Streaming Client Logitech Transporter:
Zurück zur Musik
Ganz sicher und inzwischen auch gar nicht mal mehr langsam kommt die Sache ins Rollen: Streaming Audio wird abseits qualitativ fragwürdiger Musikwiedergabe salonfähig. Kein Geringerer als der Erfinder der Computermaus hat dazu wesentlich beigetragen: Logitech integrierte Slim Devices in seine Konzernstruktur, vermarktet den Transporter und die Idee des Netzwerk-Audio mit Leib und Seele. Als Entwickler des Transporters kümmerte sich Slim Devices früh nicht bloß darum, was das Produkt alles kann, sondern auch wie es denn am Ende klingt. Kann der audiophile Underdog aus der Computerecke sich gar einen Platz unter den High End-Streaming Clients erobern?
Viele Dinge muss man selbst erfahren, um sie schätzen zu lernen und sodann wirklich richtig einschätzen zu können. Mit den Möglichkeiten einer digital archivierten Musikbibliothek und eines Streaming Client geht es den meisten Musikfreunden ganz genau so. So hat sich auch meine Wenigkeit recht lang gesträubt und als typischer High Ender mit einem sehr überschaubaren Fundus an Tonträgern gefragt, welchen Vorteil mir zuhause eigentlich eine Musiksammlung auf Festplatte bieten soll. Schließlich bin ich gerade noch in der Lage, meine wohl sortierten Regale mit CDs und Platten zu überblicken, mag auch durchaus das bewusste Heraussuchen passender Musik. Scherz beiseite - eben daran scheitert manches Mal das spontane Draufloshören, weil es schon schwer fällt, sich mit sich selbst darauf zu einigen, welches Album man nun in den CD-Spieler schiebt. Eine Tatsache, die Musikfreunde ohne Streaming Client ungern zugeben, ist diese: Wesentlich häufiger verspürt man Lust auf eine bestimmte Musikrichtung als auf einen einzelnen Interpreten oder man möchte bequem alles Verfügbare von einem Interpreten hören, vielleicht auch anders sortiert, als die Alben vorgeben – von eigenen Wiedergabelisten ganz zu schweigen. Irgendwann vergeht einem – zumindest in manchen Momenten – bei aller Wertschätzung für physische Tonträger doch die Lust am Scheibchen-wechsel-dich-Spiel. Und dann wäre da natürlich noch ein reiches Repertoire interessanter Musik von Internetradios und Online-Musikdiensten rund um die Welt, das man nicht einfach links liegen lassen sollte: klanglich nicht immer ein Highlight, dafür insgesamt eine wirklich fantastische Möglichkeit, neue Musik kennenzulernen und stundenlang bevorzugte Genres zu hören – ohne Rechner und in den meisten Fällen kostenfrei.
Zwischen Daten und Tönen tut sich daher ein stark wachsender Markt auf, denn immer mehr Menschen wollen hervorragende Klangqualität und grenzenloses „Surfen“ in der Musiksammlung in einem. Also muss doch nichts weiter als ein Gerät her, dass eine hochwertige Verbindung zwischen Festplatte, Netzwerk und Musikanlage darstellt. Eine vorzugsweise in traditioneller HiFi-Optik gestaltete Komponente, die im Wesentlichen aus einer tauglichen Digital-Analog-Wandlersektion und ein paar Schnittstellen besteht, schmucklos gesagt. Dennoch müssen tatsächlich erst ausgerechnet ein Silicon Valley-Star und ein Computerperipherie-Goliat kommen um zu zeigen, wie man einen bezahlbaren Streaming Client für HiFi-Fans attraktiv macht. Immerhin gibt es den Transporter seit über drei Jahren, damals sah die wohlklingende Welt noch beinahe grundlegend anders aus.