Kompaktlautsprecher Snell K7:Wüstensand
Wer jemals die abwechslungsreiche Schönheit einer Wüste entdeckt hat, weiß warum die Sandmeere seit Jahrtausenden Menschen mit Ehrfurcht erfüllen. Die unscheinbar wirkende Snell K7 hat auf den ersten Blick nur eins mit Sandmeeren gemeinsam: Der amerikanische Boxenzwerg spielt staubtrocken. Das AV-Magazin wollte wissen, ob sich auch hier auf Dauer viele Gesichter offenbaren.
Wüstenrosen rollen von glutheißem Wind getrieben über die endlose Weite, alle Kreaturen aus Fleisch und Blut haben sich verkrochen. Dennoch tönen die imposanten Klänge einer Riq, eines ägyptischen Tambourins, mächtig durch die Kulisse. Denn zum Glück sitze ich im Hörraum des AV-Magazins, vor mir steht außer einer Flasche Wasser ein Pärchen Snell K7. Im CD-Spieler Meridian G08 rotiert eine Scheibe, die mal wieder nicht jedermanns Sache ist: „Between The Desert And The Sea", ein Niedrigpreis-Glücksgriff aus dem Angebotsregal einer großen Media-Kette. „El Tanbura" sind zwei kairoer Philosophen, einige Veteranen ägyptischer Volksmusik und ein paar hauptberufliche Fischer, insgesamt eine neunköpfige illustre Gruppe. Ihr musikalisches Repertoire aus traditionellem Liedgut der Beduinen unterliegt in keiner Weise westlichen Einflüssen, hier gibt es die orientalische Packung pur, die Produktionsqualität ist nebenbei bemerkt nachgerade audiophil zu nennen.
Das passt hervorragend zu einem Lautsprecher, der als preisgünstiger Einstieg in highendige Gefilde verstanden werden will, der auch kein Produkt für alle ist und der in bewährter Monitormanier, gewissermaßen zurückhaltend, drauf los spielt. Letzteres klingt schwer vereinbar, ist es auch, doch genau dieses Kunststück vollbringt die K7 erstaunlich weit reichend. Ein Wunder ist dies indes nicht, denn seit 2003 zeichnet einer der populärsten und renommiertesten Lautsprecherentwickler weltweit für die Technik des hierzulande noch relativ unbekannten Herstellers verantwortlich: kein Geringerer als Joseph D'Appolito.