Gestärkt
Wer allerdings die berühmten Klopfproben am Gehäuse vollführt, merkt schnell, wie die Werte des Kabinetts auch sehr handfester Natur sind, gleichgültig welcher Lack nun die K7 ziert. Festere Hiebe mit dem Mittelhandknöchel beantwortet die Snell mit kurzen, harten Tock-Tocks - viele Kenner sagen, schon am tonalen Verhalten des Gehäuses erkenne man wesentliche Merkmale des Lautsprecherklangs, diese durchaus plausible These bestätigt sich bei der K7 in vollem Umfang. Die eingangs angesprochene Riq auf dem ägyptischen Folklorewerk von "El Tanbura" ist ein Instrument mit gewissem Volumen, folglich einem gewichtigen Klangkörper und einigem Tiefgang. Ihre Größe und Bauart verleihen ihr darüber hinaus den gewissen Kick, diese Art Tambourin klingt niemals allzu nachfedernd oder besonders fellbebend, vielmehr bleiben ihre Beats immer kurz, impulsiv äußerst prägnant und knochentrocken. Je mehr sie hart angeschlagen gespielt wird, umso mehr erinnert die straffe, explosive Klangcharakteristik der Riq an knallende Hi-Hats, nur tönt sie eben erheblich tiefer. Oberhalb von fünfzig Hertz legt die K7 davon mühe- und lückenlos ein beredtes Zeugnis ab, verwischt kein bischen dynamische Konturen oder die des Instrumentenkörpers und bildet das Geschehen auch tonal recht realistisch ab. Obgleich kleine Lautsprecher, die mit ihrem Tieftonvolumen der Physik zu spotten scheinen, heutzutage keine Seltenheit mehr sind, stellt sich beim Anblick von ungefähr zwölf Litern Gehäusevolumen unwillkürlich die Frage, woher der Punch kommt.
Neben der langhubigen Treiberkonstruktion mit kräftigem Magnetsystem geht die Durchsetzungsfähigkeit der K7 auf das Konto eines Bassreflexdesigns - auch hier finden sich also keine erkennbaren großen Tricks, sind jedoch offenbar einige Kniffe im Detail am Werk, denn es klingt nach mehr als 130 Millimeter Membrandurchmesser mit kurzem Reflexkanal, sehr viel mehr. Trotz der rückwärtigen Öffnung gestattet die Snell eine extrem wandnahe Aufstellung, laut Hersteller genügen ihr lediglich knapp vier (!) Zentimeter Abstand zur Rückwand. Damit ist die K7 vorbehaltlos für die Aufstellung im Regal geeignet, darüber hinaus ist sie ebenso dezidiert für die freie Platzierung auf Ständern konzipiert. Diese grundsätzliche Eignung für so gegensätzliche Arbeitsbedingungen hat sie noch mit vielen Kompaktlautsprechern gemeinsam, wie wenig sich die Snell dabei von ihrer Aufstellung beeindrucken lässt, hebt sie von den meisten Mitbewerbern ab. Praktisch an die Wand gestellt bleibt ihr Tiefton scharf konturiert, schwarz und schlackenlos, mit circa siebzig Zentimetern Luft nach hinten bleibt die Schwerarbeit immernoch beachtlich druckvoll und substantiell.