AMP V - die Technik
Gewohnt sind wir die hochwertige Verarbeitung des Gehäuses. Mit insgesamt 13 Schrauben ist der Deckel befestigt. Es klappert nichts, es wackelt nichts. Auf die Waage bringt das smarte Kraftwerk 21 Kilogramm. Hauptanteil an diesem Gewicht haben zwei 600-VA-Ringkerntrafos. Zur Vermeidung von Mikrofonie und zum Schutze vor hochfrequenten Einstrahlungen sind sie gekapselt. Im Inneren des Gehäuses ist jeder Quadratzentimeter „bebaut". Natürlich verwendet Chefentwickler Bernd Sander auch im AMP V das ultralineare Verstärkerprinzip, das auf drei Säulen beruht. Zu allererst geht es um maximale Geschwindigkeit. Impulse sollen verzögerungsfrei an die Lautsprecher geliefert werden. Bei kritischen Boxen kommt es vor allem auf die Stabilität an. Hier gehören die Audionets zu den ganz wenigen Exemplaren, die trotz abenteuerlicher Impedanzverläufe und teils heftiger Phasendrehungen nicht nur nicht einknicken, sondern kontinuierlich ihre Leichtfüßigkeit behalten. Womit wir beim dritten Aspekt des ultralinearen Konzepts sind, der Verzerrungsfreiheit. Im Labor freut man sich ja schon, wenn man anhand minimaler Nichtlinearitäten erkennt, dass der AMP V überhaupt arbeitet. Nach wie vor liegt die Bochumer Elektronik auch an den Messapparaturen eine ganze Klasse über dem Wettbewerb. So endet der Übertragungsbereich erst bei 300 Kilohertz und der Dämpfungsfaktor erreicht mit größer 2.000 einen absoluten Spitzenwert. Bei Betrieb an 8-Ohm-Boxen stellt jeder Kanal 100 Watt, bei 4-Ohm-Lautsprechern 180 Watt zur Verfügung. Impulsspitzen erreichen locker den zweifachen Wert. Genug also, um auch hungrige Schallwandler zu versorgen.
Im Inneren des AMP V kann man sich leicht davon überzeugen, wie groß der technische Aufwand dafür ist. Bei den vielen, nach akustischen Prinzipien ausgesuchten Bauteilen fragt man sich, wer kontrolliert eigentlich, dass sie alle einwandfrei arbeiten? Diese Aufgabe übernimmt der freundliche Prozessor-„Polizist", der eingreift, wenn an den Eingängen Gleichstromanteile eintreffen oder es den Leistungsverstärkern zu heiß wird. Ebenfalls unterbricht er die Wiedergabe bei Einstrahlung von Hochfrequenz. In der Praxis kommt man mit dieser feinen Sicherheitsvorrichtung allerdings kaum in Berührung, weil der AMP V betriebssicher funktioniert. Er zickt allenfalls herum, wenn man versucht, ihm Strom nicht an Phase zu liefern. Also wenn der Netzstecker verpolt ist. Wahlweise blinkt dann die rote oder blaue LED kurz und schnell hintereinander auf. Auch hier ist fehlerhafter Betrieb ausgeschlossen. Last but not least kann der Amp per Lichtleiter mit dem Prozessor MAP I per Audionet-Link verbunden werden. Wird der Surroundprozessor ein- oder ausgeschaltet, folgt der Leistungsverstärker in den jeweiligen Zustand. Halten wir in der Summe fest, dass dieser mehrkanalige Leistungsverstärker alle Bedingung für hochwertige Wiedergabe erfüllt. Hören wir mal, ob es tatsächlich so ist.