Was genau ist Elektrosmog?
Die gemeinhin bekannte Tatsache, dass elektronische Geräte, Sendeanlagen und Stromleitungen jedweder Art elektromagnetische Felder erzeugen bildet erst einmal die Grundlage für wissenschaftliche Untersuchungen und darf als allgemeine, wenn auch im Grunde unzureichende Definition von Elektrosmog gelten. Denn seit Jahrzehnten hegen Forscher weltweit den Verdacht, dass die Betrachtung einer bestimmten Stärke elektromagnetischer Strahlung allein mögliche Probleme für Mensch und Natur nur umreißt. Deshalb wird heute selbst in populären öffentlich geführten Kampagnen besonders die spezifische Art der EM-Strahlung beziehungsweise ein gehäuftes Auftreten unterschiedlicher Strahlungssignaturen an einem Ort speziell für Beeinträchtigungen des vegetativen Nervensystems und für bioelektrische Veränderungen auf zellularer Ebene verantwortlich gemacht. Darüber hinaus diskutieren einige Experten mögliche Probleme durch Interferenzen, die in Wechselwirkung zwischen EM-Feldern künstlicher Quellen mit lokalen Erdmagnetfeldern auftreten sollen.
Anschaulich lassen sich die komplexen Vorgänge etwa so beschreiben: Jedes Strom führende Gerät ist von einer "Wolke" elektromagnetischer Emissionen umgeben, die abhängig von der Art der Elektronik ganz unterschiedliche Stärken, Frequenzspektren und Phasenlagen aufweisen, zudem sind die elektromagnetischen Felder einzelner Störquellen teils räumlich sehr weit ausgedehnt. Diese "Wolken" kollidieren, wirken dabei aufeinander ein und interagieren lokal mit dem Erdmagnetfeld; der Entstehung eines Sturms durch aufeinander prallende Wetterfronten gegensätzlicher Charakteristik ähnlich kommt es bei diesem faszinierenden Zusammenspiel von EM-Feldern zu Interferenzen die neben Impulsspitzen, so genannten Hochfrequenz-Spikes, auch punktuelle Potentialentladungen hervorbringen - ein Gewitter in kleinerem Maßstab.
Aus medizinischer Sicht werden diese Störungsmuster inhomogener Felder derzeit als Hauptursache nachweislicher Funktionsbeeinflussungen des Organismus durch Elektrosmog betrachtet. Neuere Forschungen beschäftigen daher sich weniger mit einzelnen Störquellen als mit dem insgesamt resultierenden Frequenz- und Störungschaos.