Wie lässt sich die Wirkung von Elektrosmog auf Menschen dokumentieren?
Bemühungen die genauen Funktionsweisen des vegetativen Nervensystems im Detail zu verstehen sind ein interdisziplinäres Projekt geworden, bei dem neben biochemischen vor allem bioelektrische Prozesse analysiert werden. Besonders der Forschungsbereich der Autonomen Funktionsdiagnostik und Psychophysiologie liefert wertvolle Anhaltspunkte für die Untersuchung zahlreicher "Zivilisations-Symptome" über die immer mehr Menschen klagen: Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Migräne, schnelle Ermüdung, Schlafstörungen und viele mehr. Natürlich können gerade derlei nervöse Störungen eine Vielzahl Ursachen haben, allerdings legt der Stand der Forschung nahe, dass solche funktionalen Beschwerden durch elektromagnetische Einflüsse auf das Nervensystem und auf Zellverbände begünstigt werden.
So lassen sich beispielsweise Potentialspannungen an Zellmembranen messen, bestimmte Veränderungen dieser Kommunikation zwischen Körperzellen unter EM-Einwirkung gelten als Anzeichen für gesundheitliche Belastungen. Wichtige Indikatoren sind außerdem mittels EEG abgeleitete Gehirnwellenmuster, die Rückschlüsse auf das physische Stressniveau eines Probanden erlauben. Als elektrosensibel angesehene Menschen zeigen unter starker Einwirkung von Elektrosmog gravierende Veränderungen aller gemessenen Parameter, allerdings lassen sich deutliche, typische Änderungen auch bei resistenteren Personen beobachten.
Interessanterweise ermöglicht die Kardiologie nicht nur eine als zuverlässig geltende Bestimmung körperlichen Stressniveaus, sondern offenbar die Erklärung für unterschiedlich ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Elektrosmog gleich mit: Die Zeitabstände zwischen Herzschlägen sind nie gleich, vielmehr weist der Herzrhythmus neben der Pulsfrequenz charakteristische Muster auf, weil die Pausen zwischen Herzschlägen variieren. Darüber hinaus gibt es individuelle Unterschiede wie weit die Herzfrequenz stressbedingt über den Ruhepuls hinaus ansteigt, diese Bandbreite von Herzrhythmus und Pulsfrequenz wird als Herzratenvariabilität, kurz HRV, bezeichnet. Das Maß dieser Anpassungsfähigkeit gilt innerhalb der medizinischen Stressforschung inzwischen als wesentlicher Faktor für die Fähigkeit des Organismus elektromagnetische Störungen zu tolerieren.