Wie klingt's denn nun?
In der Redaktion finden wir praktisch ideale Testbedingungen vor, da hier mehrere Stromkreise neben Haushaltsgeräten und Computern eine Vielzahl Audio- und Videokomponenten speisen, von denen etliche gleichzeitig in Betrieb sind. Elektromagnetische Störungen, die HiFi- und Videogerätschaften daran hindern sollen, ihre bestmögliche Performance zu entfalten, weil sie deren Arbeitsbedingungen indirekt beeinträchtigen, sind natürlich zu Hauf vorhanden. Allerdings wirkt im sich Vergleich zu manchen Privathaushalten der phasenrichtige Anschluss jeder HiFi-Netzleiste und Komponente schadensbegrenzend aus - die Störungsmuster im Raum sind dadurch schwächer ausgeprägt.
Für alle irgendwie strombeeinflussenden Tuningmaßnahmen hat sich bisher in unserer Praxis eine unmittelbar einsichtige Empfehlung immer bewährt: An der Stromquelle selbst, dem Sicherungskasten ansetzen. Modifikationen an diesem vitalen Punkt einer Installation bringen den größten Vorteil, bei einer Minimalkonfiguration mit nur einem Tuningelement sollte dieses unbedingt dort eingesetzt werden. Dies gilt auch für die Perfect Sound Tuningchips, da sie letztlich als Stromtuningtool anzusehen sind. Deshalb haben wir zu Beginn unserer Tests den goldfarbenen, stärkeren Chip auf dem Sicherungshalter angebracht, dessen Sicherung den Stromkreis unseres Hörraums absichert.
Eine deutlich hörbare Veränderung des Klangbildes tritt praktisch augenblicklich ein - und zwar in der Charakteristik wie sie taugliche Netzfilter und Stromconditioner erzielen. Der gesamte Vortrag wirkt nun geordneter, leichter durchhörbar und wie von einem Noiseteppich befreit. Innerhalb einiger Stunden baut sich dieser Zugewinn an Klarheit in deutlich nachvollziehbaren Schritten immer weiter aus - ohne zusätzlich angebrachte Tuningchips oder sonstige Modifikationen an der Testanlage. Doch offen gesagt: Mich persönlich hat's bis hier hin noch nicht vom Hocker gehauen. Nicht zuletzt aufgrund etlicher Erfahrungen mit konventionellen Stromtuning-Komponenten, deren klangliche Effekte anfangs beeindruckten, die jedoch im Laufe der Zeit eine Kehrseite offenbarten: Deutlich hörbare Dynamikeinbußen - ein nicht aufzuwiegender Verlust.
Immer noch skeptisch mache ich drei Tage später die nächste Hörprobe und nun entsteht gewissermaßen ein ganz anderer Eindruck: Die klangliche Tendenz ist dieselbe, allerdings mittlerweile so weit ausgeprägt, dass es wirklich verblüfft. Die Musik perlt wie selbstverständlich aus den Lautsprechern, Nivellierungen von Grob- oder Feindynamik sind indes nach wie vor nicht auszumachen, im Gegenteil: Dynamik und Rhythmik wirken hervorgehoben. Räumlich wird das Klangbild nun wesentlich weiter aufgefächert, einzelne Instrumente gewinnen nochmals deutlich an Prägnanz im Gesamtgeschehen. Zeit für die nächste Ausbaustufe, ich lege den kleineren silberfarbenen Chip auf den Gehäusedeckel des Vollverstärkers etwa in Position seines Netztrafos. Wenn die Chips auf Komponenten angebracht werden, sind zwei Platzierungen empfohlen: Über dem Netztrafo oder an der Kaltgerätenetzbuchse, in unseren Versuchen erwies sich die Position auf dem Gehäusedeckel als etwas effektiver. Klanglich bringt der zweite Chip an beiden Stellen erneut einen immensen Schub in Richtung einer stabileren, präziseren und weitläufigeren Ordnung des Klanggeschehens, insbesondere tritt jetzt noch mehr die innere Spannung der Musik in den Vordergrund, Melodien fließen belebter und Klangkörper versprühen mehr Energie. Jetzt erleben wir das viel zitierte und stets angestrebte Phänomen, dass die Musikwiedergabe wesentlich unmittelbarer und realistischer wirkt, einfach erheblich weniger nach Konserve klingt.
Ten Drum Art Percussion Group
Die Ten Drum Art Percussion Group aus Taipei besteht nicht etwa aus zehn Trommlern, sondern ist ein komplettes Ensemble unter Förderung der taiwanesischen Regierung zur Förderung der „positiven Werte“ der traditionellen Musik in Kombination mit westlichen Elementen. Musikalisch bietet Ten Drum eine Mischung aus eingängigeren Rhythmen und traditionellen Gesängen, ein Gegenstück dazu bildet die Pipa mit einem dezenten Wechselspiel feiner Melodien. Kann so etwas wirklich nennenswerten Erfolg haben? Aber hallo! Das Ensemble spielte bei der Eröffnung der olympischen Spiele in Sydney und hatte auf dem Tainan Percussion Festival 2005 die Schlussvorstellung vor 150.000 Besuchern, seitdem wächst die Popularität der Percussion-Artisten auch hierzulande unaufhörlich. Früher oder später zahlen sich eben ambitionierte, eigenständige Projekte immer aus - in allen Bereichen.
Die japanische Pressung lässt klanglich wirklich keinerlei Wünsche offen. In den Einlauf- und Zwischenrillen herrscht Ruhe, die Scheibe ist absolut plan. Aufnahmeseitig kann man die Session nur als überaus gelungen bezeichnen. Bei diesem Kunstwerk von Wind Music kostet eine Minute musikalischen und klanglichen Hochgenusses über einen Euro - das ist sicherlich grenzwertig. Dies sei aber eben deshalb erwähnt weil diese Platte im Gegenzug demonstriert, wie eine Alternative zu Downloads aussehen kann: Hier wird sich wohl niemand fragen, ob er letztlich einen entsprechenden Gegenwert für den hohen Kaufpreis bekommen hat!
Limited Edition 180g-LP in Schmuckbox, 55 Euro, www.sieveking-sound.de