Technik: LDR-Bändchenhochtöner
Nachdem das AV-Magazin die Äußerlichkeiten der TP 5 in Augenschein genommen hat, schenken wir nun der verbauten Technik unsere Aufmerksamkeit. Auffälligstes Merkmal ist zweifelsohne der LDR-Bändchenhochtöner, der über den beiden Tiefmitteltönern auf der Schallwand thront. Dieser wird traditionsgemäß mit großer Hingabe, Sorgfalt und in aufwendiger Handarbeit von speziell geschultem Personal hergestellt. Das Kürzel LDR steht dabei für Linear Drive Ribbon, was so viel wie „linear angetriebenes Band" heißt. Da ein Hochtöner in der Lage sein muss, extrem kurzwellige Frequenzen wiederzugeben, ist es von Vorteil, wenn die verwendete Membran eine möglichst geringe Eigenmasse besitzt. Je weniger Gewicht der magnetische Antrieb zu bewegen hat, desto schneller kann er auf eingehende elektrische Impulse reagieren. Piegas Hochtöner zeichnet sich durch eben diese besondere Eigenschaft aus, da eine hauchdünne Aluminiumfolie eine große Membranfläche bei minimalem Eigengewicht darstellt. Hierdurch lagert sich die spezifische Resonanzfrequenz in Hörbereiche aus, die weit oberhalb des menschlichen Empfindens liegen. Durch die spezielle Stanzprägung der silbernen Folienmembran wird die Luftdruck generierende Oberfläche des Töners zusätzlich stabilisiert, damit bei mechanischer Belastung möglichst wenig unkontrollierte Membranausbrüche stattfinden, die sich in Form von Partialschwingungen und Verzerrungen bemerkbar machen. Eine hinter dem eigentlichen Bändchen positionierte Dämpfungseinheit verhindert, dass rückwärtig abgegebene Schallanteile den frontseitigen Nutzschall negativ beeinflussen. Die Leistungsfähigkeit unterstreicht das LDR-Bändchen durch seine große, effektive Membranfläche von 10,5 Quadratzentimetern. Zum Vergleich: eine Standard-Hochtonkalotte mit 25 Millimeter Domdurchmesser besitzt gerade einmal fünf Zentimeter Nutzfläche. Durch den Einsatz der großen Abstrahlfläche bei geringerem Eigengewicht ist die zu erwartende Schallleistung demnach souverän wie auch impulstreu.