Klangliches Erlebnis
Zeitlos schön ist das Barbra Streisand-Album „One Voice". Diese Live-Aufnahme entstand im Garten der Sängerin vor hunderten Gästen. Mit dem Zirpen von Grillen beginnt die CD. Bei anderen Lautsprechern hört sich das durchaus mal wie hochfrequenter Störnebel an, nicht bei der Piega, sie löst bis in die letzte Struktur auf und bringt einen damit augenblicklich an den Ort des Geschehens. Faszinierend schön sind die ersten Töne von „Somewhere" bei der die Stimme der Streisand exakt fokussiert zwischen den Lautsprechern steht und das sogar in der richtigen Abbildungshöhe. Es hat Ausnahmecharakter wie die Piegas mit der sensiblen Atmosphäre umgehen, selbst in Momenten da es nur um reine Textansagen geht, spürt man die Größe des Raumes. Beim Duett von Streisand mit Barry Gibb zeigt die TC 70 X erstmals sehr deutlich, wie wichtig Impulsgeschwindigkeit ist. Auf den Punkt trifft sie den Rhythmus und das harmonisch über den gesamten Frequenzbereich. Dieses Privileg war bisher nur dem dreimal teureren Piega-Toplautsprecher C 40 vorbehalten. Mit dem neuen Donavon Frankreiter-Album „Move by yourself" ging es weiter. Mit satter Bassdrum beginnt „That's Too Bad" gefolgt von filigranen Gitarrenriffs, jetzt drehen die 70er voll auf: breit und tief ist die räumlich Abbildung, satt klingt der Grundtonbereich und was an Details hörbar wird, gehört zum Weltbesten. Bestechend ist vor allem, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts akustisch verschmiert oder unscharf wird. Wir sind uns sicher, dass die Erhöhung des Pegels zu diesen negativen Veränderungen führen wird. Weit gefehlt und kaum verständlich brennt die Piega nunmehr ein musikalisches Feuerwerk ab. Auch bei hoher Lautstärke bleibt das Klangbild kontrolliert und fokussiert.
- Klasse arrangierte Pop-Musik bietet Donavon Frankenreiter auf seinem Album „Move by Yourself"
Für einen Lautsprecher von knapp über einem Meter Baugröße ist die Darstellung eines solchen Volumens sensationell. Hier geraten andere Schallwandler, die teils wesentlich größer sind, viel schneller an ihre Grenzen. Probieren wir doch mal aus, wie es sich mit klassischer Musik verhält. Händels „Feuerwerksmusik" sorgte schließlich für die einstimmige Vergabe der Note „überragend" für die TC 70 X, denn die plastisch abgebildeten Trommelwirbel, strahlende Bläsersätze und die räumliche Abbildung könnten besser nicht sein. Vor allem sticht kein Frequenzbereich besonders hervor, sondern das gesamte musikalische Geschehen ist harmonisch und wirkt deshalb authentisch.
Es war schon immer ein wenig teurer, guten Geschmack zu haben, aber angesichts des musikalischen Gegenwerts, den die Piega TC 70 X bieten, lohnt sich das Sparen allemal. Dabei sollte man stets berücksichtigen, dass zum Erreichen dieses hohen Niveaus auch die restliche Kette und der Raum beste Voraussetzungen bieten sollten.