Klangliches Erlebnis
Den Mut, ein Breitbandmittelhochtöner einzusetzen, muss man erstmal haben. Und es hat sich gelohnt. Tina Turners erfolgreichstes Album heißt „Private Dancer". Klingt diese Platte in der Standardausführung schon gut, legt sie in der XRCD-Ausführung noch deutlich an Qualität zu. Das Titelstück verfügt über ein wunderschönes Saxofon-Solo, das die Jolie mit absolut richtiger Klangfarbe und Dynamik wiedergibt. Vor allem fasziniert ihre Fähigkeit der räumlichen Abbildung. Damit sind in diesem Fall nicht nur die Instrumente selber, sondern vor allem der Raum gemeint. Hinzu kommt ein Bassfundament, das für einen Lautsprecher dieser Größe absolut beeindruckend ist. Dabei sind es vorrangig die tiefsten Frequenzen, die für Staunen im Hörraum sorgen. Da ist etwas im Klangbild, was die Jolie ganz anders macht, als andere Lautsprecher. Sie bringt den Hörer näher an das musikalische Geschehen. So geht man mit Alison Krauss auf Tuchfühlung, wenn sie ihr „It Wouldn't Have Made A Difference" intoniert. Wundervoll gelingt die Abbildung der Stimme, Klavier und Perkussion lösen sich von den Lautsprechern, als sei es das Normalste der Welt. Bei der Durchzeichnung fällt uns auf, dass die Jolie hier hörbar präzisere Grenzen setzt. Fast erreicht sie das Niveau von Flächenlautsprechern, die sie in puncto Dynamik aber hinter sich lässt. An dieser Einschätzung haben wir keinen Zweifel mehr, als Monica Mancini den Titel „Skylark" vorträgt, welches ebenfalls auf dem hervorragenden Sampler „Best Audiophile Voices" zu finden ist. Ganze vier Sekunden reichen, um zu erkennen, dass die Jolie ein Ausnahmeschallwandler ist. Artikulationsgeräusche, die Klangfarbe der Stimme und die perlende Klavierbegleitung gelingen emotional und verführen die Zuhörer. Anspruchsvolle Zeitgenossen werden mit der Jolie Details hören, die vollkommen neu sind. Was passiert aber, wenn man CDs wie „Back To Basics" von Christina Aguilera einlegt? Schon beim „Intro" hämmert der elektronische Bass, die Stimme kommt absichtlich 180° in der Phase gedreht und die Audiodata tut so, als sei sie für diesen Zweck gebaut worden. Knackig treibt sie den Bass vor sich her, verleiht Aguilera dieses anziehend aggressive Moment in der Stimme und spielt vor allem wie aus einem Guss. Beim Vergleich mit konventionellen Lautsprechern, die mit 25-mm-Kalotten bestückt sind, kommen wir ins Grübeln. Entweder machen diese Hochtöner alle etwas verkehrt, was jetzt im Klangbild fehlt. Oder der Breitbänder macht etwas richtig, was wir von keinem anderen Lautsprecher kennen. Bei Audiodata hat man mit dem Einsatz dieses Chassis erfolgreich quergedacht. Die Jolie ist ein faszinierender Schallwandler, der zurecht die Auszeichnung „Highlight" einheimst und nur knapp hinter der deutlich teureren Konkurrenz landet. Beim AV-Magazin wird die Jolie zukünftig als Arbeitsgerät der Redaktion weiter zum Einsatz kommen.