Bildeindruck
Neben der korrekten Farbdarstellung ist für den Bildeindruck der Kontrastumfang das entscheidende Kriterium. Und gerade hier trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen. Bekommt man in dunklen Szenen kein richtiges Schwarz und bei hellen Passagen kein leuchtendes Weiß, ist es dahin mit dem Kinofeeling und dem Filmspass. Der EMP-TW2000 zeigt auch hier keine Schwächen. So messen wir einen nativen Kontrastumfang im HD-Modus bei einer Farbtemperatur von 6500 Kelvin und einer Gammaeinstellung von 2,2 von 2.900:1. Schaltet man auf den lichtstarken „Lebendig“-Mode, werden sogar Werte von 3.800:1 erreicht. Um dies weiter zu optimieren, bietet Epson zusätzlich eine automatische Blende an, die sich je nach Bildinhalt öffnet oder schließt, um mehr oder weniger Licht durch die Optik zu lassen. So soll bei dunklen Bildern dem Schwarzwert weiter auf die Sprünge geholfen werden. Bei eingeschalteter Auto-Blende erreicht damit der TW2000 einen riesigen Kontrastumfang von 11.200:1, was Projektoren der Vorgängergeneration locker in den Schatten stellt. Einen Nachteil bringt die Blende jedoch mit sich: bei Epson arbeitet sie relativ langsam, so dass sie eigentlich nur bei konstant dunklen oder hellen Bildern Sinn macht. Schnelle Helligkeitssprünge bekommt sie nicht in den Griff. Ebenso ist die Arbeit der Blende bei leisen Filmpassagen hörbar, was gerade bei ruhigen Streifen auf die Dauer störend wirkt. In der Detaildarstellung setzt der Epson in dieser Preisklasse Maßstäbe. Feinste Nuancen sind selbst bei riesigem Bild zu sehen. Als King Kong in der HD-Version auf das Empire State Building klettert, sind feinste Schattierungen in den Fenstern zu sehen, die kaum ein Beamer zeigt. Auf King Kongs Insel sind Nuancen in Blättern und Hautstrukturen sichtbar, die die Illusion zur Perfektion treiben. Aber auch die Farbdarstellung gehört in die absolute Spitzenklasse. Fährt Bond in Casino Royale auf dem Kran hinter dem Bösewicht her, sieht man den strahlend blauen Himmel und das leuchtende Wasser in einer Natürlichkeit, wie sie kaum eine Urlaubspostkarte zeigt. Scharfe Linien werden klar und ohne Überzeichnung dargestellt, in den Dächern der Hütten auf Madagaskar sind kleinste Staubkörner und feinste Farbunterschiede im Holz klar zu sehen. Um den Film wie im Original zu sehen, verarbeitet der TW2000 selbstverständlich 24p-Signale eines kompatiblen Zuspielers. Allerdings muss hierzu der 2:2 Pulldown im Bildmenü aktiviert werden, da man ansonsten nicht gewolltes Bildruckeln in Kauf nehmen muss. Um die hohe Bildschärfe des Epson voll auszunutzen, sollte man ebenfalls im Menü den Overscan ausschalten, so dass man einen Pixel-to-Pixel-Darstellung erhält. Die Overscan-Automatik schafft dies nicht so perfekt. Gerade bei HD-Fernsehmaterial wird hier sehr schnell zuviel Bildinhalt weggenommen. Epson beweist aber auch mit herkömmlichen DVD-Inhalten beste Bildleistungen. Per S-Video zugespielte Interlace-Bildfolgen skaliert er bestens zu seiner HD-Auflösung hoch und setzt die Halbbilder perfekt zusammen. Bei Übergänge von statischen Szenen zu relativ schnellen Bewegungen braucht der De-Interlacer jedoch den Bruchteil einer Sekunde, um den Filmmodus einzurasten. Dann sind jedoch selbst diagonale, sich schräg bewegende Linien glatt und ohne Ausfransungen zu sehen. Wie sieht es mit der Helligkeit des Bildes aus? Wird der Epson dort eingesetzt, wo er sich wohl fühlt, kein Problem. In allen Modi reicht die Leuchtkraft völlig aus, um ein natürliches und homogenes Bild mit über 2 Meter Bildbreite auf die Leinwand zu zaubern. Um über 30% lässt sich die Helligkeit steigern, indem der Lampenmodus hochgeschaltet wird. Dann ist jedoch der ansonsten kaum wahrnehmbare Lüfter deutlich zu hören. Betrachtet man die Bildleistung, die überragenden Einstellmöglichkeiten, die Anschlussvielfalt und den Bedienkomfort, kann man Epson zum EMP-TW2000 nur gratulieren.