Messungen und Bildparameter
Schaut man sich das Bild auf der Leinwand genauer an fällt das gute Schwarz auf, das leider zu den Ecken hin ein wenig heller wird. Das wird in der Praxis zwar nur bei Schwarzblenden und wirklich finsteren Weltraumszenen erkennbar sein, ist aber unschön. Dafür zeigte das Testgerät für LCD sehr homogene Flächen, von Shading keine Spur. Scharfstellen kann man mit den internen und – angenehm – auch mit externen Testbildern. Panasonics Smooth-Screen-Technologie verwischt immer noch den lästigen Fliegengitter-Effekt und verdeckt die Pixelzwischenräume, ohne dass dadurch das Bild an sich unscharf wird. Das macht das Bild angenehm „analog“. Richtig weich wird das Bild aber durch die mangelnde Fokussierung von Blau. Ob das durch ein fehljustiertes Panel oder schlicht durch das Objektiv unseres Testgerätes geschah, konnten die Tester nicht feststellen. Auch ließ am rechten Bildrand die Schärfe leicht nach, trotz neutraler horizontaler Shifteinstellung. So fehlte dem Bild ein wenig der „Knack“, den der JVC DLA-X3 im Vergleich lieferte.
Die Signalverarbeitung von Panasonic ist traditionell nicht auf maximale Pixelschärfe abgestimmt, sondern auf eher glatte Konturabbildung mit starker Diagonalinterpolation. Das lässt das Bild schön analog und ruhig wirken. Objektiv mangelt es an Schärfe nicht, alle Testbilder von DVD und Blu-ray zeigten maximale Auflösung in der Luminanz. Nicht ganz ins Bild passt der De-Interlacer, der zwar mit 1080i-HD-Bildern von Blu-ray und HDTV zuverlässig arbeitete, der aber von PAL, also 576i, nur sehr spät und instabil einrastete und damit häufig für Unruhe und Artefakte sorgte. Hier scheint es ratsam zu sein, für Filmwiedergabe den De-Interlacer des Zuspielers zu verwenden.
Was die Bildparameter angeht so gibt Panasonic eine reiche Auswahl an Reglern und Voreinstellungen. Am interessantesten ist der Preset „REC709“, denn der sollte der High-Definition-Norm gleichen Namens gleichen, nach der heute praktisch alle für uns Endanwender gedachten Bilder produziert werden, ob für TV, Internet oder Blu-ray. Eine zweite Norm die namentlich einen eigenen Speicher besitzt ist „D-Cinema“, was der DCI-Norm des professionellen digitalen Kinos entsprechen soll und nachgemessen auch tut. Blu-ray-Fans hilft das trotz der schon ab Werk großen Ähnlichkeit nicht, denn die Filme werden für die Disc auf REC709 umformatiert, aber es zeigt wieder die große Nähe Panasonics zur professionellen Filmproduktion, wo diese Projektoren für Vorschau und Schnitt eingesetzt werden. Alle anderen voreingestellten Modi entsprechen weitestgehend Fantasieprodukten des Marketings.
Der REC709-Modus liefert bereits ab Werk eine gute Balance, mit einem leichten Grünstich aber einem fast perfekten Gamma von 2,2. Nur der Schwarzpunkt lag, wie in allen Modi, zu niedrig und musste mit ein paar Klicks ins Plus am Helligkeitsregler korrigiert werden. Gamma und Farbbalance lassen sich dank des Gamma-Equalizers mit Messgerät quasi perfekt auf den Punkt kalibrieren. Der Farbraum lag nahe an der Norm, wenn auch nicht genau darauf, was okay ist. Das neue RGBCMY-Farbmanagement verspricht eine Justage auf den Punkt, die in der Praxis jedoch nicht funktionierte. Hier muss wohl noch an der Firmware geschraubt werden. Die Farbmischung lag nahe der Norm, was die Farbtöne anging, aber Helligkeit daneben. Wie einige andere japanische Kollegen zeigen die Panasonic-Entwickler einen leichten Drang zu Rot. Dadurch wirken Gesichter stets etwas zu satt.
Der versprochenen Helligkeit von 2000 Lumen kam das Testgerät im Modus Dynamik mit 1550 Lumen am nächsten, lieferte aber kalibriert mit REC709 nur noch 530 Lumen. Das ist nicht rekordverdächtig, aber auch nicht wirklich wenig.