Klang
Da sich die T+A Criterion TS 350 als überaus aufstellungsunkritisch erweist, ist die Installation der beiden Standlautsprecher schnell erledigt. Dank einer gewissenhaft konstruierten Frequenzweiche ist das Rundstrahlverhalten im Mittelhochtonbereich sehr gut, sodass man je nach persönlichem Hörgeschmack und raumakustischen Gegebenheiten die Boxen anwinkeln kann, oder auch nicht. Wir entscheiden uns für die direkte Ausrichtung auf den Hörplatz, was bereits nach den ersten Spielminuten mit einem präsenten Klangbild quittiert wird.
Bei der CD „the bassface swing trio plays Gershwin“ spurtet die TS350 mit agiler Antrittsfreude los. Die flink gezupften Bässe kommen impulsiv und temperamentvoll daher. Dank gewissenhafter Transmissionline-Abstimmung klingen die Bässe recht schlank, können aber dennoch kräftig zupacken, wenn es sein muss. Großformatige Bassdrums stellt die TS 350 ebenfalls anstandslos in den Hörraum, auch wenn es hier und da an potentem Tiefton-Fundament fehlt. Entwickler Amft entschied sich bewusst für eine klare Bassabstimmung mit hoher Impulstreue, um den tonal-neutralen Umfang des Lautsprechers zu bestimmen.
Im Mitteltonsektor glänzt der neu entworfene Greycone-Konustöner mit einer plastischen und durchgezeichneten Stimmwiedergabe. John Lee Hookers Gesang bei der CD „The Healer“ könnte kaum gefühlvoller wiedergegeben werden. Dabei erstaunt die korrekte Positionierung einzelner Instrumente in Stereobreite und Raumtiefe. Dank des ausgezeichneten Phasenverhaltens steht die Bühne wie festgemeißelt vor dem Zuhörer. Verschiedene Töne und Klänge lassen sich jederzeit mit spielender Leichtigkeit im virtuellen Raum orten.
Ein besonders großes Maß an Detailvermögen und Feinzeichnung beweist auch der Ringradiator-Hochtöner bei Gustav Holst`“ Die Planeten“. Die TS 350 erwecken das komplette Symphonieorchester zum Leben. Gefühlvoll und filigran gespielte Streichinstrumente beherrscht das Mittelhochton-Duo dabei genauso souverän wie dynamisch fordernde Schlaginstrumente. Bei Vergleichen mit anderen Lautsprechern der Spitzenklasse hatte die T+A TS 350 stets ein Stück mehr Klangqualität zu bieten, was ihr die begehrte Spitzenposition und damit einhergehend den Referenz-Titel bringt.