Klang des SA-XR55 im Mehrkanalbetrieb
Für den Mehrkanalbetrieb schlossen wir das Canton-Surround-Set an. Das besteht aus sieben Lautsprechern plus zwei aktiver Bässe. Natürlich bedienten wir die Hauptlautsprecher links und rechts nach wie vor mit doppelter Verkabelung, die allerdings nur bei zweikanaligem Material richtig Sinn macht. Immerhin können im Surroundbetrieb die Vorteile des Bi-Wiring genutzt werden. Den Start durften im wahrsten Sinne des Wortes die Herren von „Apollo 13“ machen. Hier sind es nicht die vordergründigen Effekte, die beeindrucken, sondern eher die Kleinigkeiten. Da fällt ein Ring in die Duschtasse, wird an den Knöpfen von Kontrollgeräten gedreht und auch ansonsten gibt es einen dicht geflochtenen Akustikteppich, der ohne Einbußen übertragen wird. Erschreckend ist, mit welcher Leichtigkeit der Panasonic hier zu Werke geht. In Manier großer Leistungsendstufen schiebt er das tonale Geschehen an. Selbst bei hohen Pegeln macht er nicht den Eindruck, dass ihm die Puste ausgeht.
Lautstärke allein ist sicher kein qualitatives Merkmal. Also wird flux Diana Krall aus dem Schrank geholt. Bei „Live in Paris“ kommt es sehr auf die atmosphärische Darstellung an. Gilt es doch Piano, Stimme und das Begleitorchester unter einen Hut zu bringen. Jetzt haben wir keinen Zweifel mehr, die Digitalendstufen des SA-XR55 funktionieren auf hohem Niveau. Sehr fein schwingen Klaviersaiten aus, über den Center kommt Frau Kralls Stimme konturiert und mit warmem Timbre. Wow, für diese Preisklasse ist das eine unerhörte Vorstellung. Da es schon so prima spielt, darf Audiophiles ala Sarah K. nicht fehlen. Hier sind es nicht nur die Feinheiten beider Akustik-Gitarren, sondern vor allem die hautnahe Aufzeichnung des Live-Konzerts, die einen sehr real am Geschehen teilnehmen lassen. Mit dieser DVD kann man auch noch einmal den Unterschied zwischen Bi-Amping und konventioneller Verstärkung ausloten. Wählt man auf der DVD die 48-kHz-Spur ist Bi-Amping möglich. Unsere Testlautsprecher reagieren auf die Parallel-Verstärkung mit deutlich mehr Luft zwischen Stimme und Instrumenten. Klopfgeräusche auf den Korpus werden plastischer und mit spürbar größerer Dynamik wiedergegeben.