Messungen und Bildparameter
Es ist aktuell die große Mode, den Farbraum von Projektoren und Fernsehern immer größer zu gestalten. „Mehr Farben“, das klingt im Marketing erst einmal ganz toll, leider verfälscht jedoch ein unangepasster Farbraum das Bild, dass eben nur so aussieht wie das Original, wenn Original und Reproduktion den selben Farbraum verwenden - so wie die Musik nur so klingt wie sie soll, wenn sich die Schallplatte beim Abspielen genau so schnell dreht wie beim Schneiden. Der aktuellen Marketinglogik zufolge müsste die Schallplatte besser klingen, wenn man sie schneller abspielt! Auch ein Projektor oder anderes Digitaldisplay macht mit einem vergrößerten Farbraum Sinn, solange man diesen Überschuss an Sättigung zur Korrektur in sinnvollem Maß nutzen kann. Dem Trend folgend zeigt eben auch der HC7000 durch seinen übergroßen aber leider nicht korrigierbaren Farbraum ein stets übersättigtes Bild. Gut dass, im Gegensatz zu manchem Mitbewerber, der Farbraum gleichmäßig über alle drei Grundfarben vergrößert ist und sich deshalb kein Farbstich ergibt.
Die Farbbalance stellen bereits die Techniker im Werk recht gut ein. Mit etwas Messtechnik wie Colorfacts und einigen Fachkenntnissen lässt sich der HC7000 recht genau und linear auf die Farbreferenz D65 (6504 Kelvin) einstellen und die lässt sich bis auf 20 Prozent Helligkeit fast perfekt einhalten. Darunter ergibt sich auch unter Zuhilfenahme des Gamma-Equalizers ein unabwendbarer Blaustich, mit dem prinzipbedingt viele LCD-Geräte zu kämpfen haben. Aber wir Menschen sehen Blau am schlechtesten und im Dunkeln überhaupt Farbe sehr schlecht – Nachts sind alle Katzen grau. Dieser Fehler fällt im Alltag praktisch überhaupt nicht auf, nur mit geübtem Auge lässt sich beispielsweise in King-Kongs Fell auf der Schattenseite eine Spur Blaustich erahnen. Was dem Mitsubishi dafür perfekt gelingt ist die Helligkeitsdarstellung die bereits ab Werk in Stellung „Kino“ identisch mit der Referenz von 2,2 verläuft.
Auch die Schärfe des Projektors zeigt praktisch alles, was die Quelle hergibt. Full-HD-Inhalte verlieren erst bei brutalen Schachbrett-Testmustern mit 1-Pixel Frequenz einen Hauch an Kontrast – unvermeidbar bei 3-Chip-Geräten. Apropos 3-Chip: Das Testmuster zeigt eine recht gelungene Farbdeckung über das gesamte Bild. Nirgendwo lugt eine Farbe vorwitzig hinter den anderen weiter als ein halbes Pixel hervor. Damit lassen sich selbst kleine Schriften vom Computer ohne Anstrengung lesen. Eine LCD-typische Problematik scheint Mitsubishi auch gut im Griff zu haben: Shading. Weiß und Grauflächen zeigen sich praktisch frei von Verfärbungen.