Raum für Irritation
Ob es nun hierzulande Akzeptanzprobleme wegen des Namens gibt oder nicht, sei dahingestellt, die Irritation ist offenbar so groß, dass ich nicht der einzige war, der diesbezüglich nachhakte. Vielmehr brachte die erneute Konfrontation mit der Frage, gepaart mit eigener Neugier, bei Jens Wölfert von Teac Europe das Fass zum Überlaufen: Kurzerhand forderte er vom Chef persönlich in Japan telefonisch eine ultimative Erklärung für dieses kleine Dilemma in unserem Kulturkreis.
Einstweilen ist man bei Teac Europe froh, im vertrieblichen Tun wenigstens mit dem Verweis auf Teac ein Spitzenpferd im Renommeestall zu haben, denn die eigenständige Marke Esoteric durfte bis anno 2003 in Europa nicht unter diesem Namen verkauft werden, da die Bezeichnung hier geschützt war. Ergo ist trotz etlicher in „Good Old“ geernteter Lorbeeren im Vergleich zu Amerika, Asien und Osteuropa noch imagemäßige Aufbauarbeit für den Ableger der 1952 gegründeten Tokio Electronic Acoustic Company zu leisten. In Japan dagegen gilt der Prophet sogar im eigenen Lande etwas und Esoteric genießt unabhängig vom Weltkonzern Teac höchstes Ansehen, ebenso wie Ohmachi-san, von dem dort angeblich Menschen auf der Straße schon Autogramme haben wollten.
Bodenständiges Auftreten
Nun sind Namen ja bekanntlich Schall und Rauch, und manche Ehre ist nicht minder vergänglich. Das braucht den DV-60 offenkundlich allerdings wenig zu kümmern, seine Erscheinung vermittelt sofort klassische Qualitätsmerkmale: Beste Verarbeitung, sachlich-elegante Optik und ganz viel Anfassvergnügen sorgen für bleibende Eindrücke und lassen den Player-Boliden eher unvergänglich wirken.
Sinnvolle, aber auch in dieser Preisklasse leider längst nicht selbstverständliche Austattungsdetails wie das vierstufig dimm- beziehungsweise abschaltbare Display und beleuchtete Fernbedienungstasten setzen den positiven Ersteindruck fort. Eher solide Bodenständigkeit in bestem Sinne als spartanische Exotik offenbart der Funktionsumfang des DV-60, der zurecht als Multiplayer ausgewiesen wird, denn mit CD, SACD, DVD-Audio und -Video spielt er praktisch alle relevanten Discformate ab. Für reichlich Komfort und beste Integrationsmöglichkeiten sorgen Features wie der 12-Volt-Trigger-Port und die RS-232-C-Schnittstelle, die neben Diagnosezwecken ebenfalls zur Fernschaltung von Standby- und Betriebsmodus verwendet werden kann. Neben den rückwärtigen digitalen Audioausgängen befindet sich im Falle der europäischen Version des DV-60 ein verschraubtes Metallplättchen mit der Aufschrift „Reserved“. Dahinter sitzt eine i.Link S400-Buchse, deren Aktivierung mittels Firmware leider den Modellen für den asiatischen und den US-Amerikanischen Markt vorbehalten ist. Diese von Sony entwickelte Fire Wire-Schnittstelle (IEEE1394) erlaubt mehrkanalige digitale Audioausgabe. Nichtsdestotrotz lassen die vorhandenen Anschlussoptionen auch für Heimcineasten praktisch keine Wünsche offen.