Klangliche Eigenschaften
Zunächst widmeten wir uns den UKW-Stationen. Mit Deutschlandfunk, WDR 3 und Einslive standen uns gleich drei starke Ortssender zur Verfügung. Erstaunlich niedrig ist der Rauschpegel, denn bei Pausen auf WDR 3 war es nahezu still. Hier vermitteln andere Empfangsteile gerne mal Urlaubsstimmung durch gehöriges Rauschen. Doch was am Meer schön ist, wollen Anwender auf keinen Fall hören. Titel aus den aktuellen Charts bilden den größten Teil des Jugendsenders Einslive, hierbei demonstrierte der Vincent, dass er auch im Tieftonbereich mächtig zupacken kann. Es macht schlicht und ergreifend richtig Laune, Radio zu hören. Doch die eigentliche Sensation stand noch bevor, denn jetzt kam CD dran. Klassischer Musik verleiht er die nötige Ordnung und hat dabei auch immer genügend Reserven, um auch große Orchester, entsprechende Lautsprecher vorausgesetzt, in ihrem vollen Dynamikumfang darzustellen. Ein zum Vergleich benutzter AV-Receiver hatte in puncto Musikalität absolut keine Chance, weil zu hell und hart aufspielte. Doch auch Rock und Pop überzeugt. Gitarrenriffs von Carlos Santana wurden ohne Kompromisse in den Hörraum katapultiert. Was wir Ihnen auch verraten, ist die Tatsache, dass dieser Test in einer Lautstärke verlief, die so manchen Nachbarschaftsstreit vom Zaun zu brechen droht. Über Leistungsschwächen brauchen wir bei dem SV-123, mit seinen 2 x 80 Watt an acht Ohm nun wirklich nicht zu sprechen. Straff und kontrolliert stellte er selbst komplexe Werke wie Gustav Mahlers Symphonien in unseren Hörraum, wobei er nie seine feine und sensible Seite vergisst. Staunend nehmen wir zur Kenntnis, dass die Klangqualität im Hochpegelbereich überragend ist. Kein anderer Verstärker oder Receiver dieser Preisklasse spielt so konturiert, zupackend und dennoch seidig auf. Wer in erster Linie Musik von CD hört, über das Budget von 800 Euro verfügt und dafür überdurchschnittlichen Gegenwert bekommen möchte, sollte sich den Vincent SV-123 zulegen.