und schmackhaft. Das passt einfach.
AV-Magazin: Was können Interessenten unternehmen, die genau diese High End-Anlage hören möchten?
Andreas Zandstra: Interessenten können nach München zur HIGH END 2007 kommen, denn dort wird diese Anlage vorgestellt, komplett mit Stromverteiler und hochwertigen Verbindungskabeln. Mittlerweile haben einige Händler, die unsere Kabelprodukte und Focal-Lautsprecher schon seit Jahren im Sortiment haben, auch Densen aufgenommen. Der Interessierte kann sich also auch beim Händler diese Anlage vorführen lassen.
AV-Magazin: Wo fängt eine HiFi-Anlage aus Ihrer Sicht an? Respektive, worauf sollten anspruchsvolle Hörer bei der Anschaffung einer solchen Kette achten?
Andreas Zandstra: Eine Kette „fängt" nicht irgendwo an, eine Kette ist geschlossen. Ich vergleiche gerne eine HiFi-Anlage mit einem Essen: Der Verstärker ist der Koch, der das Essen genau nach Ihrem Geschmack zubereitet. Der CD-Spieler ist der Markt wo die Zutaten gekauft werden; was dort nicht, oder falsch besorgt wird, kann auch der beste Koch nicht mehr retten. Der CD-Spieler sollte also alle Daten fehlerfrei und vollständig zum Verstärker bringen; der Bote oder Einkäufer ( =Verbindungskabel) sollte dann auch kein Legastheniker sein. Wenn der Koch alle Zutaten richtig und vollständig bekommt, kann er die Speise perfekt zubereiten. Die Lautsprecher sind die Gäste, wenn die Speisen geschmackvoll und frisch zubereitet werden, sagen diese „Aaaah" und „Oooh". Sollte aber zwischen Koch und Gast ein „übereifriger Kellner" = Lautsprecherkabel, selber „nachwürzen" und noch ein „Schuss Maggi" dazukippen, kommt das Essen auch nicht so beim Gast an, wie es der Koch und natürlich der Gastgeber beabsichtigen. Sie können also keinen „Schwerpunkt" legen und das andere vernachlässigen. Um dieses aber richtig zu hören, oder zu „schmecken" wie man hier im Badischen sagt, kommen Sie an einem guten Händler nicht vorbei. Er ist das Bindeglied mit der nötigen Erfahrung, um letztendlich eine stimmige Anlage zusammenstellen zu können. Er sorgt dafür, dass die Nudeln „al dente" werden und nicht „kuki dente".
Holger Wachsmann: Fehlt noch die gute Basis: Ohne Heu kann das beste Pferd nicht... Wie vor rund 15 Jahren gute Verbindungskabel zwischen den Komponenten an Bedeutung gewonnen haben, ist es heute die Stromversorgung. Wenn man überhaupt von einem Anfang einer Kette sprechen kann, ist das heute bereits der Sicherungskasten.
AV-Magazin: Mit steigenden Auswirkungen in puncto Klang können heute hochwertige Netzprodukte eingesetzt werden. Warum entsteht der Eindruck, dass die Verwendung von speziell konstruierten Stromversorgungskonzepten immer deutlicher zu hören ist?
Holger Wachsmann: Es gibt in der Tat viel mehr „Schmutz“ auf dem Stromnetz als vor etlichen Jahren, der die Netzspannung von dem Ideal 230V/50Hz Sinus stark abweichen lässt. Alle Geräte werden aber im Labor entwickelt, also dort, wo optimale Bedingungen herrschen. Toleranzen der Netzspannung werden zwar berücksichtigt aber meist nur in Bezug auf die vorgeschriebene EMV-Verträglichkeit. Hinzu kommt, dass die Komponenten heute viel mehr höhere Bild- und Tonqualität liefern. Fehler und Störungen werden transparenter. Wir spielen in der höchsten Liga und es werden neue Details wichtig, um dieses Niveau weiter zu steigern. Das ist wie in der DTM , wo der Scheibenwischer in Mittelstellung steht, um den CW-Wert zu senken – ein winziges aber wichtiges Detail.
AV-Magazin: Wenn ich die Stromversorgung meiner Anlage optimiert habe, kann ich dann bei den Cinch- und Lautsprecherkabeln sparen?
Andreas Zandstra: Wenn ich endlich den perfekt passenden Smoking/Anzug gefunden habe, werde ich sicherlich keine Tennissocken und Sandalen dazu anziehen. Oder um bei dem Vergleich mit dem Kochen zu bleiben; jetzt haben sie als Gastgeber für Ihren Koch die perfekten Kochutensilien/Töpfe, Pfannen etc. gefunden und als Belohnung gönnen Sie sich einen Legastheniker, der einkauft und den „nachwürzenden" Kellner.
Holger Wachsmann: Da kann ich nur beipflichten. Wir sprechen hier über zwei Baustellen, bei denen man nicht mit der Optimierung von einer Schwachstelle die andere gleich mit beheben kann. Das Eine ist die Energieversorgung, welche sauber und stabil sein muss, das Andere ist der Signaltransport. Bei der Entwicklung von Autos werden auch Motor, Getriebe, Fahrwerk und Reifen gleichermaßen angepasst. Alles andere ist „Fusseltuning“.