Installation
JVCs neues Gehäuse wirkt bedeutend kompakter als die vorherigen Modelle, obwohl das umbaute Volumen praktisch gleich geblieben ist. Das liegt am schlankeren, weniger quadratischen Grundriss. Die erschlankte Form erreichen die Entwickler unter anderem dadurch, dass der Luftstrom nicht mehr komplett durch das Gehäuse pustet – Zu- und Abluft bliesen bislang durch Öffnungen neben dem Objektiv – sondern nur noch drei Viertel Umdrehungen macht und die an der Front angesaugte Kühlluft an der Seite als erwärmte Abluft wieder austritt.
Das Objektiv bietet wie schon beim Vorgänger einen riesigen Verstellbereich, der für praktisch jeden auch exotischen Installationsfall eine Lösung parat hält. Immer wieder erstaunlich: Der Offset des Lensshift kann bis zu 80 Prozent betragen. Ein Offset von Null Prozent bedeutete, dass der Projektor auf Höhe der Mitte der Leinwand aufgestellt sein müsste, 50 Prozent – also eine halbe Bildhöhe Versatz – dass er auf Höhe der Bildunterkante stehen, oder auf Höhe der Bildoberkante hängen darf. JVC bietet dann noch 30 Prozent der Bildhöhe an Reserve und ermöglicht damit eine Unterbringung im Couchtisch oder eine Montage direkt an der Decke ohne eine großartige Abhängung. Dabei demonstriert das Objektiv seine wahre Qualität und zeigt kaum Verzeichnungen oder andere störende Effekte wie Chromatische Aberration (Regenbogenkonturen). Der seitliche Shiftbereich von immerhin bis 34 Prozent ermöglicht nicht nur eine starke Asymmetrie des Raumes auszugleichen, sondern ganz banal auch, den Projektor optisch zentriert in den Raum zu hängen und trotzdem das Bild auf die Leinwand zu bekommen, sitzt sein Objektiv doch seitlich versetzt.
Hinter dem Projektor sollte man eine handbreit Platz lassen, um später einmal das Leuchtmittel tauschen zu können und auf der rechten Seite (stehend), um das Staubfilter herausziehen und säubern zu können. Die Pflege mit dem Staubwedel ist dank des per automatischer Tür verschlossenen Objektivs selbst für die wenig videophile Putzfrau gefahrlos zu bewerkstelligen und auch notwendig, denn auf dem so edel glänzenden schwarzen Gehäuse des Testgerätes erkannte man schon nach wenigen Stunden die ersten angesammelten Fussel und Stäubchen.
Wirklich angenehm ist die neue Geräuschentwicklung, oder besser das Ausbleiben derselben. Bisherige JVC-Projektoren erzeugten zwar ein relativ unaufdringliches Geräusch, aber wirklich leise waren sie nie, erst recht, wenn die Lampe auf hoher Stufe lief. Der HD350 stellt für JVC einen Quantensprung in Sachen Geräuschdämmung dar. Gerade einmal 19 Dezibel geben die Entwickler als Minimalwert an und in der Tat muss man den Projektor in Lampenstellung „Normal“ hören wollen, um ihn wahrnehmen zu können, so unauffällig agiert er nun. Auch bei Lampe und Gebläse auf Vollgas hält sich die akustische Emission sehr zurück – Großes Lob.