Bild und Ton
Ein Tontest ist mit einem Full-HD-Giganten wie dem Viera TH50PZ700 an sich überflüssig. Natürlich gebührt ihm nichts anderes als eine volle Surround-Klangkulisse in Topform, und viele der Panasonic-Käufer werden sich dieser Meinung früher oder später anschließen. Unter diesem Aspekt kann der im TV integrierte Sound freilich kaum überzeugen. Dennoch waren die AV-Magazin-Redakteure über das relativ große Klangvolumen des Flat-Fernsehers überrascht, das mit seinen Tiefen und dem ausgewogenen Mittel- und Hochtonbereich für den Anfang durchaus ausreichen kann. Kurz: Die Panasonic-Ingenieure haben hier nicht gespart und ermöglichen damit auch ohne Surroundsound Kinospaß.
Der würde beim neuen Großbild-Viera fast sogar auch dann aufkommen, wenn die Bilder völlig stumm blieben. Die Begeisterung im Testraum des AV-Magazins kannte vom ersten Einschalten an keine Grenzen. War der Schirm via Menü erstmal auf den Darstellungsmodus „Kino“ gestellt, war so gut wie kein weiteres Justieren mehr nötig. Fast punktgenau traf der Panasonic mit seinen Grundeinstellungen die richtige Farbtemperatur und Farbdarstellung, Kontraste waren weder überzogen noch zu sacht, die Farbkraft versetzte nahezu in einen Farbrausch. Eine solch gekonnte Abstimmung von Werksseite aus hatten die Redakteure bislang selten angetroffen.
Doch auch die Einzelbetrachtung der Bildparameter überzeugte in nahezu jeder Hinsicht. Zuvorderst besticht der Viera mit seinem in der Flachbildwelt herausragenden Schwarzwert. Zwar fällt dieser bei dem Full-HD-Panel einen Tick geringer aus als bei den herkömmlichen Panasonic-TVs. Die leichte Aufhellung satt-dunkler Flächen wird in der Praxis jedoch kaum wahrgenommen und schmälert die Bildwirkung nicht. Kein Wunder baut auch das neue Top-Modell der Japaner als regelrechter Meister der Bild-Architektur die Szenerien Ebene für Ebene auf und erzielt schließlich eine enorme räumliche Darstellungskraft mit wunderbar feinen Helligkeitsschritten - da finden sich im Heimkino nicht nur einfach Filmstreifen, sondern gleich ganze Welten ein.
Diese entstehen dazu so makellos rein und klar, dass man fast glaubt, in sie eintreten zu können: Selbst einfache DVD-Bilder in Standardauflösung präsentiert der Viera praktisch makellos und lässt keine Details unter pixelig aufrauschenden Motivlinien verschwinden. In Star Wars, Episode III, wirkten Anflüge von Raumschiffe auf die intensiv farbigen, vom dunklen Nichts umrandeten Planeten geradezu wie Gemälde und beeindruckten wie selten zuvor auf einem Schirm. Die Panasonic-Signalverarbeitung leistet ganze Arbeit: Bei der Digitalisierung entstehende MPEG-Komprimierungsartefakte rechnet die Elektronik gekonnt wieder heraus. Dazu verhindert sie effizient Pixelrauschen, in dem sie Helligkeits- und Farbwerte exakt analysiert, definiert und schließlich mit enormer Rechenkraft ohne Qualitätsverluste auf die Full-HD-Auflösung verteilt. Das Ergebnis ist mit SD- wie auch HD-Signalen eine Bildruhe und -reinheit, wie man sie bei dieser Schirmgröße und -auflösung bislang nicht kannte.
Glatt gebügelt werden die Details dennoch nicht: Selbst mit Analog-Kost zeichnet der Viera sehr scharfe Bilder mit markanter Linienführung und hoher Plastizität. Einzig die für Panasonic typische, wenig ausgereifte Vollbildwandlung setzt der sonst atemberaubenden Darstellung Grenzen. Überlässt man der TV-Elektronik den Job, flimmern Motivkanten stark und zeigen sogar regelrechte Abstufungen. Diese Schwäche lässt sich allerdings mit einem DVD-Zuspieler auffangen, der sein De-Interlacing besser im Griff hat. Auf diese Weise ist auch in puncto Scaling ein letzter Feinschliff möglich, womit man aus dem TH-50PZ700E noch zusätzliche Schärfe herauskitzeln kann.
Gänzlich gegenstandslos werden diese Themen allerdings, lässt man dem Panel das zukommen, was ihm gebührt: High-Definition in Hochform. Die AV-Magazin-Redakteure spielten dem Panasonic HD-Bilder mit 1080p-Auflösung zu, die das Optimum fürs Heimkino bietet. Als Verbindung bewährten sich im Test die Panasonic-HDMI-Kabel RP-CDHG, die anders als manch sonstige Verkehrsader den 1080p-Signalen freie Datenbahn gewähren und in Längen bis zu zehn Meter erhältlich sind. Das Ergebnis eröffnete den Testern neue Erlebnisdimensionen. Jedes einzelne Pixel schien mit geradezu kühner Perfektion zu arbeiten. Zusammen brachten sie die Bilder nicht nur nahezu in Vollendung auf den Schirm, sondern katapultierten die leuchtenden Farben und herausgearbeiteten Kontraste regelrecht in den Testraum hinein und füllten ihn mit Spannung pur.
Die hochauflösende Scheibe „King Kong“ gehört mit zum besten, was High Definition derzeit zu bieten hat. Der Panasonic-Plasma bestätigte dies nicht nur aufs Neue, sondern verlieh dem Film völlig neue Kraft. Die Details der hoch anspruchsvollen Animationen kamen auf dem 127-Zentimeter-Schirm in ihrer ganzen Präzision zur Geltung. Da blickte der Star des Films mit seinen dunklen Riesenaugen so hypnotisierend aus dem Schirm, dass die Betrachter ganz unruhig auf den Sitzen rutschten. Dabei schien seine harte, vernarbte Haut geradezu unangenehm spürbar nahe. Im selben Maße wirkte Darstellerin Naomi Watts in der haarigen Pranke des Ungetüms zart und zerbrechlich, während sie sich mit wehenden langen Haarsträhnen und ängstlichen, fein gezeichneten, glänzend blauen Augen zu befreien suchte. Auch die Urwaldlandschaften erstreckten sich mit all ihren ausgefeilten Farbnuancen und zahllosen Motivdetails perfekt ausmoduliert über den Schirm, bis sie eine eine Weite erhielten, die dem echten Kinoerlebnis mit großer Leinwand in nichts nachstand. Im Gegenteil: Dank der extrem hohen Auflösung des Schirms und dessen Darstellungsfähigkeiten darf man so nahe ans Bild rücken, bis das Blickfeld genau den Wünschen des Cineasten entsprechend ausgefüllt ist – so perfekt kann man sich im Kino für gewöhnlich nicht platzieren. Besser geht’s derzeit kaum: Das Full-HD-Bild des Panasonic TH-50PZ700 ist absolutes High End.