Konstruktion und Hintergründe
Am leichtesten erklärt sich der Namenszusatz „Jubilee“ des Gran Finale Interconnect. HMS gibt es inzwischen 30 Jahre und aus diesem Anlass gibt es die neue Kabelserie, die die bestehende Gran Finale-Reihe ergänzt und nicht etwa ablöst. Ein wenig komplexer wird es bei der Beschreibung des enormen technischen Aufwands, der hinter dieser Konstruktion steht. Bevor wir uns diesem Thema widmen, erinnern wir uns an den ersten Auftritt eines Gran Finales. Vor rund 12 Jahren brachte HMS eine Lautsprecherleitung auf den Markt, die diesen spürbar veränderte. Wie man es auch drehen und wenden wollte, keine andere Lautsprecherleitung erreichte die überragende Performance dieses schwarz glänzenden Leiters.
Nach und nach erweiterte das Leverkusener Unternehmen die Gran Finale-Riege, so dass schließlich die komplette HiFi-Anlage inklusive Netzleitungen mit dieser Serie verkabelt werden konnte. Wohl denen, die diesen Genuss erleben dürfen. Dazu gehören auch Redakteure des AV-Magazins, die seit Jahren für alle Tests hochwertiger Komponenten diese ultimative Serie einsetzen, weil sie ein Höchstmaß an Neutralität und daraus resultierender Musikalität bietet. Nach unserer bisherigen Einschätzung kann man es nicht besser machen. Doch trotz seiner mittlerweile 62 Jahre ist Firmengründer und Inhaber Hans M. Strassner extrem aktiv. Kein Wunder also, dass er selbst vor seiner eigenen Referenzlinie nicht Halt macht und diese fortwährend weiter entwickelt. Deshalb verfügt inzwischen die gesamte Gran Finale-Reihe über größere Schwestern und Brüder, die allesamt durch den Zusatz „Jubilee“ gekennzeichnet sind.
Natürlich waren wir sehr gespannt darauf, wie Strassner das bisherige Referenzkabel des AV-Magazins in seiner Übertragungsqualität noch übertreffen will. Festgehalten hat er an den Fixpunkten seiner Entwicklungen, die besagen, dass magnetische und elektrische Verluste ausgeschlossen und Induktivitäten niedrig gehalten werden müssen. Hier vermutete der kluge Kopf hinter HMS noch Potenzial. Für die Übertragunsgeschwindigkeit innerhalb des Gran Finale Jubilee Interconnect sind alle Voraussetzungen geschaffen: statt mit handelsüblichem Teflon-Dielektrikum arbeit auch die „Jubilee“-Version mit Luft. Dadurch steigt die Übertragungsgeschwindigkeit von knapp 70% auf 95% der Lichtgeschwindigkeit an. Sie denken, dass das unnötig ist? Mit Sicherheit nicht, denn werden die Signale durch den langsameren Leiter geschickt, entstehen Phasenfehler, die von unserem Gehör hundertprozentig erfasst und als klanglich negativ wahrgenommen werden. Beim Leitermaterial kommt sauerstofffreies Kupfer höchster Reinheitsstufe zum Einsatz. In puncto Qualität des Signalleiters ist das maximaler Aufwand. Weitaus komplexer ist aber der Ausschluss hochfrequenter Störnebel, die das musikalische Vergnügen nachhaltig beeinträchtigen können. Wie war das noch gleich? Jedes Stück Metall, das aus dem Erdboden ragt, ist eine Antenne. Niemand wird bestreiten, dass die Belastungen durch außerordentlich starke Radio- und Mobilfunksender in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Aus diesem Grund ist es definitiv erforderlich, dass die Signalleitungen sich gegen solche Störungen immun zeigen. Stellt man sich jetzt noch zwei HiFi-Komponenten vor, die übereinander stehen und mit einem ein Meter langen Cinchkabel verbunden sind, dann hat man einen lupenreinen Plattenkondensator vor sich, der eine Resonanzfrequenz von 15 Megahertz hat. Unter keinen Umständen dürfen Eigenschaften des Kabels zu einer Anregung dieser Resonanz führen, weil sie gleichbedeutend mit hellem, aggressiven Klang ist. Hier gibt es den technischen Vorsprung für die „Jubilees“, denn mehr als je zuvor schirmen sie die empfindlichen Musiksignale gegen externe Störungen und Resonanzen ab. Auch bei der Kontaktierung sind die neuen Interconnects einen Schritt weiter, denn Anschluss findet das Kabel jetzt mit den überragenden Nextgen-Cinchsteckern von WBT. Im Messlabor sind geringfügige Verbesserungen des „Jubilee“ gegenüber der normalen Ausführung auszumachen, fraglich, wie und ob sich das klanglich auswirkt.