Was ist neu, was ist „alt“?
Die Entwickler waren sichtlich bemüht, bestehende Features und Tugenden der bisherigen Modelle beizubehalten und in das neue Chassis mit zu integrieren. Das neue Design erinnert allerdings gar nicht mehr an bisherige Modelle und ist mit seinem Look eher an die professionellen Projektoren des Herstellers angelehnt als an das kubistische Design der Heimkino-Vorgänger. Das Objektiv sitzt nun an der Seite. Es ist ähnlich dem bisherigen und bietet ähnliche Verstellbereiche. Leider griffen die Ingenieure auf die alte Joystick-Verstellung für den Lensshift zurück, die leider wenig präzise ist. Die Anschlüsse beherrschen nun auch HDMI-1.4-Signale und das mal drei. Das Tastenfeld für die Handhabung am Gerät wanderte auf die linke vordere Seite. Die Bewegungsinterpolation, die Panasonic Frame Creation nennt und im Gegensatz zu Konkurrenzveranstaltungen von Anfang an ganz gut funktioniert hat, lässt sich nun auch auf 3D-Wiedergabe anwenden.
Für 3D kommt die gängige Shutter-Technik mit LCD-Brillen zum Einsatz. Die Brillen lassen sich praktischerweise 1:1 mit denen der Panasonic TV-Geräte tauschen. Ein kräftiger Infrarot-Sender unter dem Objektiv-Joystick strahlt in zwei Stufen schaltbar gemeinsam mit dem Bild auf die Leinwand und synchronisiert damit die Brillen. Funktioniert dies aufgrund der verwendeten Leinwand nicht oder weil beispielsweise der Beamer eingebaut ist, dann lässt sich ein externer IR-Sender anschließen, den man dann entsprechend positionieren kann.
Die Fernbedienung und auch das On-Sreen-Menü blieben mehr oder weniger unangetastet. Bis heute vorbildlich ist die Speicherverwaltung von Panasonics Projektoren, die im Gegensatz zu fast allen Mitbewerbern kein Rätselraten aufgibt und es tatsächlich ermöglicht, Daten auch wirklich zu speichern und wieder abzurufen. In diesem Zusammenhang löblich zu erwähnen ist auch die Verwaltung der Farben für 3D-Wiedergabe. Ein zweites, reduziertes Farbmenü erlaubt die Anpassung an die unvermeidbare Verfälschung der Farbbalance durch die Shutterbrillen. Diese Einstellungen liegen dann im 3D-Betrieb als Offset über den gewählten Einstellungen und liefern so ohne weiteres Zutun bei stereoskopischer Projektion gute Farben.
Als einer der ersten Beamer verwendet der PT-AT5000 die neueste Generation D9 der LCD-Panels von Epson, die sich nun mit immerhin 480 Hertz ansteuern lassen. Diese Geschwindigkeit ist notwendig, weil sich transmissive LCDs im Gegensatz zu LCoS, wie JVCs D-ILA oder Sonys SXRD, und auch DLP nicht ganzflächig umschalten lassen sondern ihr Bild vergleichsweise langsam zeilen- und spaltenweise aufbauen. Die 480 Hertz verbessern die Lichtausbeute erheblich. Muss ein 240Hz-Panel etwa alle 4 Millisekunden schließen und dann 4ms schwarz bleiben, um die Brille umschalten zu lassen, kann das doppelt so schnelle D9-Panel die Schwarzphase in 2 Millisekunden erledigen, um dann 6ms ein Filmbild darzustellen. Das erhöht also die Lichtausbeute um rund die Hälfte.