Bildeindruck
Hat man per Kalibrierung den HC7000 in Sachen Farbe auf den Punkt gebracht, bleibt nur die Problematik des übergroßen Farbraumes und den daraus resultierenden, stets ein wenig übertriebenen Farben. Da technisch die Pegel eigentlich stimmen, bleibt nur ein subjektiv zu ermittelnder Kompromiss, der dank eines unter der Leinwand des Testraumes befindlichen, analogen Röhrenmonitors als Referenz leicht mit einer Einstellung von „-3“ am Farbregler zu finden war. Diese Einstellung ließ beispielsweise Gesichter wieder gesund aussehen und nur extrem satte Farben wie in Animationsfilmen noch ein wenig mehr Knalleffekt verleihen als vorgesehen, was aber in diesem Zusammenhang überhaupt nicht stört. Eine gute Referenz für diese Balance sind auch immer eigene Fotos, besonders bei schönem Sonnenlicht erzeugte Schnappschüsse vom letzten Grillen oder ähnliches. Probieren Sie es. Einen guten Beweis für die Neutralität der Farbbalance und korrekten, harmonischen Gammaverlauf liefern Schwarz/Weiß-Filme. Schon ein kurzer Blick in die DVD von „Dr. Seltsam, oder wie ich lernte die Bombe zu lieben“ bestätigt, was die Testbilder und Messungen bewiesen: Der HC7000 macht alles richtig, zeigt bis auf einen Häuchelchen Blaustich in den allerdunkelsten Bildteilen ein harmonisches Ganzes.
In Sachen Schärfe und De-Interlacing leistet sich der der Mitsubishi keine Lapsi, was zeigt, dass die Entwickler den REON-Chipsatz gut programmierten. Einziger Kritikpunkt: Der De-Interlacer erwartet, nicht untypisch für ein Heimkinogerät, hauptsächlich progressives Filmmode-Material und zeigt dieses bombensicher eingerastet mit maximaler Schärfe. Hauptsächlich aus elektronischer Kamera stammendes TV-Programm per 576i-Zuspielung gerät dagegen hier und dort für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Tritt und zeigt dann ausgefranste Kanten. Hier gilt es gegebenenfalls auszutesten, ob nicht der De-Interlacer des Sat-, DVB-T- oder Kabelreceivers zuverlässigere Dienste leistet, wenngleich dieser der Regel die Bildqualität des REON-Chipsets kaum erreichen wird. Da muss jeder seinen persönlichen Kompromiss finden.
Eine Versuchsreihe mit der Blendensteuerung sollte ermitteln, was diese an Vor- und Nachteilen bringt. Die gute Nachricht: Man sieht wirklich kein Pumpen mehr, die Versprechen Mitsubishis bezüglich Echtzeitsteuerung erfüllen sich. Und der Szenenkontrast steigt signifikant, bei überwiegend dunklen Motiven wie Nachtszenen oder Weltraumaufnahmen zeigt der HC7000 sattestes Schwarz. Wie andere Hersteller auch, kompensiert Mitsubishi die durch die Blende modulierte Gesamthelligkeit mit einer dynamischen Gammakorrektur. Das funktioniert im Mittel auch ganz prächtig, aber eben nicht fehlerfrei, kann es auch gar nicht. Je nach mittlerer Helligkeit driftet die Farbtemperatur ganz leicht und der naturgemäß begrenzte Regelbereich der Kompensation zeigt sich bei sehr hellen und bei sehr dunklen Szenen: Helle Motive verlieren ein klein wenig Kontrast, sprich wenige dunkle Bildteile in hellen Bildern verblassen etwas und in dunklen Szene übersteuern Spitzlichter zu detailloser weißer Fläche. So gilt es für jeden HC7000 Anwender seinen eigenen Kompromiss zu finden: Blende aus und dafür maximalen Motivkontrast ohne Nachteile einer adaptiven Gammasteuerung und dafür nur einen sehr guten Schwarzwert geniessen. Oder: adaptive Blende mit Gammaregelung an und einen Bombenschwarzwert mit bestem Kontrast zwischen hellen und dunklen Szenen auf Kosten der allerfeinsten Kontrastdifferenzierung im Motiv einstellen. Aber das gilt für praktisch alle Projektoren mit adaptiver Blende.