Premiere-Empfang ohne Premiere-Box
Im Test ist mit dem Philips gerade mal ein von Premiere zertifizierter HDTV-Receiver mit von der Partie. Kann man mit den anderen Boxen kein Premiere HD empfangen?
Laut Pay-TV-Anbieter kann und darf man mit nicht zertifizierten Set-Top-Boxen kein Premiere gucken. Der Programmveranstalter beruft sich dabei vor allem auf den integrierten Jugendschutz, der vom Gesetzgeber verlangt werde und nicht abschaltbar sein dürfe. Zudem seien bei nicht zertifizierten Boxen nicht alle Funktionen gewährleistet wie etwa das zeitgleiche Empfangen zusätzlicher Unterkanäle bei Sportübertragungen.
Nichtsdestotrotz ist es möglich, mit allen HD-Receivern des Tests Premiere anzuschauen. Nötig ist ein recht neu auf den Markt gekommenes CAM (Conditional-Access-Modul), das eine entsprechende Entschlüsselungssprache enthält und in den CI-Schacht (Common Interface) der Boxen geschoben wird. In dem CAM wiederum findet die Abo-Karte (Smard-Card) ihren Platz, die man regulär bei Premiere bestellt und bezahlt. Das „Omega“-CAM des Herstellers Omega Tech gibt’s regulär im Handel für 79 Euro und entschlüsselt alle HD- und SD-Premiere-Programme. Das AV-Magazin hat’s natürlich ausprobiert: Alle Boxen haben mit dem Omega-Modul anstandslos zusammengespielt. Auch das CA-Modul "Alphacrypt" von Mascom arbeitet zwischenzeitlich mit HDTV (ab Softwarestand 3.11).
Schwierigkeiten kann es allerdings noch geben, wenn Premiere Unterkanäle ausstrahlt – es ist möglich, dass diese vom Receiver einfach nicht angezeigt werden und daher nicht aufrufbar sind. Doch auch hier gibt’s bereits Abhilfe. So versichert Kathrein ausdrücklich, dass die HD-Box UFS 910 s speziell auch auf die Premiere-Unterkanäle geeicht ist. Dies konnten die AV-Magazin-Redakteure allerdings nicht überprüfen, da im Testzeitraum keine Multichannel-Übertragungen stattgefunden haben.